Grünes Gas aus biogenen Abfällen: Wels Strom will künftig jede zweite Anlage in Österreich bauen.
Titelbild: Bereit für stärkere Nachfrage: Rudolf Krenner (Pöttinger Entsorgungstechnik), Leopold Berger (Wels Strom) und Friedrich Pöttinger (Wels Strom) vor einer Biogasanlage, die mit grünem Gas betrieben wird.
Überall dort, wo in größeren Mengen organisches Material wie Grünschnitt, Biomüll, Gülle oder auch Klärwässer anfallen, lässt sich wertvolle Energie gewinnen. Bei der sogenannten anaeroben Vergärung – ohne Sauerstoff – entsteht Biogas, daraus können Strom und Wärme produziert werden. Seit 20 Jahren plant Wels Strom solche Anlagen und errichtet diese vor allem in Österreich und Deutschland, 200 sind es bislang insgesamt.
»Ökologie muss sich auch auszahlen, bei der jetzigen Entwicklung bekommen wir die Anschubförderung für grünes Gas direkt vom Markt«, sagt Friedrich Pöttinger. »Wenn wir die Klimaziele ernst nehmen, müssten in Österreich pro Jahr rund 50 Biogasanlagen in Betrieb gehen.«
Dieses Segment wolle Wels Strom in den kommenden Jahren zur Hälfte abdecken und damit einen großen Beitrag zum Erreichen von Klimazielen leisten. »Wir haben das Know-how, das der Markt jetzt braucht. Deshalb forcieren wir ab sofort den Bau dieser Anlagen«, kündigt der Geschäftsführer an.
Um das Biogas auch ins Gasnetz einspeisen zu können, muss es zuvor gereinigt werden. Je nach Reinigungsgrad steigt der technische Aufwand. »Uns kommt bei diesem Prozess eine durchaus pionierhafte Rolle zu«, weiß Leopold Berger, Bereichsleiter Energiesysteme bei Wels Strom. »Unsere Verfahrenstechnik funktioniert sehr gut.« Zwei neuere Anlagen von Wels Strom veredeln in Grieskirchen und Salzburg Biogas und speisen es ins Erdgasnetz ein.