Der Energiekongress EPCON 2016 fand vom 27. bis 28. April 2016 in Mauerbach bei Wien statt. Thematisiert wurden einmal mehr die Veränderungen der Energiemärkte und neue Konkurrenz durch Quereinsteiger.
Die Energiebranche ist im Wandel. Viele neue Dienstleistungen, technische Entwicklungen und neue Konkurrenz stellen Herausforderungen für die Branche dar. Wie diesen zu begegnen sei, wurde im Rahmen der diesjährigen EPCON diskutiert. Der Eröffnungsredner des diesjährigen Plenums, Heiner Lütjen von der Universität Kiel, riet den rund 200 anwesenden Energiemanagern des Landes, so viele Frösche wie möglich zu küssen. Auch wenn sich nicht jedes Start-up in einen Prinzen verwandeln ließe, läge in ihnen der Schlüssel zu den Geschäftsmodellen von morgen. Es wäre fahrlässig, dieses Potential brachzulegen oder neuen Mitbewerbern zu überlassen.
Dieses Bild wurde von der anschließenden Diskussionsrunde mit Horst Ebner (Salzburg AG), Philipp Elkuch, MBA (CSC Switzerland), Manfred Freitag (KELAG), Thomas Irschik (Wien Energie), Harald Proidl (E-Control) und Klaus Neuhäuser (B E T Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH) aufgenommen. Dabei zeigte sich, dass die spezifischen Herangehensweisen an die Kundenansprüche durchaus unterschiedlich ausfallen. In Salzburg wurde mit Blick auf die Erfahrungen aus der Modellregion Köstendorf der Schluss gezogen, dass Kundenanspruch und -wissen mitunter weit auseinander klaffen. Für Thomas Irschik heißt die neue Trias der Energieversorgung Nachhaltigkeit, Individualität und Komfort. Die Herausforderung sei dabei, jenen, die höchste ökologische Ansprüche an die Energie stellen und jenen, die einfach die billigste Energierechnung haben möchten, gleichermaßen gerecht zu werden. Unzweifelhaft erlebt die Branche einen Paradigmenwechsel hin zu einer serviceorientierteren Logik als bisher.
Wenn auch außer Frage stand, dass Energiedienstleistungen in Zukunft noch mehr Raum als bisher einnehmen werden, schwamm doch zumindest einer gegen den Strom – Manfred Freitag machte deutlich, dass man das Kerngeschäft nicht aus den Augen verlieren dürfe. Schließlich seien die Versorgung von Industrieunternehmen und die Aufrechterhaltung der Infrastruktur gerade im ländlichen Raum weiterhin das A und O eines EVU.