Neue Studie: Lediglich 6 % aller Programmierer suchen aktiv einen neuen Job und sind für Personaler erreichbar. 41% aber wären prinzipiell offen für einen Jobwechsel. Ein "Parship für Programmierer" soll dazu nun Abhilfe schaffen.
Programmierer sind mittlerweile das Rückrat einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft und sie fehlen derzeit in Europa an allen Ecken und Enden. Laut aktuellen Daten der EU-Kommission trifft dies besonders auf die DACH-Region zu. Während es in Deutschland bei jeder zweiten Besetzung (52%) von offenen Entwickler-Positionen Probleme gibt, haben Personaler in Österreich bei fast zwei Drittel (61%) aller ausgeschriebenen Stellen Schwierigkeiten, passende Besetzungungen zu finden. Die Konsequenz: Kurzfristig ist guter Rat teuer, Developer sind europaweit ein absoluter Mangelberuf.
Keine oder nicht genug Programmierer für offene Stellen bedeutet gewaltige Wirtschaftseinbußen für Unternehmen. In Deutschland (50.000) und Österreich (5.000) fehlen massiv IT-Fachkräfte, der Großteil davon Developer. In der gesamten EU sind es laut EU-Kommission bis 2020 sogar eine Million IT-Fachleute zusätzlich, die benötigt werden. Der aktuelle Wirtschaftsaufschwung verschärft die Nachfrage nach Developern noch einmal enorm.
Öffentliche und private Ausbildungsinitiativen (z.B. die CODE) für das Berufsbild Software-Entwickler gibt es noch immer viel zu wenige. Der Schlüssel und vielversprechendste Weg für Personaler - vorhandene Ressourcen besser auszuschöpfen. Das ist die Kernaussage einer repräsentativen Studie von mindtake research im Auftrag der größten europäischen Programmierer-Plattform WeAreDevelopers unter 444 Entwicklern aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) und dem CEE-Raum (Osteuropa und Balkan). Überraschendes Ergebnis dabei: Nur 6 Prozent der Programmierer suchen aktiv einen neuen Arbeitgeber. Fast jeder zweite Entwickler (41%) wäre aber für einen neuen Job offen. Bemerkenswert: Gleich 86 Prozent der Programmierer sind zu einem Jobwechsel ins Ausland bereit. Beliebteste Ziel-Destinationen: Deutschland, Schweden und Großbritannien.
Der Schluss aus diesen Studiendaten: Gewinnen werden im Rennen um die besten Tech-Köpfe jene Firmen, die Programmierer europaweit erreichen und professionell ansprechen. Genau das ist laut einer aktuellen WeAreDevelopers-Umfrage (507 Befragte) der größte Kritikpunkt der europäischen Programmierer-Community: Mangelnde Programmier-Fachkenntnis der HR-Recruiter.
Plattform für Coding-Jobs
Ein möglicher Lösungsansatz und Weg für ein besseres Zusammenwirken ist devjobs, ein Projekt von WeAreDevelopers für ein neues, europaweites „Parship für Programmierer.“ Das Ziel ist ein schnellerer, effizienterer und zielgruppen-spezifischer Hiring-Prozess, bei dem das Verständnis für das Berufsbild Programmierer und seine Bedürfnisse im Zentrum stehen soll.