Montag, Februar 24, 2025

Der Einsatz von Heizschwammerln ist nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes umstritten – er ist auf lange Sicht auch teuer. Eine brauchbare Alternative könnte ein Qualitätsprodukt aus Österreich liefern.

Aus den Stadtbildern Europas sind sie nicht mehr wegzudenken. Sie erfreuen frierende Rauchergruppen vor der Tür des kleinen italienischen Restaurants, wo sie gleichsam einen Anlass zur sozialen Interaktion bieten. Sie lassen schlechtwettergeplagte Touristen bei Temperaturen unter dem Nullpunkt mitten auf der Kärntnerstraße ihre Sachertorten verzehren. Die allgegenwärtigen Heizpilze sind hierzulande auch unter dem lieblichen Namen Heizschwammerln anzutreffen.

Die Funktionsweise dieser der Strahlungsheizung zugeordneten Heizkörper ist leicht erklärt. Während die normale Innenraum-Heizanlage, die Konvektionsheizung, großteils Raumluft als Wärmeträger nutzt, wird bei der gas- und auch bei der strombetriebenen Strahlungsheizung Wärmeenergie direkt übertragen. Der bedeutendste Unterschied zur normalen Heizung: Der Heizstrahler erzeugt ein hohes Maß an Wärme innerhalb kürzester Zeit.

Heizpilze sind hungrig

Im Schanigarten bedeutet die Aufstellung der wärmenden Schwammerln für den Gastronomen oft eine lukrative Saisonverlängerung. Der Preis eines Geräts liegt in etwa bei 300 Euro. Die Befüllung einer 11 kg schweren Propangasflasche kos­tet im Durchschnitt 30 Euro. Pro Stunde verbraucht ein Pilz etwa ein Kilogramm des geruchlosen Gases. Das ergibt Kosten von 2,7 Euro pro Stunde für glückliche Frischluftfanatiker.

Im Gegensatz zu vielen deutschen Großstädten, wo Heizpilze im gewerblichen Einsatz mittlerweile komplett verboten sind, ist in Österreich die Aufstellung der gasbetriebenen Wärmespender ohne Einschränkungen oder Genehmigungen erlaubt. Undichte Leitungen oder ältere Modelle ohne Kippschutz bieten aber eine Explosionsgefahr. Wie durch ein Wunder kam es bei einer Explosion im Oktober 2015 in Berlin bei den anwesenden Gästen nur zu leichten Blessuren, während das betroffene Lokal von einem Feuerball fast gänzlich zerstört wurde.

Heizpilze sind Umweltsünder

Ein einzelnes Schwammerl mit 14 Kilowatt Leistung hat in etwa den Energieverbrauch einer 100 m² großen beheizten Wohnung und stößt dabei pro Stunde bis zu 3,5 kg Kohlendioxid aus. Geht man von einer durchschnittlichen Betriebsdauer von 36 Stunden in der Woche aus, so entstehen bis zu vier Tonnen Abgase im Jahr, was dem Ausstoß von 20.000 gefahrenen Kilometern eines Neuwagens entspricht.

Moderne Alternative

Als Alternative zu den antiquiert wirkenden Elektro-Heizstrahlern, die oft über den Köpfen der Gäste in Schanigärten anzutreffen sind, bietet das oberösterreichische Unternehmen Harreither sogenannte »Klima-Designwände« an.  Die am Boden aufgestellten Glaswände mit einer Heizfläche von 200 x 120 cm liefern milde Strahlungswärme punktgenau dorthin, wo sie benötigt wird. Die maximale Leistungsaufnahme der Module, die in unterschiedlichen Ausführungen angeboten werdem beziffert Harreither mit 1,6 KW. Je nach Bundesland und Jahresverbrauch betragen die Betriebskosten somit im Durchschnitt rund 30 Cent für eine Stunde Wärme aus der Steckdose. Verglichen mit den Heizschwammerln könnte die Klima-Designwand speziell für die Gastronomie trotz wesentlich höherer Anschaffungskosten von 1.800 bis 4.000 Euro beachtliche Kosteneinsparung bedeuten. Und klimaschonender sind diese Heizstrahler – abhängig vom Strommix aus der Steckdose – allemal.

Meistgelesene BLOGS

Alfons A. Flatscher
06. November 2024
Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus zeichnet sich ein neues Kapitel der Handelspolitik der USA ab – und für europäische Unternehmen könnten die nächsten Jahre herausfordernd werden. Trump, bekan...
Nicole Mayer
25. November 2024
Globalisierung, Digitalisierung, New Work, Kriege: Die Kette der Herausforderungen, die Unternehmen zu stemmen haben, reißt nicht ab. Um in diesen unsicheren Zeiten nicht nur zu überleben, sondern sog...
Marlene Buchinger
31. Oktober 2024
Beim Thema Nachhaltigkeit stellt sich oft die Frage, für wen machen wir das überhaupt? Im vierten Teil der REPORT-Serie geht es um die Anspruchsgruppen, auch Interessensträger oder Stakeholder genannt...
Andreas Pfeiler
04. November 2024
Naturereignis wie ein Hochwasser zeigen uns immer wieder auf, wie verwundbar unsere Gesellschaft ist und wie hilflos wir gegenüber solchen Naturgewalten sind. Ohne mineralische Rohstoffe sind wir auch...
Firmen | News
30. Oktober 2024
In der heutigen Arbeitswelt sind die richtigen Werkzeuge und Ausrüstungen entscheidend für den Erfolg. Von der passenden Berufskleidung bis zu unverzichtbaren Geräten – alles spielt eine Rolle. Entdec...
Andreas Pfeiler
19. Dezember 2024
Unlängst mit der Frage »Was sind die Gründe für die sinkende Produktivität in der Baustoffindustrie?« konfrontiert, begab sich der Autor dieser Zeilen auf die Suche nach Antworten. Und wurde rasch fün...
AWS (Amazon Web Services)
05. Dezember 2024
Vor zehn Jahren eröffnete mit der AWS Europa (Frankfurt) Region die erste AWS-Region in Deutschland, die es Unternehmen aus dem DACH-Raum ermöglicht, ihre Rechenleistung und Speicher flexibel und kost...
Nicole Mayer
16. Jänner 2025
Gründe für das neue Excellence Framework EuropeDas aktuelle gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Umfeld in Europa stellt Organisationen vor immer größere Herausforderungen. Exzellente Organisat...

Log in or Sign up