Alleine in Europa wächst der Markt für Maschinenkommunikation bis 2013 und darüber hinaus um jährlich ein Drittel. 280 Milliarden Euro beträgt das Marktvolumen in zwei Jahren einer Studie von Harbor Research zufolge. Es sind vor allem die Sparten Gesundheitsversorgung, Handel, Energie, Transport, Sicherheit, Industrie und Gebäudetechnologie, die für feuchte Augen bei den Vertriebsmannschaften der etablierten Technologieausrüster und neu hinzukommenden Anbietern sorgen.
Machine-to-machine-Communication wird automatisch zwischen Endgeräten und einer zentralen Informationsplattform abgewickelt. Dabei werden beispielsweise Statusinformationen wie die Temperatur eines Kühlcontainers, Standortinformationen von Fahrzeugen oder Alarmmeldungen bei Abweichungen vom Normbereich eines Betriebes übertragen. Der Datentransfer erfolgt in der Regel mithilfe von Sim-Karten, die Endgeräte selbst sind jedoch meist keine Handys, sondern eigens für den jeweiligen Verwendungszweck entwickelte Hardware.
Die Möglichkeiten der Anwendungen reichen von industriellen Mess- und Steuerungssystemen über Automatisierungslösungen, Track & Trace bis hin zu Alarm- und Sicherheitsapplikationen. Neben Kosteneinsparungen durch die Optimierung von Prozessen werden durch M2M innovative Geschäftsmodelle ermöglicht, wie beispielsweise eine kilometerabhängige Kfz-Haftpflichtversicherung (»pay as you drive«). »Die schier unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten im Endkunden- und Geschäftskundenbereich machen M2M zu einem der spannendsten Themen der IKT-Branche«, so Bernd Liebscher, Geschäftsführer der neu gegründeten Telekom Austria Group-Tochter M2M GmbH. »Wir stehen bei M2M am Anfang einer aussichtsreichen Entwicklung. In einigen Jahren wird es selbstverständlich sein, dass Autos, Haushaltsgeräte und Serviceeinrichtungen online verbunden sind«, heißt es dort. Die neue M2M-Gesellschaft konzentriert sich in der Startphase auf insgesamt acht Branchen, in denen M2M interessante Möglichkeiten bietet: Automobilindustrie, Unterhaltungselektronik, Gesundheitswesen, Logistik und Transport, Einzelhandel und Zahlungssysteme, Sicherheit und Bewachung, Industrieautomation sowie Energie.
>> Beispiele für M2M:
- Hobex Terminal. Das tragbare Hobex Terminal überträgt sicher und zuverlässig über das Mobilfunknetz die Daten, wenn mit der Bankomatkarte bezahlt wird.
- Ikea Leihtransporter. Eine Ortungslösung von T-Mobile und Yellowfox sorgt dafür, dass Autodiebe bei Denzel Mobility Car Sharing-Fahrzeugen keine Chance mehr haben, weil Denzel immer weiß, wo sich die Mietwagen befinden. Befindet sich beispielsweise der Ikea-Leihtransporter außerhalb eines vereinbarten 50-km-Radius rund um die Ikea-Filiale, lässt sich der Motor nicht mehr starten.
- Kopiergerät von Konica Minolta. Moderne Kopiergeräte von Konica Minolta funken an die Servicezentrale, wenn sie ein Ersatzteil benötigen. Der Vor-Ort-Techniker hat gleich das passende Ersatzteil dabei, Konica Minolta kann seinen Kunden dadurch einen garantierten Servicebetrieb als Unique-Selling-Proposition anbieten.
- LKW von Bischof. Dank einer Telematiklösung von Styletronic ergeben sich für Logistikunternehmen und Speditionen deutliche Vorteile im Flottenbetrieb. Leerfahrten werden vermieden, Transportrouten können optimiert und flexibel geändert werden. Der digitale Tacho ist nur ein wichtiges Schlagwort für das große Potenzial, das noch in Telematikdiensten steckt. So werden nicht nur Geld und Zeit, sondern nicht zuletzt auch CO2 eingespart.
- Tracker für Haustiere. Verloren gegangene Haustiere können künftig schneller wieder gefunden werden: Mithilfe von »Tagg – The Pet Tracker«, einem Ortungssystem für Haustiere, das mit GPS und drahtlosen Funktechnologien ausgestattet ist, stehen Besitzer jederzeit mit ihrem Tier in Verbindung. Die Lösung ist ein erstes Produkt der Qualcomm-Tochter Snaptracs. Über Mobiltelefon, mobiles Endgerät oder Computer können Haustierbesitzer nun nachvollziehen, wo sich ihr Tier gerade befindet und werden darauf hingewiesen, sobald es sich entfernt.