Gemeinsam mit dem Wiener Start-up BauBot hat der Schrauben- und Dübel-Spezialist Fischer einen Befestigungsroboter entwickelt, der vollautomatisch Löcher bohrt und Anker setzt.
Der Befestigungsroboter BauBot soll die Sicherheit auf Baustellen erhöhen, die Gesundheit der Arbeiter*innen schonen und die Produktivität erhöhen. Gebohrt und gesetzt wird exakt an den im digitalen Bauplan vorgegebenen Stellen. »Damit lassen sich Nacharbeiten und Verzögerungen vermeiden«, erklärt Christian Greicha, Geschäftsführer von fischer Austria. Um die Montageabläufe zu optimieren, kann vor den ausführenden Tätigkeiten eine vollständige Vorab-Simulation der Bohr- und Setzprozesse des Roboters durchgeführt werden. »Eine Projekt-Budgetüberschreitung und ein Zeitverzug lassen sich somit reduzieren oder gänzlich vermeiden«, ist Greicha überzeugt. Die Prozessparameter jedes einzelnen Schrittes können dokumentiert und im BIM-Modell hinterlegt werden. Eine aufwändige, manuelle Dokumentation entfällt.
Alles vollautomatisch
In der Bauausführung bohrt der BauBot selbstständig, präzise und schnell alle geplanten Bohrpunkte. Position, Durchmesser und Tiefe der Bohrlöcher sind im BIM-Modell definiert. »Der Bohrerwechsel zwischen unterschiedlichen Durchmessern und bei auftretendem Verschleiß funktioniert vollautomatisch«, erklärt Greicha. Ebenso vollautomatisch werden die Bohrlöcher gereinigt, den Austritt von Bohrstaub verhindert eine Absaugvorrichtung. Nach der Bohrlochreinigung wird das Bohrloch markiert, sodass es den einzelnen Gewerken zuordenbar ist. Im letzten Schritt entnimmt der BauBot vollautomatisch die ausgewählten Anker aus dem mitgeführten Magazin und bringt diese zulassungskonform in den Untergrund ein.
Der BauBot soll in Zukunft vor allem bei Massenanwendungen zum Einsatz kommen. In Stahlbeton können Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 6–18 Millimeter erstellt werden.
Start in Österreich
Neben dem Verkauf und der Vermietung des BauBot bietet fischer mit der Nutzung des Roboters den kompletten Service aus einer Hand an, von der Planung über die Ausführung bis zur Dokumentation. Entwickelt wurde der BauBot gemeinsam mit dem gleichnamigen Wiener Start-up, das seit 2022 Teil der fischer Unternehmensgruppe ist. Zuerst wird der BauBot in Österreich, den Niederlanden und in Deutschland ab 2023 auf Großbaustellen zum Einsatz kommen.
(Titelbild: Fischer)