Freitag, November 22, 2024
Europas digitale Verwaltung
(V.l.n.r.): Die deutsche Digitalpoilitikerin Ann-Cathrin Riedel mit Marcus Hudec, CEO von Data Technology, und EURITAS Vizepräsident Roland Ledinger diskutierten unter der Moderation von Cynthia Reekmans. (Credit: Juliana Strbic)

KI, Nachhaltigkeit und Cloud - in der Verwaltung? Wenn Europas Regierungen in Sachen Digitalisierung und Transformation vorangehen wollen, wird es nicht bei Excel-Listen bleiben dürfen. Beim EURITAS Summit in Brüssel disktutierten Regierungsvertreter*innen und IKT-Anbieter, wie die Europas Bürokraten den Sprung ins Digitale schaffen.

Im Fokus des EURITAS Summit 2023 standen die Herausforderungen der digitalen Transformation für öffentliche Verwaltungen.
An der internationalen Konferenz nahmen Vertreter*innen von nationalen und regionalen Regierungen, öffentlichen IT-Dienstleistern, EU-Institutionen und der akademischen Gemeinschaft teil. Sie befassten sich mit den drei Schlüsselthemen der modernen digitalen Verwaltung: künstliche Intelligenz und ihre Anwendung im öffentlichen Sektor, Nachhaltigkeit von Digitalisierungsprojekten sowie Cloud-Strategien und -Dienste. Essenziell - vor allem im öffentlichen Sektor - sei „Transparenz, um Vertrauen zu schaffen“,  erklärte Marcus Hudec, CEO von Data Technology bei der Eröffnung des Gipfels.

Basis für gemeinsame Positionen bauen

Thema waren unter anderem die Umweltauswirkungen von Rechenzentren - unter dem Vorbehalt der EU, dass der IT-Betrieb insgesamt energieeffizienter und nachhaltiger gestaltet werden müsse. Auch der Umgang mit Hyperscalern und der Einsatz von Cloud-Strategien und -Diensten aus Sicht der öffentlichen Verwaltung wurde diskutiert. Das abschließende Panel der Konferenz befasste sich mit den Potenzialen und Grenzen der künstlichen Intelligenz - und welche speziellen Regeln es für den Einsatz in der Verwaltung brauche.

Roland Ledinger, BRZ Geschäftsführer und EURITAS Vizepräsident, gab zu bedenken: „Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben.“ Dabei müssten ihre Herausforderungen und Risiken aber ernster genommen werden. EURITAS wird in den nächsten Wochen dazu ein Positionspapier mit Vorschlägen und Maßnahmen zur verantwortungsvollen Nutzung von KI veröffentlichen. Vor allem der Austausch von Applikationen zwischen öffentlichen Verwaltungen werde wichtig sein, um mit der Geschwindigkeit des technologischen Wandels Schritt halten zu können, so Ledinger.

Der amtierende EURITAS Präsident Soren Vulff von Statens IT aus Dänemark betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit und offenen Diskussion der IKT-Anbietenden und anderen Interessensgruppen auf europäischer Ebene. „Die heute vorgestellten Standpunkte und Erfahrungen werden unsere gemeinsame Position zu einer Reihe von Themen beeinflussen, einschließlich des Papiers, das wir über die Anwendung von KI im öffentlichen Sektor vorbereiten“, sagte Vulff.


Über EURITAS

Als Verband der öffentlichen IKT-Anbietenden vertritt EURITAS 13 Unternehmen und Institutionen aus zehn europäischen Ländern, die öffentliche Online-Dienste für mehr als 115 Millionen europäische Bürger*innen anbieten. Ziel der Organisation ist es, als Sprachrohr und Netzwerk der öffentlichen IKT-Dienstleister zu dienen und die digitale Souveränität der europäischen öffentlichen Verwaltungen durch eine bessere Zusammenarbeit und Koordination beim Aufbau einer starken und unabhängigen digitalen Infrastruktur in ganz Europa zu fördern. Der alle zwei Jahre in Brüssel stattfindende EURITAS-Summit ist eine exklusive Veranstaltung für Interessenvertreter*innen des öffentlichen IKT-Sektors, die sich mit aktuellen Fragen der digitalen Transformation des öffentlichen Sektors befasst.

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