Im Fabasoft Techsalon am Hauptbahnhof präsentierte der Europaabgeordneten der Grünen, Jan Philipp Albrecht, sein Buch "Finger weg von unseren Daten".
Der deutsche Europaabgeordnete der Grünen, Jan Philipp Albrecht, hat seine Erfahrungen als Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments für die neue Datenschutz-Grundverordnung nun auch in Buchform vorgelegt. „Je mehr ich mich in die Thematik des technischen Datenschutzes einarbeitete, desto mehr wurde mir klar, dass ich die Menschen in Europa darüber aufklären muss, wie sehr sie in unserer heute total vernetzten ‚digitalen‘ Welt ohne entsprechende Schutzmaßnahmen einem Kontrollverlust über das eigene Leben ausgesetzt sind“, rüttelte Albrecht gleich zu Beginn die zahlreichen Besucher aus der IT-Wirtschaft, der Politik, der Wissenschaft und den Behörden wach.
Die Menschen müssen sich laut Albrecht darüber im Klaren sein, dass ihre persönlichen Daten im Internet millionenfach ausgelesen, gespeichert, analysiert und zu Profilen aggregiert werden. Kriminelle betreiben heute im großen Stil Identitätsdiebstahl und Unternehmen sowie Behörden haben aus dem Zugriff auf persönliche Daten längst ein hoch lukratives Geschäftsmodell gemacht.
Beim Datenschutz gehe es im Grunde aber um mehr als nur um das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, so Albrecht, der in der letzten Periode der jüngste deutsche Abgeordnete des Europäischen Parlaments war. Mit fehlendem Datenschutz stünden auch Grundrechte wie Diskriminierungsfreiheit, Gleichheit oder Meinungs- und Demonstrationsfreiheit zur Disposition.
„Wir brauchen daher jetzt eine politische Strategie, mit der die Entscheidung über den künftigen Datenschutz durch die Bevölkerung getroffen werden kann“, ist Albrecht überzeugt. Nur mit einem Regelwerk für einen einheitlichen europäischen Datenschutz können wir globalen Konzernen und dubiosen Datensammlern, die auf Basis komplexer Algorithmen beinahe schon alles über uns wissen und kommerziell verwerten, entgegenwirken. Für Albrecht ist der Kampf um einen einheitlichen und weitreichenden Datenschutz in ganz Europa quasi‚ die letzte Schlacht um unsere Freiheit‘.
Die neue europäische Datenschutz-Grundverordnung wird zukünftig definitiv verhindern, dass weiterhin Bürgerrechte auf Privatheit und Freiheit ausgehöhlt und sensible europäische Unternehmensdaten ohne verbindlichen Rechtsrahmen herausgegeben werden. Europäischer Datenschutz kann nicht durch ausländische Rechtsnormen legitimiert werden. Albrecht fordert für den neuen Datenschutz daher auch entsprechende Durchsetzungsrechte mit pönalem Einschlag. „Wenn wir Strafen bis zu fünf Prozent des Jahresumsatzes verhängen können, dann haben wir eine wirksame Abschreckung, mit der auch bisherige Wettbewerbsverzerrungen überwunden werden können.“
„Europa braucht jetzt die Vision und den Mut, einen vorbildlichen Datenschutz in europäisches Recht umzusetzen. Die europäischen Regierungschefs könnten damit ein wirkliches Gegengewicht zu den USA und dem Pazifischen Raum aufbauen und Europa auch mit vielen neuen Arbeitsplätzen zurück auf die IT-Weltbühne hieven“, schließt Gastgeber und Fabasoft-Vorstand Helmut Fallmann.
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