Nokia und Deutsche Telekom zeigen, wie XG-FAST-Technologie die Übertragung über Kupfernetze beschleunigen und zukünftige Datenanforderungen erfüllen kann.
Nokia hat in einem gemeinsam mit der Deutschen Telekom durchgeführten Labortest demonstriert, wie Diensteanbieter mit XG-FAST, einer neuen Ultra-Breitbandzugangstechnik für Festnetze, die wachsende Nachfrage nach Internetdiensten in hoher Qualität über ihre vorhandenen Kupfernetze decken können. Den Labortest führte Nokias Tochterunternehmen Alcatel-Lucent Ende 2015 durch.
XG-FAST ist eine von den Bell Labs entwickelte Erweiterung von Nokias kommerziell verfügbarer G.fast-Technologie. Bei dem im Kabelnetzlabor der Deutschen Telekom in Darmstadt durchgeführten Versuch wurde ein Datendurchsatz von mehr als 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) erzielt. Das ist etwa 200-mal schneller als die bei durchschnittlichen Breitbandverbindungen in Wohngebieten heute gebotene Geschwindigkeit. Mit glasfaserähnlichen Geschwindigkeiten auf Kupfernetzen könnte ein zweistündiger HD-Film in weniger als 10 Sekunden heruntergeladen werden und das Hochladen von 1.000 Fotos würde nicht einmal zwei Sekunden dauern.
Das Netz der Deutschen Telekom – das mit VDSL2-Vectoring- sowie FTTHTechnologie ausgestattet ist – bietet den Kunden derzeit Zugangsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Dadurch, dass die Deutsche Telekom mit der innovativen XG-Fast-Technologie ihre vorhandene Kupfernetzinfrastruktur effizient nutzen kann, kann sie gleichzeitig einen Beitrag zur Erreichung der deutschlandweit angestrebten Breitbandziele leisten und mehr Nutzern mehr Bandbreite zur Verfügung stellen.
Die wichtigsten Fakten
• Technologien wie G.fast und XG-FAST nutzen den letzten Abschnitt des vorhandenen Kupfernetzes, um glasfaserähnliche Geschwindigkeiten zu Privathaushalten und Büros zu bringen. XG-FAST befindet sich in einer frühen Phase von Labortests, hat aber in verschiedenen Kundentests die Erwartungen bereits übertroffen.
• Bei dem XG-FAST-Testlauf mit der Deutschen Telekom wurde eine Gesamtbandbreite von mehr als 11 Gbit/s auf zwei 50 Meter langen, gebündelten CAT-6-Kabelpaaren erreicht. Ähnliche Tests mit Standard-Drop-Kabeln und Gesamtgeschwindigkeiten von mehr als 8 Gbit/s über 50 m machten deutlich, dass sich XG-FAST auch für FTTH-Anwendungen anbietet. Alle Versuche wurden mit Prototyp-Ausrüstung von den Bell Labs unter Laborbedingungen durchgeführt.
• Darüber hinaus unterstützt XG-FAST auch symmetrische Dienste mit 1 Gbit/s über Entfernungen von bis zu 70 m. Betreiber könnten also innerhalb von Gebäuden glasfaserähnliche Geschwindigkeiten über vorhandene Telefonleitungen bereitstellen, ohne neue Kabel verlegen zu müssen. Das würde kürzere Installationszeiten und weniger Aufwand für den Endkunden bedeuten.
• In Nokias Portfolio für den Ultra-Breitbandzugang in Festnetzen finden Diensteanbieter eine umfassende Auswahl an Technologien für den Zugang über Glasfaser- und Kupferleitungen, mit denen sie die Anforderungen praktisch jeder Netzinstallation erfüllen können.