Unternehmen aus Österreich sind weltweit erfolgreich. Hierzulande ist das Marktwachstum durch den Reformstau des Ökostromgesetzes gefährdet.
2015 konnte die Windbranche die magische Milliardengrenze knacken. 1,1 Mrd. Euro setzte die Branche in Österreich um. Mit 750 Mio. stieg der Umsatz im Zuliefer- und Dienstleistungsbereich sogar um knapp 15 %. Mehr als 1.100 Windräder erzeugen mittlerweile knapp 8,7 % des österreichischen Stromverbrauches. 5.500 Menschen arbeiten in Österreich für die Windenergie.
Dass Österreich ein Hochtechnologieland ist, beweist auch eine Windkraft-Studie des bmvit, die am »Tag des Windes« am 15. Juni vorgestellt wurde. Über 170 Firmen sind bereits in der Zuliefer- und Dienstleistungsindustrie tätig. In jedem zweiten Windrad weltweit steckt eine Steuerung von Bachmann electronic aus Vorarlberg und eine Bremse der oberösterreichischen Firma Miba. ELIN Motoren erzeugt Generatoren für die großen Windkrafthersteller am Weltmarkt und SKF in Steyr Speziallager für die Windbranche. Im leistungsstärksten Windrad der Welt steckt eine Kupplung der Salzburger Firma Geislinger. Sogar Windräder am Meer wären ohne die Kranfirma Palfinger oder das steirische Trafowerk von Siemens kaum denkbar. »Es gibt praktisch keinen Teil eines Windrades, der nicht auch in Österreich erzeugt wird«, berichtet Stefan Moidl. Der Geschäftsführer der IG Windkraft sieht aber den Investitionsschub der letzten Jahre gefährdet. Der Reformstau des Ökostromgesetzes würde zu einem Ausbaurückgang führen, »obwohl 230 fertig bewilligte Windkraftanlagen auf den Baubeginn warten«, so Moidl.