Der Fernsehkonsum ändert sich rapide, am schnellsten in Schweden, kommt eine international durchgeführte Studie von A.T. Kearney zum Schluss.
Ein Index der Unternehmensberatung A.T. Kearney beurteilt die Veränderungen und neuen Geschäftsmodelle des globalen TV-Marktes und wurde auf Basis von mehr als 80 Interviews mit Führungskräften von Pay-TV-Anbietern, Telekommunikations- und Kabelunternehmen, Online-Video- und Rundfunkanbietern erstellt. Österreich liegt im Ranking im guten Mittelfeld auf Platz 20. »Breitbandverfügbarkeit in der Fläche und die Bereitschaft, für Inhalte zu zahlen, sind in Österreich noch nicht so ausgeprägt wie beispielsweise in den skandinavischen Ländern«, erklärt Florian Dickgreber, Partner bei A.T. Kearney in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Die Veränderung in Richtung Netflix, YouTube und Amazon bringt ein breites Angebot und hohe zeitliche Verfügbarkeit für Konsumenten. Jedoch werden die neuen Anbieter in Zukunft einen großen Anteil an den Rechten für Premium-Inhalte innehaben – diese sind in Österreich möglicherweise erst später oder gar nicht zugänglich. Die bevorstehenden Verhandlungen etwa über die Formel-1-Rechte werden unter diesem Aspekt besonders interessant, zumal Österreich auch Austragungsort für ein Rennen ist.
Das Angebot an sogenannten OTT-Plattformen (»over the top«), reinen Internet-Plattformen, soll zunehmen: 64 % der befragten Branchenexperten erwarten, dass Sender ihre eigene Plattform einführen und 75 % des Umsatzes durch Abos und 25 % durch Einzelabrufe generieren. Rund die Hälfte der Medienmanager rechnet in den kommenden fünf Jahren mit einer Verschiebung vom linearen TV zu On-Demand-Angeboten.