Der Einsatz von Heizschwammerln ist nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes umstritten – er ist auf lange Sicht auch teuer. Eine brauchbare Alternative könnte ein Qualitätsprodukt aus Österreich liefern.
Aus den Stadtbildern Europas sind sie nicht mehr wegzudenken. Sie erfreuen frierende Rauchergruppen vor der Tür des kleinen italienischen Restaurants, wo sie gleichsam einen Anlass zur sozialen Interaktion bieten. Sie lassen schlechtwettergeplagte Touristen bei Temperaturen unter dem Nullpunkt mitten auf der Kärntnerstraße ihre Sachertorten verzehren. Die allgegenwärtigen Heizpilze sind hierzulande auch unter dem lieblichen Namen Heizschwammerln anzutreffen.
Die Funktionsweise dieser der Strahlungsheizung zugeordneten Heizkörper ist leicht erklärt. Während die normale Innenraum-Heizanlage, die Konvektionsheizung, großteils Raumluft als Wärmeträger nutzt, wird bei der gas- und auch bei der strombetriebenen Strahlungsheizung Wärmeenergie direkt übertragen. Der bedeutendste Unterschied zur normalen Heizung: Der Heizstrahler erzeugt ein hohes Maß an Wärme innerhalb kürzester Zeit.
Heizpilze sind hungrig
Im Schanigarten bedeutet die Aufstellung der wärmenden Schwammerln für den Gastronomen oft eine lukrative Saisonverlängerung. Der Preis eines Geräts liegt in etwa bei 300 Euro. Die Befüllung einer 11 kg schweren Propangasflasche kostet im Durchschnitt 30 Euro. Pro Stunde verbraucht ein Pilz etwa ein Kilogramm des geruchlosen Gases. Das ergibt Kosten von 2,7 Euro pro Stunde für glückliche Frischluftfanatiker.
Im Gegensatz zu vielen deutschen Großstädten, wo Heizpilze im gewerblichen Einsatz mittlerweile komplett verboten sind, ist in Österreich die Aufstellung der gasbetriebenen Wärmespender ohne Einschränkungen oder Genehmigungen erlaubt. Undichte Leitungen oder ältere Modelle ohne Kippschutz bieten aber eine Explosionsgefahr. Wie durch ein Wunder kam es bei einer Explosion im Oktober 2015 in Berlin bei den anwesenden Gästen nur zu leichten Blessuren, während das betroffene Lokal von einem Feuerball fast gänzlich zerstört wurde.
Heizpilze sind Umweltsünder
Ein einzelnes Schwammerl mit 14 Kilowatt Leistung hat in etwa den Energieverbrauch einer 100 m² großen beheizten Wohnung und stößt dabei pro Stunde bis zu 3,5 kg Kohlendioxid aus. Geht man von einer durchschnittlichen Betriebsdauer von 36 Stunden in der Woche aus, so entstehen bis zu vier Tonnen Abgase im Jahr, was dem Ausstoß von 20.000 gefahrenen Kilometern eines Neuwagens entspricht.
Moderne Alternative
Als Alternative zu den antiquiert wirkenden Elektro-Heizstrahlern, die oft über den Köpfen der Gäste in Schanigärten anzutreffen sind, bietet das oberösterreichische Unternehmen Harreither sogenannte »Klima-Designwände« an. Die am Boden aufgestellten Glaswände mit einer Heizfläche von 200 x 120 cm liefern milde Strahlungswärme punktgenau dorthin, wo sie benötigt wird. Die maximale Leistungsaufnahme der Module, die in unterschiedlichen Ausführungen angeboten werdem beziffert Harreither mit 1,6 KW. Je nach Bundesland und Jahresverbrauch betragen die Betriebskosten somit im Durchschnitt rund 30 Cent für eine Stunde Wärme aus der Steckdose. Verglichen mit den Heizschwammerln könnte die Klima-Designwand speziell für die Gastronomie trotz wesentlich höherer Anschaffungskosten von 1.800 bis 4.000 Euro beachtliche Kosteneinsparung bedeuten. Und klimaschonender sind diese Heizstrahler – abhängig vom Strommix aus der Steckdose – allemal.