Österreichs Unternehmen investieren kräftig in Digitalisierung, doch 38.000 Euro täglich geht für ungenutzte Cloud-Dienste verloren.
Europäische Unternehmen investieren durchschnittlich 33,9 Mio. Euro für Cloud-Services, in Österreich sind es sogar 49 Mio. Euro. 42 % der Befragten (Österreich: 30 %) sind der Meinung, dass die Cloud in den letzten zwei Jahren eine wichtige Schlüsselrolle bei digitalen Innovationsprojekten einnimmt, geht aus einer Studie des Softwareanbieters und IT-Dienstleisters Insight hervor. Im »Insight Intelligent Technology Index 2019 (ITI Report)« wurden 1.000 europäische IT-Manager, darunter 100 aus Österreich, befragt. Die Untersuchung wurde mit Unternehmen ab 500 Mitarbeitern Größe durchgeführt. »Rund 30 % aller Cloud-Ausgaben, in Österreich 28 %, fließen in Lösungen, die nicht genutzt werden. Jährlich werden so in Österreich 13,5 Mio. Euro jährlich, 38.000 Euro täglich, in den Unternehmen verschwendet«, zitiert Stefan Sennebogen, CEO von Insight Österreich mit Sitz in Wien, aus der Studie.
Für 50 % der IT-Entscheidungsträger in Österreich ist die Ermittlung der besten Arbeitslasten für öffentliche, private und hybride Cloud-Umgebungen die größte Schwierigkeit. Die Planung und die Zuweisung von Budget für den Cloud-Verbrauch steht mit 41 % an zweiter Stelle. Mangelnde Transparenz der genutzten Services auf Kostenstellen-, Arbeitslast- und Anwendungsebene wird mit 33 % an dritter Stelle genannt. Aufgrund dieser Probleme dürften die »verlorenen« Ausgaben sogar noch höher sein, da es den Organisationen schwerfällt, ihre Cloud-Investitionen zu optimieren. »Schlecht ausgelastete Technologie ist seit Jahrzehnten ein Problem. Kein Wunder, dass sich das Problem auf die Cloud überträgt. Mit den richtigen Leitlinien und Kontrollen können Unternehmen jedoch ihren Cloud-Service-Verbrauch und die Investitionen optimieren und sicherstellen, dass sie nur für die Dienstleistungen bezahlen, die sie verwenden«, betont Sennebogen.
Investitionen steigen
Ein weiteres Ergebnis des ITI Report 2019 zeigt, dass die Investitionen in die digitale Innovation zunehmen. »Die europäischen Unternehmen gaben in den letzten 24 Monaten rund 37 Mio. Euro für digitale Innovationen aus und planen, in den nächsten zwei Jahren ca. 48 Mio. Euro zu investieren«, so Wolfgang Ebermann, Präsident von Insight EMEA. In Österreich sind die Investitionen deutlich höher. Hier wurden für digitale Innovationsprojekte in den letzten zwei Jahren im Durchschnitt 54 Mio. Euro ausgegeben und in den nächsten zwei Jahren sollen die Ausgaben um 15 % auf rund 64,4 Mill Mio. Euro erhöht werden. »Allerdings macht der aktuelle Bericht deutlich, dass bei digitalen Innovationsprojekten Vorsicht geboten ist«, betont Sennebogen. 73 %der befragten CIOs in Österreich geben an, dass »die IT zum Scheitern verurteilt ist, da sie mehr Verantwortung für Transformationsprojekte übernimmt und gleichzeitig den effektiven Betrieb der Kernsysteme gewährleiten muss«.
Der Insight-Österreich-Chef weiter: »Der Druck auf IT-Teams entsteht nicht nur aus der Notwendigkeit, digitale Projekte zu realisieren, sondern auch aus der Kontrolle über Kosten und Sicherheit.«
Die Rolle des CIOs entwickelt sich eindeutig vom IT-Management zum strategischen Geschäftspartner. Als »Change Agent« für die digitale Transformation ist er längst Kernmitglied der Geschäftsführung. Der CIO und die IT können jedoch nicht allein für die digitale Innovation verantwortlich gemacht werden. Das gesamte Unternehmen muss hier eine Rolle übernehmen. Ohne unternehmensweite Unterstützung und Eigenverantwortung können Unternehmen ihre digitalen Ambitionen nicht erfüllen.