Freitag, Dezember 27, 2024
Digitale Tools
Rupert Staudinger testet die Sensorik im Labor.

Biegsame Materialien, ein Werkzeug für Betrugserkennung, Rennrodeln im Datenkanal und neue Geschäftsmöglichkeiten rund um eine Lernplattform – aktuelle Projekte und Tools rund um Digitalisierung und Technologie. Eine Serie des Wirtschaftspreises eAward (Link).

Digital im Eiskanal (Bild oben)

Die Rennrodel, mit der Rupert Staudinger 2022 bei den Olympischen Winterspielen in Peking teilgenommen hat, gleicht eher einem Hightech-Analysegerät als einem Sportgerät. Sechs hauchdünne Drucksensoren sind am Schlitten befestigt: zwei im Bereich der Schultern, zwei an den Haltegriffen und zwei an den Aufbugen der Kufen, den sogenannten »Hörnchen«. Rennrodel-Athlet*innen steuern den Schlitten durch feinste Gewichtsverlagerungen des Oberkörpers, durch Zug an den Haltegriffen sowie durch Beindruck an den Hörnchen. »Lenken ist eine Ganzkörperbewegung mit feinen und gut getimten Bewegungen, die meist mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Mit meiner Forschungsarbeit möchte ich diese Bewegungen messbar machen und so den Rodelsport mit digitaler Hilfe weiterentwickeln«, sagt der Salzburg Research-Forscher und zweifache Olympia-Teilnehmer. Die Forschungsarbeit des gebürtigen Bayern setzt am Anfang an, denn es gibt bisher noch keine Messmethode der Lenkimpulse. In einem iterativen Prozess wird jetzt die Datenqualität bewertet und geprüft, ob die gesammelten Daten die Lenkimpulse in einer Weise wiedergeben, die für die weitere Analyse verwendet werden kann. Noch wird im Labor getestet und getüftelt. In einem letzten Schritt soll das System in realer Umgebung, also direkt im Eiskanal getestet werden.

Erkennen von Fake-Shops

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E-Bikes im Sommer, Brennholz in der Energiekrise, Spielzeug vor Weihnachten: Onlineshopping boomt, und gleichzeitig stellen Fake-Shops ein Problem für Konsument*innen in Österreich dar. Sie locken mit täuschend echt und seriös aussehenden Angeboten zu Schnäppchenpreisen im Internet. Doch wer dort bestellt, wartet vergebens auf die bezahlte Ware. Gemeinsam mit dem Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) haben das AIT und der Linzer IT-Dienstleister X-Net ein Tool entwickelt, das automatisiert vor Betrug schützt. Der »Fake-Shop Detector«, eingebettet als Plug-in im Browser, überprüft jede abgerufene Website in zwei Schritten: Zunächst wird eine durch Expert*innen kuratierte Datenbank durchsucht, die eine umfassende »Whitelist« von vertrauensvollen Webshops sowie eine »Blacklist« von 26.700 Fake-Shops umfasst. Ist ein Shop nicht gelistet, wird er in einem zweiten Schritt von der KI in einer Echtzeit-Analyse geprüft. Die Kombination einer Vielzahl an Features führt so zu einer robusten Risikobewertung und es ist sichergestellt, dass Kriminelle die automatisierte Detektion nicht durch einfache Veränderungen ihrer Websites aushebeln können.


Investmentmöglichkeit bei Lernplattform

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Bild: Anna Horvath bietet einen lukrativen Einstieg für Investor*innen bei ihrer Lernplattform an.

Die österreichische Lernplattform SMAC bringt Dienstleister aus der Kreativ- und Digitalbranche zusammen und bietet nun für Investor*innen die Möglichkeit für einen Einstieg. Die »Smart Marketing Academy & Community« wurde kürzlich als einer der ersten FlexCos, eine seit heuer neue österreichische Rechtsform für Unternehmen, gegründet. Im Fokus steht, Online-Lerninhalte rund um den Themenbereich Onlinemarketing und damit verbundene Disziplinen und Fachbereiche zu vermitteln. »In mehr als 1.000 Videos und einer Vielzahl an Kursen lernen unsere Teilnehmer*innen all das, was in einer Werbe- und Digitalagentur tagtäglich in der Dienstleistung erbracht wird«, so die Geschäftsführerin von SMAC, Anna Horvath. Die E-Learning-Lösung bietet verschiedene Gruppengesprächsformate. Die Besonderheit dabei ist die Kombination aus Lerninhalten aus der Praxis und Live-Call-Formaten, die von den erfahrenen Manager*innen der Agentur persönlich durchgeführt werden. »Bereits in den ersten Monaten konnten fünfstellige Umsätze im mittleren Bereich erzielt und erfolgreich an Neu- und Bestandskunden verkauft werden. Durch die Kombination mit dem Onlineshop besteht zudem die Möglichkeit, digitale Produkte zu vertreiben und den Abwicklungsprozess einfach zu gestalten. Die Chance, einen unbesetzten Markt zu durchdringen, ist eine einzigartige Investmentmöglichkeit«, lädt Horvath zu Partnerschaften ein.


Keramiken belastbarer machen

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Bild: Forschen an flexibler Keramik: Dozent Zaoli Zhang (rechts) mit seinem Team.

Keramiken sind aufgrund ihres Materialaufbaus äußerst spröde: Sie brechen bei starken mechanischen Belastungen. Ein Team von Materialwissenschaftler*innen hat nun in einer Studie nachgewiesen, dass eine große Anzahl von stabilen Leerstellen die Festigkeit von Keramiken erheblich steigern kann und dadurch das Bruchverhalten verbessert wird. »Für uns alle überraschend, führte dies zu einer bemerkenswerten Formbarkeit«, freut sich Zaoli Zhang vom Erich-Schmid-Institut für Materialwissenschaft der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Leoben. Um die Leerstellen in der Materialstruktur zu erhalten, wurde das sogenannte Magnetronsputtern angewendet. Sputtern ist ein physikalischer Vorgang, bei dem Atome aus einem Festkörper durch Beschuss von energiereichen Ionen herausgelöst werden. Beim Magnetronsputtern wird zusätzlich zum elektrischen Feld noch ein Magnetfeld angeordnet, um den Effekt zu verstärken. Durch den – in einer Zusammenarbeit der Montanuniversität Leoben mit der TU Wien, TU Graz und Universität Linköping in Schweden  – neu gefundenen Störungsmodus werden die mechanischen Materialeigenschaften gezielt verbessert.

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