Flash. Cloudfähig. Scale-out. Softwarebasiert. Das sind die Säulen moderner Rechenzentren. Der Report hat einen Blick in die Speicherwelt von DellEMC und Hitachi Data Systems geworfen. Von Karin Legat
Der Speichermarkt befindet sich in einem massiven Umbruch. Die traditionelle drehende Festplatte verliert als Primärstorage zunehmend an Bedeutung, Flash gewinnt. »Besonders interessant ist das All-Flash-Portfolio, das in alle Produktlinien Einzug gefunden hat«, erklärt Stefan Trondl, Country Manager von DellEMC Österreich. All-Flash-Arrays verbessern die CPU-Auslastung der Server, Datenbanken und Server lassen sich besser konsolidieren. Der Wegfall unnötiger Server-CPUs kann Lizenzgebühren für Datenbanken einsparen. Performance steht laut Trondl heute mit All-Flash-Arrays und den dahinterliegenden Effizienztechnologien weniger im Fokus als früher. »Festplatten werden sukzessive von Solid State Discs, SSD, abgelöst«, so Peter Rapp, Director Enterprise Sales von DellEMC Österreich.
»Wir verkaufen Server nicht mehr mit Festplatten, sondern mit SSD.« Der Vorteil: Mit SSD lassen sich die Speicherzellen direkt adressieren, was zu sehr kurzen Zugriffszeiten führt. Das wirkt sich positiv auf die Windows-Bootzeiten aus. SSDs bieten höhere Transferraten als Festplatten, sie benötigen weniger Energie, produzieren kaum Abwärme und sind mechanisch robust. Speicherseitige Entwicklung sieht Trondl bei Big Data beziehungsweise Datalake. »Neben voll integrierten und fertigen Gesamtlösungen in unserem Portfolio haben wir Scale-out-Lösungen für unstrukturierte Daten wie Isilon und objektbasierte Speicher wie ECS, die die Speicher-Basis für einen Datalake bilden.« Cloudfähigkeit ist dabei Grundbedingung.
»Wir haben im Data-Lake-Umfeld Arrays, die viele hundert TB auf zwei, drei Höheneinheiten bringen«, betont Stefan Trondl, DellEMC. |
Blick voraus
»Die Standardisierung in der gesamten IT-Infrastruktur auch auf der Applikationsseite wird weiter fortschreiten«, betont Alexander Spörker, Country Manager bei Hitachi Data Systems. Offene standardisierte Schnittstellen, über die Systeme miteinander kommunizieren, egal ob Speicher oder Virtualisierungslayer, sind gefragt und schaffen durchgängige Lösungen. »Für Kunden sind Hardware-Silos, aufgebaut für Anwendungen wie Oracle, SAP und Microsoft, nicht mehr zeitgemäß und auch wirtschaftlich nicht argumentierbar«, so Spörker. Früher hatte man laut Rapp unflexible monolithische Blöcke. Ansätze wie Software-defined Storage vereinen heterogene Ressourcen und optimieren die Nutzung durch Storage-Tiering. In diesem Gesamtkonzept werden geräteübergreifend SLAs, Backup, Archivierung, Hochverfügbarkeit effizient umgesetzt. Diese Tiering-Konzepte nutzen den schnellen Flash nur für transaktionsintensive IO-Anforderungen, nicht aber für Archiv- oder File-Systeme, die ebenso auf günstigeren Sata-Speichern lagern können. »In unserer Architektur reicht das Tiering sogar bis in die Cloud, wodurch weniger anspruchsvolle Daten, für den Anwender transparent, auch in diversen Public-Cloud-Angeboten wie Microsoft-Azure, AWS oder der Hitachi Enterprise Cloud abgelegt werden können«, so Spörker. Storage-as-a-Service, objektbasierter Storage und Storage auf der Public Cloud werden bereits gut angenommen.
»Die Standardisierung in der gesamten IT-Infrastruktur, auch auf der Anwendungsseite, wird weiter fortschreiten. Dafür erforderlich: offene standardisierte Schnittstellen«, sagt Alexander Spörker, HDS. |
Die Trends in der IT sind Flash in Speichersystemen und das Zusammenwachsen von Rechenleistung, Speichersystem und Netzwerk mit Software zu Hyperconverged Lösungen. Das ist vor allem für Kleinunternehmen interessant, die keine eigene IT-Mannschaft haben. Konvergente Infrastruktur integriert Server-, Speicher- und Netzwerk-Komponenten mit der Anwendungssoftware in einem System – das Rechenzentrum aus der Box. Ebenso ein Trend von heute: Software-Defined-Storage, geteilt in Management und Infrastructure. »Der Management-Teil wird bei uns durch ViPR abgedeckt, eine Softwarelösung, die es ermöglicht, den Storagelayer zu abstrahieren beziehungsweise as a Service darzustellen und an eine Automatisierungslösung weiterzugeben«, erklärt Werner Überall, Presales Manager DellEMC Austria. Für den Infrastructure-Teil bietet DellEMC zwei Lösungen: für VMWare-Umgebungen VSAN, für größere und/oder heterogene Landschaften ScaleIO. Beide fließen in das Hyperconverged Portfolio ein, das von kleinen ROBO-Lösungen bis hin zu gesamten Rechenzentren auf Basis verschiedener Virtualisierungs- und Automatisierungsvarianten eine breite Auswahl bietet.
Auch HDS bietet Converged und Hyper-Converged Systeme. Durch die Virtualisierung werde es einfacher verwaltbar. »Ich habe nur mehr Infrastruktur-Bausteine, die wie bei einem Legobaukasten sinnvoll ergänzt werden«, vergleicht Spörker. Eine weitere Innovation: Daten auch bei Stromausfall im Arbeitsspeicher zu halten. Für HDS ist aber entscheidend, dass der Mehrwert für Unternehmen nicht mehr nur in einem neuen Speichersystem liegt, mit dem man fünf Prozent schneller und das um ein halbes Prozent besser verfügbar ist. Das sei zu wenig für den Kunden. Rohdaten müssen in wertvolle Informationen verwandelt werden. »Daher gibt es eine gemeinsam nützbare Converged und Hyper-Converged Plattform für alle gängigen Virtualisierungs-Plattformen, Bare Metal und Anwendungen wie SAP, SAP HANA, Hadoop, Oracle oder MSFT«.
Ein Blick in die Speicherwelt
Mit der neuen Hitachi Unified Compute Plattform und Hitachi Content Plattform lassen sich Data-Anayltic-Lösungen wie Pentaho für strukturierte und auch unstrukturierte Daten beliebiger Herkunft und Größe verarbeiten. »Die Pentaho-Plattform bildet dabei ein verbindendes Schlüsselelement, das die OT- und IT-Tradition von HDS ergänzt und den Weg für Innovationen rund um IoT, Analyse und Social Innovation im Lösungsportfolio des Unternehmens bereiten soll. Unified Storage ergänzt das HDS-Portfolio an High- End-Speichersystemen, NAS-Subsystemen und Content-Plattformen« betont Country Manager Spörker.
Innovationen bei DellEMC: Die gesamte Palette der Speichersysteme wurde im Hinblick auf All-Flash optimiert, sowohl bezüglich Performance als auch Dateneffizienztechnologien – von Scale-out Enterprise Primärstorage-Systemen bis hin zu Scale-out NAS und Rackscale Flash mit DSSD für High Performance Analytics. VMAX All-Flash ist etwa auf die Optimierung der Flash-Laufwerkstechnologie ausgelegt und skaliert bis zu vier PB. Die Speicherarchitektur Rack-Scale Flash rückt den Flash-Speicher physisch näher an die CPU und ermöglicht eine deutliche Performancesteigerung für IOPS, Latenz und Durchsatz. Isilon All-Flash ist mit bis zu 25M IOPs und einem Durchsatz von 1,5 TB/s pro Cluster für sehr anspruchsvolle unstrukturierte Workloads konzipiert. Bis zu 92,4 PB Speicherkapazität können bereitgestellt werden. Die Data Domain Virtual Edition 3.0 schafft integrierte Cloud-Tiering-Fähigkeiten, wodurch Daten in öffentlichen, privaten oder hybriden Clouds wie der DellEMC Elastic Cloud Storage Platform oder der Virtustream Storage Cloud gespeichert werden können.