Donnerstag, Juli 18, 2024
Campusnetze für die Industrie
Der Mobilfunk-Router SCALANCE M80000 ist Teil der 5G-Infrastruktur-Komplettlösung für die Industrie. (Credit: Siemens)

Siemens bringt eine selbst entwickelte Infrastruktur für den Mobilfunkstandard 5G auf den Markt. Die Lösung soll es Industrieunternehmen ermöglichen, eigene lokale 5G-Netze aufzubauen - nützlich für jede Art von IoT- oder Automatisierungsanwendungen.

Titelbild: Der Mobilfunk-Router SCALANCE M80000 ist Teil der 5G-Infrastruktur-Komplettlösung für die Industrie. (Fotocredit: Siemens)

»5G ist entscheidend für Anwendungen wie mobile Roboter, autonome Logistik und fahrerlose Transportsysteme in Fabriken«, erklärt Axel Lorenz, CEO Process Automation bei Siemens. Mit einem eigenen 5G-Netz behalten Industrieunternehmen nicht nur die alleinige Kontrolle über ihre Daten, sondern können die Infrastruktur gezielt für ihre Anwendungen konfigurieren und darauf ausrichten.

So eignet sich die industrielle 5G-Technologie auch beispielsweise für den Einsatz von vernetzten Tablets, VR-Brillen oder intelligenten Werkzeugen. Edge-Geräte können damit flexibel eingesetzt werden, auch in Brownfield-Anwendungen, in denen die nachträgliche Verlegung von Kabeln nur schwer möglich ist. Im Gegensatz zu anderen Funktechnologien nutzen private 5G-Netze dafür ein lizensiertes Frequenzband und können störungsfrei betrieben werden.

Industrial 5G

Siemens hat seine 5G-Infrastruktur speziell für die Anforderungen von Industriekunden und industriellen Anwendungen entwickelt. Sie besteht aus einem 5G-Core und einem Radio Access Network (RAN, Funkzugangsnetz): Das RAN umfasst die Central Unit (CU), die Distributed Unit (DU) und die Rado Units (RUs). Unterschiedliche 5G-Endgeräte können sich mit der 5G-Inastruktur verbinden und im privaten 5G-Netz kommunizieren. Die 5G-Komplettlösung ist für den Einsatz in rauen Industrieumgebungen konzipiert und wurde vor dem Marktstart unter anderem am eigenen Siemens Produktionsstandort in Karlsruhe getestet.

Zunächst wird die private Siemens-5G-Infrastruktur aber nur in Deutschland verfügbar sein. Weitere Länder sollen Schritt für Schritt folgen. Ein Pilotkunde für die 5G-Komplettlösung war der Stahlkonzern Salzgitter AG aus Deutschland: »Überall dort, wo wir verlässlich und sicher Daten drahtlos übertragen müssen – vom Echtzeit-Kamerabild bis zum ganzheitlichen Flottenmanagement für fahrerlose Transportsysteme – benötigen wir eine zukunftsfähige Kommunikationstechnologie«, so Gerd Baresch, Geschäftsführung Technik der Salzgitter Flachstahl GmbH. »Wir möchten nicht nur irgendein 5G-Netz aufbauen, sondern ein Industrial 5G, welches den Anforderungen der Stahlindustrie gerecht wird.«


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