Samstag, November 23, 2024
Vorteil durch europäische Werte
Georg Krause, msg Plaut, versammelt gleichgesinnte Führungskräfte für ethisch korrekte IT-Anwendungen und Entwicklungen in Europa. (Fotos: msg Plaut/APA Fotoservice/Juhasz)

Sollen politische Regimes und Monopolisten die Hoheit über Daten haben – oder wird sich der Mensch weiterhin selbstbestimmt in der digitalen Gesellschaft bewegen können?

Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Erhaltung unserer Lebensqualität und unseres Wohlstandes. Bei der Präsentation eines Buchs zum Thema digitaler Humanismus plädiert Georg Krause, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters msg Plaut, für ein Besinnen auf europäische Werte in der Entwicklung von IT-Services. »Wir alle können beobachten, dass vieles aus der analogen Welt nicht selbstverständlich auch im Digitalen funktioniert. Datenmissbrauch, Überwachung und Fake News gefährden die Sicherheit und die Werte unserer Gesellschaft«, warnt Krause. Aktuell dominierende Plattformen und Services würden meist aus anderen Regionen der Welt kommen – aus dem »eher kapitalistisch orientierten« US-amerikanischen System oder aus autokratischen Ländern in Asien, typischerweise China. Auf diese Dominanz brauche es eine europäische Antwort: Krause sieht im digitalen Humanismus eine Wegrichtung, die sowohl die Wertschöpfung als auch gesellschaftliche Standards für Europa sichern kann. »Aber das können wir nur gemeinsam tun«, hat der msg Plaut-Geschäftsführer Beiträge von Führungskräften aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in einem 341 Seiten starken Buch gesammelt.

Unter dem Titel »Die Praxis des Digitalen Humanismus: Welchen Beitrag Unternehmen dazu leisten und wie sie davon profitieren können« berichten insgesamt 22 Autor*innen, darunter Thomas Arnoldner (A1), Sylvia Geyer (FH Technikum Wien), Michael Heinisch (Vinzenz Gruppe), Wolfgang Katzian (ÖGB), Roland Ledinger (BRZ), Patricia Neumann (Siemens), Peter Reichl (Universität Wien), Oliver Schmerold (ÖAMTC) und Christina Wilfinger (SAP), Michael Ludwig (Stadt Wien) und Florian Tursky (BMF), über ihren Zugang zum Thema, Umsetzungserfahrungen, sowie Beispiele aus der Praxis. Denn noch gäbe es nicht genügend Informationen und Erfahrungen, wie die Ideen des digitalen Humanismus erfolgreich umgesetzt werden können. Genau hier setze dieses Praxisbuch an, so Krause: »Wir wollen zeigen, dass digitale Innovationen, die ethische Maßstäbe berücksichtigen, zu echten Wettbewerbsvorteilen für Unternehmen führen, da die Menschen dies immer mehr einfordern und sich möglicher negativer Anwendungen zunehmend bewusster werden.«

Mehr als nur Software

Ein Projekt für einen wertebasierenden Ansatz von IT-Plattformen setzt der Dienstleister bereits mit ibis acam um. Das Institut für berufsbezogene Information und Schulung hat mit msg Plaut ein ambitioniertes Softwareprojekt unter Berücksichtigung des IEEE-7000-2021-Standards (»IEEE Standard Model Process for Addressing Ethical Concerns during System Design«) gestartet. Ethische, soziale und moralische Aspekte rücken dabei in der Softwareentwicklung in den Vordergrund.

Alle Geschäftsprozesse von ibis acam sollen in Zukunft über das neue System laufen – von Ausschreibungen und Projektabwicklungen über die Schulungsorganisation und Kursbuchungen bis hin zur Fakturierung. Zum Einsatz kommt auch künstliche Intelligenz in Form eines digitalen Assistenten, der sprachgesteuert beispielsweise bei einer Raumbuchung oder der Auswahl von Coaches für Kurse und Seminare unterstützt.

Das Buch »Die Praxis des Digitalen Humanismus: Welchen Beitrag Unternehmen dazu leisten und wie sie davon profitieren können« (ISBN-13: 978-3658429454) ist in der Reihe »ars digitalis« im Springer Verlag erschienen und für 60 Euro erhältlich.

Über msg Plaut
Das IT-Dienstleistungsunternehmen hat sich als Vorreiter in ethischer und wertebasierter Softwareentwicklung etabliert. Durch die Einführung des IEEE-7000-Standards in der Softwareentwicklung, dem Systems Engineering und im Requirements Engineering hat msg Plaut eine Initiative gestartet, um wertebasierte und ethisch korrekte IT-Systeme mittels »Value-based Engineering« zu schaffen.

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