Der Technologiekonzern Huawei stellt auf dem »European Innovation Day 2021« in Wien Visionen für eine grüne Zukunft Europas in den Mittelpunkt. Ein Naturschutzprojekt im Burgenland zeigt, wie Vernetzung und Datenanalysen auch in der Forschung helfen.
Jährlich veranstaltet Huawei den European Innovation Day und bietet damit eine Plattform zum Austausch und zur Diskussion für Industrievertreter*innen, Partner, Medien und Regierungsmitglieder. Dieses Jahr fand das Treffen im Wiener Kursalon Hübner unter dem Zeichen der Nachhaltigkeit statt – sowohl im Sinne der Umwelt als auch der digitalen Wirtschaft und der Talenteförderung. »Österreich legt großen Wert auf nachhaltige Entwicklung und Bildung«, so Bundespräsident a. D. Heinz Fischer in seiner Eröffnungsrede zum Event.
Der Technologiehersteller und Dienstleister will weltweit den »grünen Fortschritt« vorantreiben und Innovationen forcieren – und auch ein »nachhaltigeres Europa« schaffen. Mit Kooperationen wie einem Linzer Smart-Farming-Projekt, das mit lokalen Partnern umgesetzt wird, geht Huawei als Pionier voran. Gerade in dem arbeitsintensiven Sektor der Landwirtschaft bieten smarte Technologien spannende Chancen, heißt es.
Huawei arbeitet seit Jahren mit der internationalen NGO Rainforest Connection (RFCx) zusammen, um Artenvielfalt und Umweltschutz global zu fördern. So wird in Griechenland Technologie von Huawei verwendet, um Gämsen in der Aoos-Schlucht vor Wilderern zu schützen oder mit Hilfe von alten Smartphones und künstlicher Intelligenz den Regenwald von Costa Rica zu erhalten.
Schutz der Artenvielfalt
Gemeinsam mit der Universität Wien und dem Nationalpark Neusiedler See–Seewinkel hat der Technologiekonzern das Projekt TECH4ALL gestartet. In Zusammenarbeit mit RFCx kommt hier Technologie zum Einsatz, um die Biodiversität im Schilfgürtel des Neusiedler Sees zu erforschen und aus den Ergebnissen geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten. »Wir sind ein Hotspot der Artenvielfalt und unsere Biodiversität ist angewiesen auf Hands-on-Mentalität«, erklärt Johannes Ehrenfeldner, Direktor des Nationalparks. Das Projekt, das für Dauer von zwei Jahren geplant ist, bringe zahlreiche Vorteile für den westlichsten Steppensee Eurasiens.
Im Zuge des Projekts werden die kurz- und langfristigen Effekte von schwankenden Wasserständen auf die Brutvogelarten, sowie die Bedeutung des Schilfgürtels für die Tierwelt im gesamten Jahresverlauf erforscht. Außerdem gehen die Forscher der Frage nach, wie sich unterschiedliche Witterungsbedingungen auf die Gesangsaktivität der Vögel auswirken.
Bild: Bei dem Projekt TECH4ALL werden Stimmen der Vögel und Amphibien über das Mobilfunknetz übertragen.
Für das Projekt wurden mehr als 70 Geräte im Schilfgürtel aufgestellt, welche die Geräuschkulisse aufzeichnen. Einige der Geräte speichern die Aufnahmen für nachfolgende Auswertungen, während andere mit dem Namen »Nature Guardian« direkt mit dem drahtlosen Netzwerk verbunden sind. Nature Guardian ist ein akustisches Überwachungssystem, das unabhängig von Wetter und Tageszeit kontinuierlich akustische Daten an verschiedenen Orten sammelt. Die Daten werden über Mobilfunk übertragen. Dieser Ansatz spart nicht nur den Forscher*innen viel Zeit, sondern beeinträchtigt den Lebensraum der Tiere kaum. »Wir werden in einem nächsten Projektschritt auch eine KI-Plattform für die Auswertung der Daten einsetzen«, stellt Huawei-Österreich-CEO Willi Song in Aussicht.