Bechtle begegnet dem Fachkräftemangel mit einem eigenen Quereinsteigenden-Programm. Dabei erhalten Menschen ohne Vorwissen in der Informationstechnologie einen Zugang zum Berufsfeld IT-Vertrieb - und können auch weiterführende Spezialisierungen in den Bereichen Cloud, IT-Security, Modern Workplace und Netzwerklösungen besuchen.
Das IT-Systemhaus nutzt den Trend zur beruflichen Neuorientierung und setzt neben den üblichen Recruiting-Maßnahmen auch auf ein spezifisches Programm zur Qualifizierung von Quereinsteigenden. Für die Qualifizierung hat das Unternehmen eigens einen Zertifikatslehrgang entwickelt. Zu den Trainings an der Bechtle Akademie kommen außerdem maßgeschneiderte Kurse der privaten, staatlich anerkannten Provadis School of International Management and Technology AG in Frankfurt am Main. Dort werden die akademischen Grundlagen für die neuen Rollen als Account Manager sowie die technologischen Spezialisierungen gelegt. Den Praxisbezug erhalten die Teilnehmenden an gut 100 nationalen und europäischen Bechtle Standorten.
Seit September 2022 läuft das Pilotprogramm in Kooperation mit der Hochschule Provadis. Jetzt sei die Entscheidung für seine Fortsetzung gefallen: Bechtle wolle so neue Maßstäbe im Umgang mit dem Fachkräftemangel setzen. „Für dieses Programm zählen statt eines geradlinigen Lebenslaufs die Motivation und Begeisterung für die IT und eine ausgeprägte Leistungsbereitschaft. Wenn Menschen etwas bewegen und die Zukunft mit IT gestalten wollen, dann sind sie bei uns genau richtig“, erklärt Julia Loza Roger, die in der Personalentwicklung von Bechtle verantwortlich für das Quereinsteigenden-Programm ist. Derzeit hat der IT-Dienstleister über 1.200 offene Stellen ausgeschrieben. Über das Quereinsteigenden-Programm sollen davon künftig 200 bis 300 Stellen pro Jahr besetzt werden.
Positive Resonanz
Der Zulassung zum Zertifikatskurs geht eine eingehende Potenzialdiagnostik voraus. Sie funktioniert auch als Filter, denn das Programm fand vom Start weg eine weit höhere Resonanz als erwartet. Bereits für den Pilot-Durchgang meldeten sich in den Sommermonaten 2022 über 4.000 Interessierte. Bei 1.800 möglichen Kandidatinnen und Kandidaten hat Bechtle sogenannte Potenzial-Assessments durchgeführt. Eine Auswahl von 24 Bewerber*innen durfte dann ins knapp fünfmonatige Pilotprogramm starten. Neben den Praxismodulen und Seminaren in Frankfurt und Neckarsulm kommt dabei auch dem persönlichen Austausch eine wichtige Rolle zu. So bringen sich erfahrene Mitarbeitende als Mentoren ein, die selbst als Quereinsteigende zu Bechtle kamen.
Julia Loza Roger, Verantwortliche für das Quereinsteiger-Programm, begrüßt den breiten Erfahrungshintergrund der neuen Bewerber*innen: „Das Programm steigert die Diversität im Unternehmen.“ (Bild: Bechtle)
Vielfalt bereichert
„Bechtle hat gemeinsam mit uns ein ambitioniertes Programm etabliert, das zwar eine gute Organisation und hohe Eigenmotivation der Teilnehmenden erfordert, sie dafür aber in verhältnismäßig kurzer Zeit mit dem notwendigen Rüstzeug ausstattet“, sagt Florian Volk, Programmverantwortlicher des Fachbereichs Informatik und Wirtschaftsinformatik, Provadis Hochschule. Julia Loza Roger ergänzt: „Das Programm hat noch einen weiteren positiven Effekt – es steigert die Diversität im Unternehmen.“ So bringen die Teilnehmenden vielfältige kulturelle Hintergründe, unterschiedliches Fachwissen und viel Erfahrung aus den verschiedensten Branchen mit ein – von Automotive über Gastronomie, Medizin, Handwerk, Logistik und Pharma bis hin zum öffentlichen Sektor. Ein weiteres Beispiel ist die breite Altersstruktur: Die Teilnehmenden sind zwischen 21 und über 60 Jahre alt.
Der zweite Jahrgang des Bechtle Quereinsteigenden-Programms „Future in IT“ soll im Februar 2023 starten.
(Titelbild: iStock)