Dimension Data gibt einen Ausblick auf die fünf größten Digital Business Trends für das kommende Jahr. Welche Technologien haben das Zeug, das digitale Business zu revolutionieren?
Zusammen mit maschinellem Lernen, Robotik, Künstlicher Intelligenz (KI) und drahtlosen Übertragungstechnologien wird dabei vor allem Blockchain – der Technologie hinter Bitcoin – das Potenzial zuerkannt, das digitale Business 2018 durch eine Vielzahl an neuen Anwendungen nachhaltig zu verändern – etwa in den Bereichen Finanzen oder Cybersecurity. Diese bevorstehenden Umbrüche bringen enorme Chancen für Unternehmen, aber auch viele Gefahren, warnt Jürgen Horak, CEO von Dimension Data Austria: „Jene Unternehmen, die diese Entwicklungen verschlafen haben und im digitalen Investitionszyklus Nachzügler sind, laufen Gefahr, von disruptiven Entwicklungen überrollt zu werden.“
Blockchain-Trend revolutioniert Finanz-Welt und Cybersecurity
Horak erklärt, warum die Blockchain-Technologie stark an Bedeutung gewinnt: „Letztes Jahr sagten wir voraus, dass zentralisierte Transaktionsmodelle unter Druck geraten würden – und lagen mit dieser Prognose genau richtig. Im Finanzdienstleistungssektor, beispielsweise, beobachten wir, dass der US-amerikanische und der europäische Kapitalmarkt zunehmend auf Blockchain-Plattformen setzen, ähnliche Aktivitäten sind in Märkten wie Japan zu sehen. Wenn man bedenkt, wie konservativ und compliance-orientiert dieser Sektor agiert, ist das ziemlich bemerkenswert.“ Zudem hätten Horak zufolge Ransomware-Angriffe wie „WannaCry“, bei denen Cyberkriminelle sogar von Regierungsbehörden Lösegeldzahlungen in Bitcoins erpressten, das große Potenzial von Blockchain offenbart. „Es mag sein, dass Bitcoin eine Kryptowährung ist, doch sie basiert auf Blockchain. Wenn Cyberkriminelle darauf vertrauen, dass Bitcoin einen zuverlässigen Mechanismus für die Zahlung von Lösegeld bietet, zeigt es, wie sicher diese Technologie ist. Ich bin davon überzeugt, dass Blockchain auch das Potenzial hat, Cybersecurity völlig neu zu definieren – aber die Industrie muss dies erst umsetzen.“
Internet der Dinge (IoT) bekommt durch Blockchain frischen Schub
Darüber hinaus prognostiziert Horak, dass Blockchain im kommenden Jahr auch das Versprechen des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT) einlösen wird. „Im Zeitalter von IoT werden Millionen kleiner Transaktionen erzeugt, die von vielen verteilten Sensoren erfasst werden. Es ist nicht möglich, diese Systeme mit einem zentralisierten Transaktionsmodell zu betreiben, weil es zu langsam und zu teuer ist. Der wahre Nutzen der IoT-Technologie erschließt sich erst, wenn man in der Lage ist, sie in Echtzeit zu steuern. Sobald ein Sensorsignal von einem Steuersystem empfangen wird, muss man es sofort messen, darauf reagieren und weiterverarbeiten können“, sagt Horak. Die Blockchain-Technologie eigne sich als dezentraler Ansatz daher besser, um Transaktionen schneller und manipulationssicher durchzuführen.
Die fünf prognostizierten Digital Business-Trends 2018 im Überblick:
Trend 1: Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen, Robotik sowie Virtual und Augmented Reality werden kombiniert
Die Vernetzung bestehender Technologien wird im kommenden Jahr innovative digitale Business-Anwendungen ermöglichen. „Der Logistikkonzern DHL, beispielsweise, verbindet maschinelles Lernen, KI und Augmented Reality, um seine Lagerbestände zu verwalten und die Produktivität zu erhöhen – mit riesigem Erfolg. Und die Fluglinie Air New Zealand führt bei Flugbegleitern bereits Tests mit Augmented Reality-Brillen durch, die beim Blick auf den jeweiligen Fluggast nützliche Daten wie Essensvorlieben, Zieldestination oder Meilen anzeigen, um einen persönlicheren Kundenservice zu bieten“, erklärt Horak.
Trend 2: Hybride IT ermöglicht Kostensenkungen und reduziert menschliche Fehlerquellen
Eine hybride IT-Infrastruktur stellt schon seit Längerem eine Lösung für Unternehmen dar, die sensible Daten „on premise“ halten und zugleich die innovativen Möglichkeiten der Cloud nutzen wollen. Doch der Durchbruch lässt noch auf sich warten, weil viele Unternehmen das Management der verschiedenen IT-Umgebungen und ihrer Anwendungen als komplex wahrnehmen. „2018 wird sich das Management durch Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung (API) wesentlich vereinfachen. Dadurch können Unternehmen die hybride IT-Infrastruktur noch effizienter einsetzen, um ihre Vorteile, wie etwa Kostensenkungen und die Reduktion menschlicher Fehlerquellen, auszuschöpfen“, sagt Horak.
Trend 3: Blockchain hievt Cybersecurity auf das nächste Level
Blockchain – ein System, das sich gerade durch seinen dezentralen Ansatz auszeichnet – wird in den kommenden Jahren ein massiver Faktor in der Cybersecurity sein. Ein wesentlicher Angriffsvektor sind Anwender und ihre Passwörter, die in der Regel zentral verwaltet werden. „Durch die Nutzung von Blockchain kann dies obsolet gemacht werden. Anstelle von Passwörtern werden zum Beispiel SSL-Zertifikate verwendet. Durch die Verwaltung über die Blockchain ist es für Cyberkriminelle damit aktuell unmöglich, an gültige Credentials zu gelangen – und dies ist nur eine von vielen Einsatzmöglichkeiten“, so Horak. Die Ironie daran: Mit Blockchain wird just jene Technologie, die auch hinter der bei Ransomware-Angriffen gerne genutzten Kryptowährung Bitcoin steckt, dazu genutzt werden, um Angriffe auf IT-Systeme abzuwehren.
Trend 4: Neue drahtlose Übertragungstechnologien und Software-defined Wide Area Networks stehen vor dem Durchbruch
Der Trend geht in Richtung drahtloser Übertragungstechnologien, Netzwerke und Prozesse: Weiterentwicklungen bei 5G, Wi-Fi, virtuellen Beacons und Langstrecken-Funkfrequenzen ermöglichen u. a. im Bereich IoT einen weiteren Schritt in Richtung weitreichender und überall verfügbarer Konnektivität. Zudem werden laut Umfragen 40 Prozent der Unternehmen weltweit damit beginnen, Software-defined Wide Area Networks (SD-WAN) einzusetzen, und dadurch die Flexibilität erlangen, einen effizienten hybriden IT-Ansatz zu verwirklichen und die Cloud – egal ob Public, Private oder Hybrid – als Mehrwert zu nutzen.
Trend 5: Nur Unternehmen mit den richtigen IT-Architekturen und Datenstrukturen werden im Digital Business wettbewerbsfähig bleiben
Etablierte Unternehmen, die proaktiv die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells vorangetrieben, ihre IT-Architektur modernisiert und Arbeitsprozesse in einem hohen Maß automatisiert haben, bekommen im nächsten Jahr die Chance, Marktanteile zurückzugewinnen, die ihnen von digitalen Start-ups weggenommen wurden. „Wir gehen davon aus, dass eine Reihe von Playern, die die digitale Transformation gemeistert haben, Marktanteile zurückerobern werden, weil sie über eine lange Tradition, mehr Glaubwürdigkeit, einen etablierten Kundenstamm und Assets verfügen, die sich auch in Zukunft bewähren werden“, so Horak abschließend.
Die detaillierten Experten-Prognosen zu den „Digital Business Trends 2018“ finden Sie online. Das eBook zu den „Top IT-Trends 2018“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung.