EU-Beimischungsquoten: 2030 wird Österreich 100.000 Tonnen nachhaltige Flugzeugtreibstoffe benötigen.
Da E-Antriebe für größere Verkehrsflugzeuge nicht einsetzbar sind, kann die Klimaneutralität des Flugverkehrs auch mit dem Einsatz von nicht-erdölbasierten alternativen Treibstoffen erzielt werden. Einen »technologieoffenen Zugang« bei der nötigen Energiewende verlangen Jürgen Roth, Vorsitzender eFuel-Alliance und Obmann des Bundesgremiums Energiehandel in der Wirtschaftskammer Österreich, und Günther Ofner, Vorstand Flughafen Wien AG und Obmann der Berufsgruppe Luftfahrt in der WKÖ. Roth erklärt: »Kein Beitrag darf ungenutzt bleiben. Mobilität auf batterieelektrischer Basis alleine wird in keiner Weise genügen, um die Klimaziele rasch zu erreichen. Nur ein vernünftiger Mix aus verschiedenen Technologien wird rasch zum Ziel führen.«
Die Lösung, die Roth und Ofer dafür sehen: »eFuels« – alternative, synthetisch erzeugte Kraft- und Brennstoffe. Durch die Verwendung von CO2 aus der Atmosphäre und Strom aus erneuerbaren Quellen lassen sich eFuels klimaneutral herstellen. Doch sind in Österreich »dutzende Projekte für nachhaltige Stromerzeugung in langjährigen Verfahren blockiert«, warnen Roth und Ofner.
Die EU plant, gesetzlich eine progressiv ansteigende Beimischungsquote für nachhaltige Flugzeugtreibstoffe (SAFs, »Sustainable Aviation Fuels«) vorzuschreiben, ab 2025 sind das zwei Prozent, aber 2030 bereits fünf Prozent, dann soll sie bis 63 Prozent steigen. Das bedeute für Österreich, dass in drei Jahren allein für die Luftfahrt bereits 40.000 Tonnen jährlich an SAFs benötigt werden. Bedenkt man die lange Vorlaufzeit für die Errichtung von Erzeugungsanlagen, so ist es »bereits fünf nach zwölf und allerhöchste Zeit, eine nationale eFuel-Strategie zu entwickeln und mit deren Umsetzung zu beginnen.«