Dienstag, Dezember 24, 2024
eAward 2020: Kategorie „Soziale Verantwortung“

Die GewinnerInnen und Nominees der Kategorie „Soziale Verantwortung“. Die GewinnerInnen wurden bei der Preisverleihung des Wirtschaftspreises „eAward 2020“ am 29. Jänner 2020 in Wien bekannt gegeben (Artikel und Fotos hier). UPDATE: Kategorievideo

Kategoriesieg


Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser
Projekt: Emotionale Zeitreise – Virtual Reality

Die Lebenserwartung steigt und immer mehr Menschen im höheren Alter erkranken an Demenz. Dementiell und mobil beeinträchtigte Menschen haben in dieser schwierigen Lebensphase das Bedürfnis Glücksmomente und Freude zu erleben. So entstand bei dem Team der Wiener Pensionisten-Wohnhäuser die Idee, eine VR-Brille für die BewohnerInnen einzusetzen. Die VR-Brille ermöglicht durch spezielle, biografiebezogene virtuelle Realitäten den BewohnerInnen Teilhabe an ihrem sozialen Umfeld. Die so unmittelbar erlebte Partizipation gibt Sicherheit und schafft Vertrauen. Mit Hilfe der VR-Brille ist es möglich, gezielt und lustvoll auf die individuellen Bedürfnisse der BewohnerInnen einzugehen. Ziel des Projektes ist es, bei den AnwenderInnen positive Emotionen zu wecken, deren Lebensqualität zu erhöhen und ihren Krankheitsverlauf zu verlangsamen.

www.kwp.at

Die Jury:
- fantastische Idee für virtuelle Reisen in Erinnerungen und an bekannte Orte
- Technik zum Wohle für Menschen eingesetzt
- zu gut, um nicht ausgezeichnet zu werden


Auszeichnung



VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH, University of Bath, The Wallace Collection, The Open University, Museo de Bellas Artes de Asturias, Museo Lázaro Galdiano, Kunsthistorisches Museum Wien, Coprix Media, Signtime, treelogic, ArteConTacto, Museo Thyssen Bornemisza, Victoria & Albert Museum
Projekt: ARCHES – Accessible Ressources for Cultural Heritage EcoSystems

Drei Jahre lang war das Wiener Forschungszentrum VRVis Teil – sowie Koordinator – des EU-geförderten Forschungsprojekts ARCHES. Dieses ambitionierte und in seiner Art bislang einzigartige Projekt vereinte namhafte Institutionen aus ganz Europa darin, neue Wege für die barrierefreie Vermittlung von Kunst zu finden und Museen fit für das 21. Jahrhundert zu machen. Das VRVis entwickelte neue Lösungen, die Kunsterfahrung für alle MuseumsbesucherInnen um mehrere Dimensionen erweitern: Durch eine speziell entwickelte Software werden Gemälde in dreidimensionale Tastreliefe übersetzt. Eine patentierte Technologie erlaubt den nachhaltigen Druck dieser taktilen Reliefe auf wiederverwendbaren Materialien. Darüber hinaus wurde ein ergänzender Multimedia Guide entwickelt, der auf Fingerzeig weiterführende Informationen auch in Gebärden- und leichter Sprache vermittelt.

www.vrvis.at/research/projects/arches/ Video: https://youtu.be/aNf1JPjSh50 

Die Jury:
- Europa ist ein Kontinent der Kultur, die mit diesem Projekt wunderbar vermittelt wird
- Kunst und Kultur: dazu soll es keine Barrieren mehr geben
- findet großen Anklang bei Museen


Sonderpreis Barrierefreiheit in der IT


Fabasoft International Services GmbH, Fabasoft

Projekt: Barrierefreie Fabasoft Cloud
Barrierefreiheit ist ein Grundkonzept der Fabasoft Cloud. Die Benutzeroberfläche der Fabasoft Cloud ist einfach und barrierefrei in 22 Sprachen bedienbar. Menschen mit Beeinträchtigungen werden sowohl bei der Eingabe als auch bei der Darstellung bestmöglich unterstützt. Bereits beim Design neuer Funktionalitäten sowie neuer Bedienelemente der Benutzeroberfläche wird das Ziel der optimalen visuellen Anpassbarkeit und der Nutzung mit assistiven Techniken wie zum Beispiel Screenreader durch BenutzerInnen mit Behinderung verfolgt. Fabasoft stellt in der Fabasoft Cloud den Anspruch, nahezu hundertprozentige Barrierefreiheit zur Verfügung zu stellen und ermöglicht dadurch Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung. Im Oktober 2019 wurde die Fabasoft Cloud als erste Web-Applikation von der Österreichischen Computer Gesellschaft mit dem WACA-Zertifikat in der Stufe Silber ausgezeichnet.

www.fabasoft.com/de/produkte/fabasoft-cloud

Die Jury:
- Barrierefreiheit bei Web-Anwendungen ist vielfach verpflichtend, dennoch kaum umgesetzt
- Fabasoft ist seit Jahren Vorreiter bei Barrierefreiheit
- wunderbare Arbeit – vielen Dank dafür!


Die weiteren Nominees


Casinos Austria AG, Österreichische Computer Gesellschaft (OCG), gugler* brand & digital Agentur für Marken und Kommunikation, Siteimprove GmbH, Applause
Projekt: Barrierefreie Umsetzung von Website und Online Shop von Casinos Austria zertifiziert nach WCAG 2.0-Standards

Aufbauend auf mehr als 50 Jahren Erfahrung bietet Casinos Austria Glücksspiel und Entertainment auf höchstem Niveau, wobei die erste Verantwortung dabei den Gästen gilt. Das Unternehmen ist vom Grundsatz des „Responsible Gaming“ und einer nachhaltigen gesellschaftlichen Verantwortung geprägt. Darauf aufbauend haben sich die Casinos Austria für 2019 die herausfordernde Aufgabe gestellt, den Zugang zu Website und Online Shop barrierefrei zu gestalten, damit möglichst viele Menschen gleichberechtigt und selbständig das Informations-, Unterhaltungs- und Sales-Angebot nutzen können. Ab Mai 2019 wurde an der Entwicklung des Zertifikats für barrierefreie Websites, WACA gearbeitet. Die Überprüfung erfolgte nach den internationalen Richtlinien der W3C durch die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) und ging mit November dieses Jahres online.

shop.casinos.at und www.casinos.at 

Die Jury:
- schafft Hürden auch für den Gaming-Bereich beiseite
- gutes Projekt, das komplexe Prozesse für alle barrierefrei gestaltet



emporia Telecom Gmbh & Co. KG
Projekt: Die „Mach-dein-Smartphone-einfach-App“

Mehr als eine Millionen SeniorInnen in Österreich benützen kein Smartphone. Gleichzeitig tauschen die jüngeren ÖsterreicherInnen durchschnittlich spätestens alle zwei Jahre ihr funktionierendes Smartphone gegen ein neueres Modell, das gebrauchte Smartphone wird oft an die Eltern oder an die Großeltern übergeben. Die lassen es in der Schublade, weil es zu kompliziert ist, weil die Bedienoberfläche unübersichtlich ist. Mit der Mach-dein-Smartphone-einfach App werden konventionelle Smartphones auf die Bedürfnisse der Generation 65+ einfach angepasst – so kann das gebrauchte Smartphone vom Enkerl auf den Opa und die Oma übergehen. Die App ist ein Ergebnis der intensiven Auseinandersetzung mit der Zielgruppe. So schlüpfen die emporia-MitarbeiterInnen von immer wieder in GERT, einen Gerontologischen Altersanzug, mit dem sich altersbedingte Defizite wie zum Beispiel grauer Star oder zittrige Hände simulieren lassen.

www.emporia.at/app Video: Youtube

Die Jury:
- toll: Generationen werden damit verbunden
- das probieren wir gerne auch gleich selbst aus!


 
Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, AIT Austrian Institute of Technology GmbH - Center for Technology Experience, VIDEBIS GmbH
Projekt: OptiVid

Gestreamter Video Content wird zunehmend zur häufigst genutzten Form des multimedialen Medienkonsums. Während die Webseiten der jeweiligen Anbieter durchwegs barrierefreier werden, trifft dies nicht auf den verfügbaren Content zu. Gerade für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sind normale Streamingvideos aber zumeist nur schlecht wahrnehmbar und werden somit zu einer rein auditiven Quelle. Mit modernen Tools lassen sich Videos in Echtzeit auf die individuellen Anforderungen der NutzerInnen hin verbessern. Im Projekt OptiVid wird ein Tool entwickelt, dass es Menschen mit Sehbehinderungen erlaubt individuelle Profile anzulegen und anschließend auf verschiedensten Streamingplattformen anzuwenden. Wichtig ist hierbei, dass für verschiedene Contentklassen – etwa Nachrichtensendungen, Spielfilme, Sportübertragungen – angepasste Profile ermöglicht werden, um die unterschiedlichen Anforderungen der NutzerInnen abdecken zu können.

www.hilfsgemeinschaft.at/projekt-optivid

Die Jury:
- großartig!
- die Herausforderung für Streamingtechnologien, Inhalte barrierefrei zu übersetzen, ist gut gelöst

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