Die Eisenbahn ist das Verkehrsmittel Nr. 1 zur Bewältigung der Klimakrise, ohne die Mobilität von Personen oder Gütern einzuschränken. Sicherheit und Zuverlässigkeit sind dabei Kernaspekte und können nur durch eine sorgfältige Wartung der Gleisinfrastruktur ermöglicht werden. Bisherige Wartungsmethoden basieren auf der häufigen, oberflächlichen Kontrolle durch das Personal des Bahnbetreibers sowie einer unregelmäßigen, präzisen Überwachung mit kostenintensiven Messfahrzeugen. Dieses Modell stößt jedoch an seine ökonomischen Grenzen.
Intelligentes Überwachungssystem für die Gleisinfrastruktur
Mit dem FFG-Projekt „Harmony“ (Human-Assisted Real-time MONitoring of infrastructure and obstacles from railwaY vehicles) wird eine alternative Methode zur Überwachung der Gleisinfrastruktur erforscht, die effizienter und wirtschaftlicher gestaltet ist. Im Fokus steht ein intelligentes System zur Montage an Regelzügen, das die Gleisinfrastruktur während des Normalbetriebs mit Hilfe von Sensoren abtastet und mittels künstlicher Intelligenz Anomalien an Gleisen, Gleisbetten und Weichen automatisch erkennt und meldet. So werden potenzielle Gefahren wie Gleisbrüche, Gleisschäden oder Gleisbewuchs frühzeitig erkannt und Bahnbetreiber bei der Entscheidungsfindung zu notwendigen Wartungsarbeiten unterstützt.
Neben der intelligenten Sensordatenverarbeitung im fahrenden Zug thematisiert das Projekt Harmony auch die menschlichen Faktoren zur Erhöhung der Ende-zu-Ende Systemsicherheit und der Benutzerakzeptanz. Zentral ist hier die Erarbeitung der neuen Rolle des Remote Analysten, der die Entscheidungsfindung aus der Ferne unterstützt und auch für KI-Anwendungen in anderen Bereichen, in denen intelligente Maschinen eingesetzt werden, relevant ist.
Mit dem BMK als Fördergeber kann dieses Forschungsprojekt eine maßgeschneiderte High-Tech-Lösung aus Österreich für Bahnbetreiber aus aller Welt bieten.