Dieter Ferner-Pandolfi, Country Manager Red Hat, setzt auf die Vorteile von Open-Source-Services für die Geschäftswelt und auf eine starke Kooperation mit einer weltweiten Entwicklungsszene.
»Wir befinden uns bei Red Hat in einer sehr freien, communitybasierten Welt«, formuliert Dieter Ferner-Pandolfi das Erfolgsrezept des Open-Source-Spezialisten. Produktentwicklungen werden gemeinsam mit der Community entlang des Bedarfs bei den Unternehmenskunden weitergetrieben und zusammengeführt. Red Hat sorgt für die »Business Readyness« von Software, mit entsprechenden Anforderungen aus der Geschäftswelt an Perfomance, Sicherheit und Stabilität.
Wurde Open-Source-Code früher eher in abgegrenzten Bereichen von Testing und Entwicklungsumgebungen genutzt, gibt es diese Unterscheidung mittlerweile nicht mehr. Auch in businesskritischen Applikationen und bei DevOps ist Open Source heute zu finden. »Komponenten sind in jedem Device drinnen, in jeder Bankomatkasse, Supermarktwaage und jedem Navigationssystem von Autos«, so Ferner-Pandolfi, der seit Anfang des Jahres als Country Manager für Red Hat in Österreich tätig ist.
Mit seiner langjährigen Erfahrung in der IT und Enterprise-Open-Source-Technologien will er darauf fokussieren, Red Hat als »zuverlässigen Technologiepartner bei Kunden und Partnern zu stärken«. Vor seinem Wechsel zu Red Hat war der Experte Österreichmanager bei dem deutschen Open-Source-Pionier SUSE und leitete zuletzt die Marketing- und Vertriebsaktivitäten bei NTT – er kennt die Herausforderungen am Markt.
Einige Punkte würden für die Produkt- und vor allem Servicepalette von Red Hat – Produkte direkt werden nicht verkauft, sondern Serviceleistungen – sprechen, so Ferner-Pandolfi: Die Transkriptionskosten für Services sind auf Dauer niedriger als die klassischen Lizenzkosten für proprietäre Software; Red Hat setzt seit Jahren auf eine Automatisierung in den Prozessen bei der Orchestrierung und Provisionierung von IT-Infrastruktur und entlastet so die IT- und Fachabteilungen. Den alten »Kulturkrieg« zwischen proprietärer und offener Software sieht er beendet. Auch Red Hat steht in enger Geschäftsverbindung mit Infrastrukurbetreibern wie AWS, Microsoft, Google oder Alibaba. In einer fruchtbaren »Coopetition« ergänzen sich Software-Architekturen weltweit – zum Nutzen der Unternehmenskunden.
Mit Red Hat Application Foundations hat der IT-Konzern im April ein Paket von Anwendungsdiensten vorgestellt, das zusammen mit Red Hat OpenShift, der Kubernetes-Plattform für Unternehmen, die Entwicklung und Bereitstellung von Container-Anwendungen in hybriden IT-Umgebungen beschleunigen soll. Neben der Modernisierung bestehender Applikationen und der Unterstützung neuer Cloud-Entwicklungen bietet es Intelligence- und Data-Services für cloud-native Anwendungen.
Partnerschaft mit Automotive
Im Rahmen einer Kooperation mit General Motors forciert Red Hat die Entwicklung von softwaredefinierten Fahrzeugen. Die Partner wollen nun ein Ökosystem von Innovationen rund um das »Red Hat In-Vehicle Operating System« aufbauen. Das für funktionale Sicherheit zertifizierte Linux-Betriebssystem dient auch als Basis für die laufende Weiterentwicklung der Ultifi-Softwareplattform von GM, die 2023 auf den Markt kommen soll.
Die Herausforderungen in diesem Projekt sind nicht ohne: Fahrzeugsoftwaresysteme sind in der Regel komplex und benötigen ein hohes Maß an Cybersicherheit. Zudem müssen Zertifizierungen für die funktionale Sicherheit vorhanden sein. Bei derzeitigen am Automotive-Markt gebräuchlichen Systemen können die strikten Anforderungen den Entwicklungsprozess oft verzögern und auch die Aktualisierung der Fahrzeugsoftware erschweren, da jedes Update eine erneute Zertifizierung erfordert. Gemeinsam beabsichtigen GM und Red Hat, die Fahrzeug-Updates einfacher und häufiger bereitzustellen, indem eine kontinuierliche funktionale Sicherheitszertifizierung mit Red Hat In-Vehicle Operating System in die Ultifi-Plattform integriert wird.