Wenn die Energiewende zügig verwirklicht werden soll, muss die Netzinfrastruktur effizienter genutzt werden, fordert Wolfgang Trimmel, Geschäftsführer von Netz Burgenland.
Den Verteilernetzen kommt eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung der Ziele zu, die in der #mission2030 festgelegt wurden. Wenn Österreich ab 2030 seinen gesamten Strombedarf bilanziell aus erneuerbaren Quellen decken will, muss nicht nur die Produktion von Wind- und Sonnenenergie massiv ausgebaut werden.
Vielmehr muss auch die Netzinfrastruktur mit diesem Ausbau Schritt halten. Um hier Verzögerungen und unnötige Mehrkosten zu vermeiden, brauchen die Netze bessere Rahmenbedingungen, damit die Infrastruktur effizienter genutzt werden kann, fordert der Geschäftsführer von Netz Burgenland, Wolfgang Trimmel, bei einem Hintergrundgespräch des Forums Versorgungssicherheit im September.
»Wir steuern auf Engpässe zu, die den Ökostromausbau verzögern könnten«, warnt Trimmel. Im Burgenland, wo viele Regionen topografisch für Windstrom besonders gut geeignet sind, hat bereits jetzt die Produktion sowohl den Bedarf als auch die Netzkapazitäten überholt. »Die Produktion von Ökostrom liegt im Burgenland um 45 % über dem gesamten Stromverbrauch des Landes«, rechnet Trimmel vor.
Die Aufnahmekapazität der Verteilernetze ist derzeit ausgeschöpft: »Die Anfragen für die weitere Einspeisung von Ökostrom-Anlagen liegen um ein Vielfaches über der bestehenden Netzkapazität.« Zwar wird das Netz zügig ausgebaut, doch dieser Ausbau braucht Zeit.
Trimmel: »Allein für einen neuen Transformator müssen wir mit Lieferzeiten von mehr als einem Jahr rechnen. Genehmigungsverfahren für neue Umspannwerke oder eine neue Leitung dauern mindestens jeweils drei Jahre.« So lange würde auch der weitere Ökostrom-Ausbau auf Eis liegen, wenn keine anderen Lösungen gefunden werden.