Durch die Kooperation von Verbund und Caritas wurde 3.000 armutsgefährdeten Haushalten, 7.600 Menschen, nachhaltig geholfen.
Frau B. ist 34 Jahre alt, lebt im Burgenland und ist Alleinerzieherin von vier Kindern im Alter von zwei bis acht Jahren. Immer wieder hat sie große Probleme, die Stromrechnung zu bezahlen. Vom Haushaltseinkommen, das aus Notstandshilfe, Alimenten und Familienbeihilfe besteht, bleiben nach Abzug der Fixkosten gerade einmal 600 Euro monatlich, mit denen die fünfköpfige Familie auskommen muss.
Im Rahmen der Verbund-Stromhilfefonds Energieberatung, die durch die Sozialberatung vermittelt wurde, konnte eine stromfressende Kühltruhe ausgetauscht werden. Dieser Gerätetausch verringert die Stromkosten deutlich und bringt Frau B. ein wenig Erleichterung in der schwierigen Situation.
„Es darf nicht sein, dass Menschen überlegen müssen, ob sie heizen oder kochen sollen. Kein Kind soll in Österreich in einer kalten Wohnung die Hausaufgaben machen oder in einem schimmeligen Zimmer schlafen müssen“, weist Caritas Präsident Michael Landau auf die prekäre Lage der Betroffenen hin.
268.000 Menschen haben zu wenig Geld zum Heizen
450.000 Menschen (rund 5% der Bevölkerung) leben derzeit in Österreich in manifester Armut. Mehr als eine Million Menschen (14,1% der Bevölkerung) sind bereits arm oder gefährdet in die Armut abzugleiten. Die steigenden Kosten für Strom und Heizen belasten immer stärker die knappen Budgets der Betroffenen. Rund 268.000 Menschen in Österreich geben an, ihre Wohnungen nicht angemessen warm halten zu können (EU-SILC 2014).
So hilft der Verbund-Stromhilfefonds der Caritas
In den 36 Sozialberatungsstellen der Caritas in ganz Österreich werden Haushalte unterstützt, die besonders von Energiearmut betroffen sind. Den Menschen wird, unabhängig bei welchem Energieversorge sie Kunden sind, dann in drei Schritten ganz konkret geholfen:
1. Mit finanzieller Unterstützung zur Begleichung offener Energierechnungen bzw. hoher Nachzahlungen.
2. Mit einer professionellen Energieberatung im Haushalt.
3. Mit dem Austausch alter, stromfressender Elektrogeräte.
"Mit dem Stromhilfefonds helfen wir rasch, unbürokratisch und vor allem nachhaltig, und das bereits seit sechs Jahren. Mehr Energieeffizienz im Haushalt, zum Beispiel durch den Umstieg auf energiesparende Geräte, macht ökologisch Sinn. Als Unternehmen stehen wir für Nachhaltigkeit und gehen den Weg zum Stromerzeuger aus 100% erneuerbaren Energien konsequent weiter", so VERBUND Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber. Mit über 100 Wasserkraftwerken ist VERBUND Österreichs größtes Stromunternehmen und einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa.
Diese Leistungen haben einen durchschnittlichen Wert von 715 Euro pro Haushalt. Seit 2009 konnten insgesamt durch Beratung und Gerätetausch hochgerechnet 3.800 MwH oder 549 Tonnen CO2 Äquivalent an Energie eingespart werden.
Caritas Präsident Landau: „Im neuen Energieeffizienzgesetz wird von Energieversorgern zusätzlich zu Industrie-Maßnahmen in privaten Haushalten professionelle Beratung und Gerätetausch gefordert. Erfreulich ist, dass diese Aktionen in energiearmen Haushalten höher bewertet werden und daher von Armut betroffene Menschen zielgerichtet entlasten. Wir sind stolz darauf, dass im Rahmen des Verbund-Stromhilfefonds all diese Schritte bereits seit 2009 umgesetzt werden.“