Die SiegerInnen und Nominees der Kategorie „Smart City und Infrastruktur“. Die GewinnerInnen wurden bei der Preisverleihung des Wirtschaftspreises „eAward 2020“ am 29. Jänner 2020 in Wien bekannt gegeben (Artikel und Fotos hier). UPDATE: Kategorievideo
Kategoriesieg
Wien Kanal
Projekt: Vom 3. Mann ins 3. Jahrtausend: Innovatives Regenwassermanagement
Knapp eine halbe Milliarde Liter Abwasser transportiert das Kanalsystem Wiens pro Tag zur Hauptkläranlage in Simmering. Mit einem flächendeckenden Leitsystem steuert und überwacht Wien Kanal das Kanalnetz. Per Mausklick wird auf Regenereignisse reagiert, um die Wassermassen auf intelligentem Wege durch die Kanalisation zu lotsen und Überschwemmungen vorzubeugen. Die Prozessdaten der Anlagen – derzeit etwa 40.000 Datenpunkte –, wie beispielsweise Schieberstellungen, Pegelstände, Systemmeldungen etc., werden von den örtlich verteilten, lokalen Steuerungen gesammelt und an die zentralen Leitwarte übertragen. Mit der ausgeklügelten Hard- und Software werden alle Hauptsammelkanäle im Leitsystem abgebildet und Pegelstände, Durchflussmengen und weitere Informationen aus Wiens Unterwelt in Echtzeit übertragen. Darüber können Stellorgane wie Schieber, Pumpen oder Drosselklappen zentral gesteuert werden, um die Wassermassen optimal zu lenken.
www.wienkanal.at Video: Youtube
Die Jury:
- nachhaltiges, umsichtiges und mächtiges System
- das ist Abwasserbewirtschaftung 4.0
- Vorzeigeprojekt für Management von Infrastrukturen
Auszeichnung
Amt der OÖ Landesregierung - Abteilung Gebäude- und Beschaffungs-Management - Stabstelle Facility Management-System, Ingenieur Studio Hollaus
Projekt: VIRUS – Virtueller Rundgang für Sicherheit
VIRUS rettet Leben: Das Projekt stellt virtuelle Rundgänge für Einsatzkräfte und setzt in punkto Sicherheit völlig neue Maßstäbe. Die Einsatzkräfte erhalten alle relevanten Informationen – wann, wie und wo sie benötigt werden. Dies funktioniert mobil, online, offline und ohne zusätzlichen Aufwand bei der Datenerhebung. VIRUS bietet durchgängig, vollständig und digital alle Informationen, die von Einsatzkräften benötigt werden. Hierbei können die verschiedensten Daten für unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten entsprechend viusalisiert, geschaltet und überlagert werden. Eine Nutzung von Virtual Reality und Mixed Reality im Training sowie im Ernstfall ist ebenfalls möglich. Das bedeutet eine Revolution für Einsatzkräfte in Sachen Sicherheit.
Video: Youtube
Die Jury:
- genialer Mix aus Datenaufbereitung, mobilem Einsatz und Visualisierungen
- kann Leben retten
- wertvolle Unterstützung für Einsatzkräfte in Gefahrensituationen
Die weiteren Nominees
Telekom Austria AG
Projekt: A1 Paket Station
Die A1 Paket Station – ein Smart City Logistics Projekt – kann von mehreren Paketdienstleistern und zusätzlich von lokalen Unternehmen und Privatpersonen genutzt werden. Die Kommunikation zwischen Paketdienstleistern und ihren KundInnen erfolgt direkt. Die Abholung von diesen Paketen ist für KundInnen kostenlos. Für lokale Unternehmen verlängert die A1 Paket Station die Öffnungszeiten. Privatpersonen und Unternehmen können einfach mit der A1 Paket App ein Fach mieten und mittels Kreditkarte bezahlen. Sender und Empfänger bekommen einen QR-Code für die Öffnung des Faches direkt übermittelt, entweder in der A1 Paket App oder per SMS und E-Mail bei nicht registrierten Kunden.
www.a1paketstation.at Video: a1paketstation.at
Die Jury:
- die Logistik-Lösung für die Smart City
- praktisch und ressourcenschonend – spart Wege und Zeit
FH Kärnten Gem. PS; Dr. Gernot Paulus, Law & Consulting Offices KURT A. WAGNER, P.C., FFG Luftfahrtforschungsprogramm „TakeOff“ – BMVIT
Projekt: Drone Zone Austria
Das Webportal „Drone Zone Austria“ unter www.dronezoneaustria.at unterstützt eine luftfahrtgesetz-konforme risikobasierte Planung von Drohnenflügen in Österreich. Drone Zone Austria integriert erstmals nach dem One-Stop-Shop-Prinzip alle für eine sichere Drohnenflugplanung gesetzlich vorgeschriebenen Rauminformationen wie Bebauungsdichte, luftfahrtrechtliche Beschränkungen und Naturschutzgebiete flächendeckend für ganz Österreich gemeinsam in einer Applikation. Das Projekt wurde im Rahmen des österreichischen Luftfahrtforschungsprogramms „TakeOff“ durch das BMVIT gefördert.
www.dronezoneaustria.at Video: facebook.com
Die Jury:
- nutzerfreundliche und sichere Basis für den Einsatz von Drohnenflügen
- ein wichtiges Element für die Luftraumbewirtschaftung
Stadt Wien – Bau- und Gebäudemanagement
Projekt: Energieverbrauchsoptimierung bei Amtshäusern der Stadt Wien
Das Bau- und Gebäudemanagement der Stadt Wien betreibt seit einigen Jahren ein Fernwirksystem, mit dem Heizungsanlagen zentral angesteuert und Daten in einem Energiemanagement-System ausgewertet werden. 2017 wurde ein Projekt ins Leben gerufen, Daten von Fernwärme-, Gas-, Strom-, und Wasserzählern aus den Amtshäusern zu erheben und mit Hilfe von Auswertungen ein Nutzerverhalten der in den Gebäuden arbeitenden Personen zu erkennen. Dadurch konnten etwa die Heizzeiten in den ausgewerteten Zeiträumen angepasst und optimiert werden. Das Resultat: Die Maßnahme bei zehn Pilotobjekten haben eine Energieeinsparung von mehr als 350.000 kWh ohne Behaglichkeitsverlust für die NutzerInnen ergeben. Das Projekt wurde nun auf alle größeren Amtshäuser des Bau- und Gebäudemanagements ausgeweitet. Bis 2021 werden 400.000 m² Bürofläche energetisch bewertet, angepasst und einem laufenden Monitoring unterzogen.
www.wien.gv.at
Die Jury:
- eines der nachhaltigsten Projekte derzeit
- Riesenhebel für Einsparungen und Ökologisierung des Energieverbrauchs
VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH, KAUST – King Abdullah University of Science and Technology
Projekt: Unterwegs im 3D-Straßennetz der Zukunft: KAUST Scene Generator
Bislang waren die in Open-Source-Informationsplattformen wie OpenStreetMap gesammelten Daten zwar frei verfügbar, die für eine Weiterverwendung notwendige Datenaufbereitung war jedoch aufgrund von Herausforderungen wie regional unterschiedlich guter Datenlage oder variierenden Dateneingabe-Modi der NutzerInnen höchst komplex. Mit dem KAUST Scene Generator ist dies nun möglich: Die innovative, in Python programmierte Visualisierungssoftware bereitet die Geodaten von OpenStreetMap automatisch auf und generiert anschließend aus ihnen, ergänzt mit Daten aus Höhenkarten sowie Satelliten- und Luftbildern, dreidimensionale Straßennetz-Modelle. Der Software-Prototyp des KAUST Scene Generators ebnet damit den Weg, zukünftig kostengünstig oder sogar kostenlos Content beispielsweise für Fahrsimulatoren oder auch zum Training selbstfahrender Autos erstellen zu können.
www.vrvis.at/research/projects/kaust Video: Youtube (unterwegs auf der Mariahilfer Straße)
Die Jury:
- geniale Verbindung von Open-Source-Daten mit automatisierter 3D-Visualisierung
- macht Simulationen und Test sicherer und leichter zugänglich