Projekte für vernetzte Menschen und Maschinen. Durchgehende Unternehmensprozesse, Lösungen, die Branchen verändern und unser Leben erleichtern. Eine Verlagsserie des eAward.
Bündelung für Suchende
Auf dem Weg zur richtigen Wohnung oder dem passenden Haus können Suchende schon einmal verzweifeln. Zeitaufwändig und mühsam ist die Jagd nach der idealen Immobilie. Zum Glück gibt es selbsttätige Suchwerkzeuge für diesen Bedarf. Der gebürtige Klagenfurter Gernot Singer ist einer der Innovatoren, die einfach zu bedienende, hilfreiche Tools für den Wohnungsmarkt zur Verfügung stellen. Die Plattform immosuchmaschine. at ist Singer zufolge die umfangreichste heimische Suchmaschine für Immobilien. Über 400.000 Inserate von 24 unterschiedlichen Portalen und Kleinanzeigenseiten warten darauf, durchforstet zu werden – provisionsfreie Mietwohnungen in Wien, Häuser in Niederösterreich, Wiener Gemeindewohnungen, Eigentumswohnungen in Salzburg, Genossenschaftswohnungen aus allen Wiener Bezirken und Grundstücke in der Steiermark. Im April unterzog Singer das Portal einem kompletten Relaunch und verbesserte eine übersichtliche Auflistung sämtlicher geschalteten Inserate zu einzelnen Objekten. »Der Trend zur aggregierten Suche ist auch bei Immobilien unaufhaltsam. Die Zeitersparnis im Vergleich zur Suche auf mehreren unterschiedlichen Portalen ist ein großer Vorteil«, ist der kunstinteressierte ITExperte überzeugt. Singer beschäftigt sich seit seiner Jugend mit Fotografie, mit dem Schwerpunkt ungewöhnlicher Perspektiven. Den Überblick beim Thema Immobiliensuche zu wahren, das ermöglicht das Portal monatlich bereits knapp 120.000 Nutzern. Für Singer ist damit »die Fixposition innerhalb der österreichischen Immobilienszene auch im vierten Jahr des Bestehens« gesichert.
www.immosuchmaschine.at
Virtuelle Reise
Seit Mitte Juni, pünktlich vor der Hauptsaison, ist die iPhone-App journi (ausgesprochen wie das englische Wort Reise) des gleichnamigen Wiener Unternehmens im Appstore Apples und über www.journiapp.com erhältlich. Die Software macht das Aufzeichnen und Teilen der eigenen Reisen kinderleicht. »Ähnlich wie mit der App Runtastic ein Lauf aufgezeichnet wird, protokolliert journi eine Reise. Anwender machen Fotos oder Notizen, während sie unterwegs sind, den Rest erledigt die App, und das ganz auf die Bedürfnisse eines Reisenden abgestimmt, akkusparend und auch ohne Internetverbindung«, erklärt Unternehmensgründer Andreas Röttl. Denn: Erst wenn im Hotel WLAN verfügbar ist, werden die Daten automatisch gesichert und, wer möchte, mit Freunden und Familie über die App, E-Mail, Facebook oder Twitter geteilt. So können die Liebsten in Echtzeit virtuell mitreisen und auf der Karte, in Bildern und Kommentaren den Weltenbummlern folgen. Die Anwendung ist auch der beste Speicher für Erlebtes: Einzelne Momente in seinen eigenen Reisen oder die letzten Abenteuer der Freunde wiederzufinden, ist damit nur einen Klick entfernt. Das Entwicklerteam von journi ist bereits auch mit dem Individualreisen-Portal miavia weltweit erfolgreich.
www.journiapp.com
Wegbereiter für neue Services
Einer der großen Herausforderungen für unsere Gesellschaft in diesem Jahrhundert hat sich Irmgard Mandl-Mair angenommen. Die ausgebildete Geodätin ist in der Fachabteilung Wirtschaftsrecht und Infrastruktur im Amt der Kärntner Landesregierung in den Bereichen IT, Straße und Verkehr tätig. Mobilität und Verkehr – das sind Themen, die für die moderne Stadt, die »Smart City«, ebenso wie in ländlichen Regionen heute breit diskutiert werden. Es gilt, künftig Personen, Waren und Daten ressourcenschonend, sicher und intelligent zu bewegen und zu verwalten. Weitgehend digitalisiert hat die öffentliche Hand ihre Prozesse in der Verkehrsinfrastruktur bereits. Doch sind dabei vielerorts Dateninseln und Parallelsysteme entstanden, die noch nicht zusammengefügt werden konnten. Die Graphenintegrationsplattform GIP, deren kontinuierlicher Ausbau von Mandl-Mair koordiniert wird, soll dem Abhilfe verschaffen: GIP verknüpft Daten aus Bahn-, Straßen- und Wegenetzen mit aktualisierten Informationen aus dem motorisierten Individualverkehr, dem öffentlichen Verkehr sowie dem Rad- und Fußgängerverkehr. Acht Bundesländer sowie das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie BMVIT, der Straßennetzbetreiber ASFINAG, ÖBB Infrastruktur und das Verkehrstelematik-Projekt ITS Vienna Region sind bereits an Bord. Die ÖBB liefert die Fahrpläne sämtlicher Strecken, auch private Busunternehmer sind mit dabei. In Niederösterreich werden im Rahmen des Projekts »GIP Niederösterreich« die Verkehrsinfrastrukturdaten aller 573 Gemeinden geprüft, aktualisiert und in das System integriert. Bis zum Wegenetz des Alpenvereins geht die umfassende Zusammenführung der Daten. Dabei wird das Material ständig evaluiert und aktuell gehalten – ein Nebeneffekt, der allen zugutekommt. Der österreichweit gültige Verkehrsgraph erleichtert nun nicht nur die tägliche Arbeit in den Dienststellen von Ländern, Bezirken und Gemeinden – er ermöglicht auch die Entwicklung neuer Services. »Die landesweite Kooperation zwischen den Behörden und Unternehmen ist in Euroa einzigartig«, betont Mandl-Mair. Die Graphenintegrationsplattform ist zu einem vielbeachteten Beispiel mit Vorbildwirkung geworden. Anfang 2014 wurde das Projekt in seiner Rolle als »Basis für die Zukunft des intelligenten Verkehrs « zudem mit dem Wirtschafts- und Verwaltungspreis eAward ausgezeichnet. Der Detailgrad der Daten und die Auswertung für intermodale Zwecke – unterschiedliche Mobilitätsarten werden gleichermaßen berücksichtigt – machen das Projekt heute zur europaweit größten Plattform ihrer Art. Für die Projektleiterin hatte die Arbeit daran konkrete Formen bei einem Gründungstreffen in Klagenfurt vor fünf Jahren angenommen. »Die intensive organisatorische Aufbauarbeit ist nun ziemlich komplett«, resümiert die Expertin heute. Jetzt stehe Qualitätsmanagement auf der Tagesordnung sowie die Bereitstellung von Teilen des Materials in Open-Government-Data-Form. »Gerade hier werden neue Dienste möglich, beispielsweise für Verkehrssicherheit, Telematik und Planung.«
Viele Umsetzungen
Erfolgreich umgesetzt ist unter vielen Anwendungen der Routenplaner AnachB als Website und Smartphone-App. Er basiert auf der GIP und der Verkehrsauskunft Österreich und wurde von ITS Vienna Region gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Ost-Region VOR ins Leben gerufen. Die GIP kann in Zukunft auch bei der Analyse von Unfallhäufungspunkten helfen, Grundlage von Routengenehmigungen für Sondertransporte und Basis für E-Government-Anwendungen sein. »Uns wird die Arbeit nicht ausgehen«, denkt Mandl-Mair bereits über nächste Schritte nach. Vielleicht können Verkehrsdaten aus den Grenzregionen der Nachbarländer eingebunden werden? Für die Kärntnerin ist jedenfalls die Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Partnern weiterhin wichtig. Es ist der Kooperationsgedanke, der sie alle für die gemeinsame Sache zusammengeschweißt hat.
www.GIP.gv.at