Anpassungen für Cloud-Fernsehen, Effizienz im Getränkehandel, faktenbasiertes Planen in der Produktion und eine Warenwirtschaft der nächsten Stufe in der Wasserkraft – die besten SAP-Projekte und ihre Akteure.
Upgrade für Wasserkraft
Die Verbund AG setzt auf SAP, um die Geschäftsprozesse fit für eine nächste Wachstumsphase zu machen. Der Umstieg von den Vorgängerversionen R/3 und BW 7.5 auf den aktuellen SAP-Standard erfolgte schrittweise von Anfang bis Mitte 2024. Die Einführung wurde von CNT Management Consulting begleitet. Vor über 20 Jahren hat der Verbund sein erstes SAP-System R/3 eingeführt. Mit den sich ständig verändernden Herausforderungen ist auch das System gewachsen und komplexer geworden. Ein Upgrade war fällig. »Mit Einführung der neuen Datenbanktechnologie S/4HANA und dem darauf basierenden Data-Warehouse-Anwendungspaket BW/4HANA konnten wir die Datenqualität im Unternehmen verbessern sowie die Produktivität, Performance und Usability steigern«, so Petra Kelz und Ewald Grohar-Krassnig, die zwei Verbund-Programmleiter*innen. Neben einer Vielzahl an Automatisierungen steigerte sich auch die Flexibilität für Anpassungen und führte zu einer Vereinfachung der technischen Wartbarkeit. (Bild oben)
Fitte Energiezukunft
Der Energieversorger Burgenland Energie vertraut auf den Software-Engineering-Dienstleister Tietoevry Austria, um seine IT-Systeme fit für die digitale Zukunft zu machen. Vor kurzem wurde die erste Modernisierungsphase mit dem nahtlosen Übergang zur neuen ERP-Plattform SAP S/4HANA, einem zentralen System für die Abwicklung wichtiger Geschäftsprozesse, abgeschlossen. Das Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. Die moderne zentralisierte Plattform fördert effizientere Geschäftsprozesse, stellt die datenschutzkonforme Verarbeitung von Kundeninformationen sicher und unterstützt die Einhaltung von Regularien der Energiewirtschaft. Das Projekt geht jetzt in die zweite Phase über, in der die Modernisierung in den Bereichen Finanzen und Logistik fortgesetzt und eine weitere Branchenlösung für die Versorgungsindustrie (»SAP for Utilities«) integriert wird.
Tourenplanung für Kola
Das Getränkeunternehmen fritz-kola bietet eine Vielzahl von erfrischenden Drinks mit natürlichen Geschmacksrichtungen an. Vor zwei Jahrzehnten von zwei Hamburger Studenten gegründet, hat sich der Spezialist zu einer festen Größe in der Branche entwickelt. Um weiterhin erfolgreich zu sein, sah man bei fritz-kola die Notwendigkeit, seine Systeme zu modernisieren und an die Veränderungen des Marktes anzupassen. Ziel war es, die Besuchsplanung und Routenoptimierung für die 150 Außendienstmitarbeiter*innen zu optimieren und die Vertriebsprozesse zu digitalisieren. In Zusammenarbeit mit Nagarro wurde die intelligente und dynamische Touren- und Besuchsplanungslösung »maiTour« in die SAP Sales Cloud integriert. Die Lösung berücksichtigt bei der Besuchsplanung verschiedene Faktoren wie individuelle Besuchshäufigkeit, Dauer, Kundenöffnungszeiten und andere relevante Informationen. Mit der erfolgreichen Einführung von maiTour wurden die Vertriebsprozesse digitalisiert, harmonisiert und vereinfacht. Die Lösung ermöglicht den Mitarbeitenden, Kundenbesuche einfach zu priorisieren und ihre Touren optimal zu planen. Mit einer Score-basierten Auswertung wird das Kundenentwicklungspotenzial identifiziert und in die Tourenplanung integriert.
Standardisierung für TV
Nach vielen Jahren mit einem eigens programmierten Warenwirtschaftssystem und BMD als Finanzsystem hat sich der IPTV-Spezialist Ocilion entschieden, ein neues ERP-System einzuführen. In der Vorauswahl konnte der IT-Dienstleister Informatics mit einer SAP Public Cloud überzeugen. »Wir wollten ganz bewusst am Standard bleiben. Mit der Public Cloud haben wir wenig eigenen Aufwand für den Betrieb und wir bleiben zukunftssicher«, sagt Hermann Grabner, Head of Delivery bei Ocilion. Startschuss für das Projekt war im Juli 2023 und schon wenige Tage später stand das vollständig konfigurierte Starter-System mit ausgelieferten Testdaten zur Verfügung. Durch die Standardisierung musste allerdings auch der eine oder andere Workaround in Kauf genommen werden. Beispielsweise erlaubt SAP nur mehr prozentuale und keine wertbasierten Teilrechnungen bei Aufträgen. Doch mit dem Ausweichen auf Serviceverträge beziehungsweise Verkaufskontrakte konnten die Prozesse sogar noch treffender abgebildet werden. Nach zwei erfolgreichen Integrationstests war es dann so weit – der Go-live zum Jahreswechsel lief glatt über die Bühne und bereits am zweiten Tag konnten die ersten Rechnungen fakturiert werden. »Die Vertrautheit mit dem System zeigte sich auch daran, dass der Fachbereich eigene Lösungsvorschläge für die Abwicklung komplexerer Geschäftsprozesse einbrachte, die anschließend so umgesetzt wurden«, berichtet Wolfgang Wiesmayr, Solutions Architect bei Informatics.