Im soeben abgelaufenen Jahr 2015 lag der Verbrauch von Benzin und Diesel in Österreich laut erster Markteinschätzung des Fachverbandes der Mineralölindustrie (FVMI) bei knapp 8,1 Millionen Tonnen, ein Plus von etwa 1,5 %.
Umgerechnet in Liter waren das 2015 rund 9,8 Milliarden Liter Kraftstoff (inkl. beigemischter Bioanteile), die sich auf knapp 2,2 Milliarden Liter Benzin und etwa 7,6 Milliarden Liter Diesel aufteilten. Im Vergleich: 2014 lag der Kraftstoffverbrauch bei 9,65 Milliarden Liter. Bei Benzin ergibt die Markteinschätzung für 2015 im Jahresvergleich keine besondere Veränderung (minus 0,2 %), bei Diesel zeigt sich ein Plus von etwa 1,5 %. Der Verkauf von Heizöl Extraleicht (HEL) stieg nach einem Minus von 10,7 % im Jahr 2014 im Jahr 2015 nun wieder leicht um 2,2 %.
Beim Absatz von Ottokraftstoff setzt sich der stagnierende bis rückläufige Trend der vergangenen Jahre grundsätzlich fort. Wurden 2003 noch 2,2 Millionen Tonnen Benzin am österreichischen Markt abgesetzt, so waren es zwölf Jahre später nur noch etwa 1,62 Millionen Tonnen (minus 26 %). Ein Grund dafür ist die immer bessere Effizienz und damit Sparsamkeit moderner PKW-Motoren.
Der voraussichtliche Jahresverbrauch bei Diesel lag mit 6,45 Millionen Tonnen leicht über dem Niveau des Vorjahres und somit in etwa auf dem Rekordstand des Jahres 2013. „Der über Jahre konstante Dieselverbrauch ergibt sich insbesondere im gewerblichen Bereich aus der auf niedrigem Niveau relativ stabilen Konjunktur. Wichtige Branchen sind die Transport-, Bau- und Landwirtschaft sowie die öffentliche Hand, die im Großkundengeschäft Diesel nachfragen (DK-Anteil: ca. 43 % vom Gesamtabsatz; 57 % über öffentlich zugängliche Tankstellen). Darüber hinaus ist der Anteil an Dieselmotoren bei Personenkraftwagen mit etwa 56% in Österreich vergleichsweise hoch“, so Dr. Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbands der Mineralölindustrie.
Gesunkene Heizölkosten freuen Ölheizungsbesitzer
Nach dem rückläufigen Heizöl Extraleicht-Verbrauch um 10,7 % im Jahr 2014 ist 2015 wieder ein leichter Anstieg von 2,2 % zu verbuchen. Wurden 2014 nur noch 1,1 Millionen Tonnen Heizöl Extraleicht (HEL) abgesetzt, stieg der Verbrauch im Jahr 2015 wieder leicht auf 1,13 Millionen Tonnen bzw. 1,33 Milliarden Liter. Positiv auf den Absatz wirkte sich der insbesondere seit Monaten vergleichsweise niedrige HEL-Preis aus. Milde Winter und der breite Einsatz von hocheffizienter Öl-Brennwerttechnik sorgen dafür, dass die Haushalte immer länger mit ihren Heizölvorräten auskommen.