Montag, Dezember 23, 2024
IT-Trends 2024
Bild: iStock

Welche Trends werden den IT-Markt und Projekte bei den Kunden 2024 prägen? Der Report hat nachgefragt.

Martina Sennebogen, Vorstandsvorsitzende bei Capgemini Österreich: „Die IT-Branche wird 2024 von einigen Schlüsseltrends geprägt sein. Im Bereich der KI ist mit einer steigenden Nachfrage nach kleineren, kosteneffizienten Modellen zu rechnen. In Kombination mit Wissensgraphen werden neue KI-Plattformen zu einer effektiveren und vielseitigeren Nutzung der Technologie beitragen. Zudem wird Cybersecurity durch die zunehmende Entwicklung quantenresistenter Algorithmen global an Bedeutung gewinnen. Aufgrund der beschleunigten digitalen Transformation durch leistungsfähige vernetzte Objekte ist im Bereich der Halbleiterindustrie 2024 mit neuen Gigafabriken, Regulierungen und Geschäftsmodellen zu rechnen. Weiters versprechen Fortschritte in Batterietechnologien eine höhere Leistung und Nachhaltigkeit, insbesondere für Elektrofahrzeuge. Nicht zuletzt wird das Interesse an Weltraumtechnologien, unterstützt durch 5G, Satellitensysteme, Big Data und Quantencomputer, innovative Lösungen für Klimarisiken, Katastrophen und Telekommunikationszugang vorantreiben.“



Martin Resel, Chief Customer Officer Enterprise, A1 Telekom Austria
: „Getrieben durch die anhaltenden geopolitischen Spannungen, die schwierige Wirtschaftsentwicklung und den zunehmenden Fachkräftemangel sehen wir für 2024 weiterhin steigende Investitionen in die Bereiche Resilienz und Cyber Defense, sowie massive Kostenoptimierungsprogramme durch Zentralisierungsinitiativen und ein verändertes Sourcing hin zu nationalen Managed Service Partnern.  Hinzu kommen massive Investitionen, welche durch zentrale Regulierungen wie etwa NIS2, DORA oder CSRD getrieben werden. Die entsprechende Compliance mit den relevanten Vorgaben ist für die betroffenen Unternehmen kein Nice-to-have sondern überlebenskritisch. Für uns als wesentlicher Bestandteil der kritischen Infrastruktur ist die Einhaltung all dieser Richtlinien bereits seit Jahren ein Muss und daher können wir unsere Kunden auch sehr gut bei deren Umsetzung unterstützen. Technologisch getriebene Investitionen sehen wir vor allem im Bereich der künstlichen Intelligenz. Die Frage, ob ein Unternehmen KI einsetzt oder nicht, stellt sich nicht mehr. Entscheiden ist, wie wir KI am besten nutzen und wie wir unser Intellectual Property gleichzeitig absichern können.“

Reto Pazderka, Geschäftsführer adesso Austria: „Mit ChatGPT hat die künstliche Intelligenz wesentlich an Fahrt gewonnen und auch bei österreichischen Unternehmen einen wahrnehmbaren Impact erzielt. Die großen Potenziale von Generativer Künstlicher Intelligenz werden erkannt, dazu gehören die Nutzung eigener Daten in gesicherten Umgebungen, die Entwicklung individueller Lösungen ebenso wie die nahtlose Integration in wesentliche Unternehmensprozesse. Wenn es gelingt KI-Lösungen im Kontext mit dem eigenen Geschäft zu sehen, dann entsteht echte Magie. Mit dem Potenzial von Generativer Künstlicher Intelligenz stehen viele Unternehmen wieder vor einem bedeutenden technologischen Entwicklungsschritt. Um den Fortschritt mit Unternehmen und Organisationen realisieren zu können, braucht es fachliche Kompetenz, also ein Team an Mitarbeitenden, die ein umfangreiches Fach- und Organisationswissen haben und sich gerne nah am Kunden bewegen. Wir geben unseren Mitarbeitenden Raum zu wachsen, um ihren Job langfristig gerne zu machen und sind bestrebt, die Attraktivität in unserem Unternehmen für Mitarbeitende stabil zu halten und zu verbessern.

 
Florian Tursky Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, Bundesministerium für Finanzen: „Durch Anwendungen wie ChatGPT haben die Menschen gesehen, was mit künstlicher Intelligenz alles möglich ist. Wir wissen, dass sich die Leistungsfähigkeit von diesen Systemen im Schnitt alle 3,5 Monate verdoppelt, demnach werden KI-Systeme natürlich auch nächstes Jahr die IT-Landschaft prägen. Wir wollen die Risiken dieser Systeme minimieren und sie nach unseren europäischen Werten nutzen. Daher bin ich sehr froh, dass wir uns noch dieses Jahr auf einen gemeinsamen europäischen KI-Rechtsrahmen einigen konnten. Neben KI wird gigabitfähiges Internet und 5G Innovationen vorantreiben und eine zentrale Rolle in unseren Leben spielen. Die Arbeitswelt der Zukunft wird mehr denn je durch Veränderung geprägt sein. Doch niemand braucht sich davor zu sorgen, dass Jobs wegfallen, denn jede technologische Revolution hat bisher noch dazu geführt, dass mehr Jobs entstanden sind.“

Gerlinde Macho, IT-Unternehmerin und Vizepräsidentin des Verband Österreichischer Software Innovationen (VÖSI): „Im Zeitalter der Innovation steht Software im Zentrum, um die digitale Zukunft zu formen – robust, inklusiv, ethisch und sicher. Und dafür setzen wir uns im Verband Österreichischer Software Innovationen ein. Es ist uns wichtig Trends und Anforderungen der Branche zu (er)kennen um gemeinsam eine effiziente digitale Transformation zu gewährleisten. Und klar ist, dass im Jahr 2024 die IT- und Software-Branche verstärkt auf Fortschritte in Künstliche Intelligenz und Cybersecurity setzt. KI und Ethik verschmelzen, während Datenschutz und Cybersecurity zu Schutzschildern werden. Zudem freuen wir uns, dass digitale Barrierefreiheit sowie nachhaltige Software-Entwicklung an Bedeutung gewinnen. Die Unternehmen sind gefordert. Sie müssen agil auf die technologischen Anforderungen als auch die verändernde Arbeitswelt reagieren. Durch unsere Special Interest Groups bearbeiten wir zentrale Themen und Problemstellungen unternehmens- und fachübergreifend, wie zu folgenden Bereichen: Enterprise Architecture Management, Safety & Security, Datenschutz, Accessibility in ICT sowie WomenInICT. Dabei bündeln wir Expertise, tauschen Wissen aus und arbeiten zusammen, sodass die Branche und unsere VÖSI-Mitglieder profitieren.“

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