Case Study: Das österreichische Softwarehaus Automic arbeitet mit dem IT-Dienstleister Nagarro an einer neuen Benutzer-Oberfläche.
Die Produkte von Automic nutzen mehr als 2.600 Organisationen weltweit, darunter unter anderem Bosch, Netflix, ebay, BT Global Services, Société Générale, General Electric und Swisscom. Das 1985 in Österreich gegründete Softwarehaus unterstützt Unternehmen dabei, durch die Automatisierung ihrer IT-Landschaft Wettbewerbsvorteile zu generieren – von Anwendungen, die im eigenen Rechenzentrum betrieben werden, bis zu Cloud Services, von Big Data Lösungen bis zum Internet der Dinge. Als 2014 die Kompletterneuerung der Benutzeroberfläche zum Leuchtturm-Projekt erklärt wurde, begab sich das damals 14-köpfige Projektteam in Österreich auf die Suche nach Ressourcen für diese komplexe Aufgabe und stieß dabei auf das Nagarro Hybrid-Sourcing-Modell.
Agile Software-Kompetenz
Die intelligenten, umfangreichen Produkte für Automic Workload Automation, Automic Release Automation und Automic Service Orchestration hatten über die Jahre unzählige Funktionalitäten hinzugewonnen. Entsprechend komplex waren auch die Benutzeroberflächen geworden, die alle Funktionalitäten abbilden. Jetzt sollten die zahlreichen Unterpunkte, Fenster-in-Fenster Anwendungen und unterschiedliche Darstellungsweisen in einer webbasierten, einfacheren Benutzeroberfläche mit dem Namen Enterprise Control Center – kurz ECC – vereinheitlicht werden. Josef Puchinger, Vice President Engineering, und Michael Grath, Director Engineering bei Automic, planten produktübergreifend eine komplett neue Benutzeroberfläche zu implementieren. „Das ECC soll in Zukunft mehr als eine Oberfläche sein, es soll Freude machen damit zu arbeiten und intuitiv zu bedienen sein. Für dieses Projekt brauchten wir top Software-Entwickler und -Tester und zwar sehr rasch“, so Michael Grath von Automic. Schnell wurde augenscheinlich, dass der Zeitplan mit herkömmlichen Rekrutierungsmethoden nicht funktionieren würde. Daher involvierte Josef Puchinger Nagarro Österreich und hatte rasch eine Lösung auf dem Tisch.
Boarding completed in sechs Wochen
Für die Erweiterung der Entwicklerteams konnte Nagarro innerhalb von nur sechs Wochen ein einsatzfähiges Team anbieten. Zwei Wochen dauerte es, um die Kompetenzprofile abzustimmen und weitere vier Wochen nahm man sich für die Einarbeitung Zeit, die gemeinsam mit Automic stattfand. Dann waren der Scrum Master, die Software- und Test-Ingenieure einsatzbereit. In mehreren Wellen wurde das Team bis Sommer 2015 auf mehr als 30 erweitert, von denen rund 20 von Nagarro kommen.
Von den Entwicklungsteams sind zwei Offshore-Teams.
Ihren Hauptsitz hat die Nagarro Softwareentwicklung in Indien. Die Mitarbeiter reisen viel und nutzen moderne Collaboration Tools. Zudem betreut Paul Haberfellner, Account Manager und Geschäftsführer von Nagarro Österreich, mit seinen Mitarbeitern das Projekt vor Ort. „Nagarro hat ein eingespieltes Arbeitsmodell, eine geringe Fluktuation und eine internationale Arbeitskultur zu bieten. Bei uns spielt Team-Building eine große Rolle, sodass Barrieren schnell überwunden werden und Freude am internationalen Tun entsteht“, so Paul Haberfellner.
Von Know-how ...
Mit Beginn heuer wird primär die neue Oberfläche verwendet.
Von den Nagarro Teams werden Kompetenzen in den Bereichen Softwareentwicklung mit Java und web-basierten RIA Frameworks, Application Lifecycle Management und Software-Testing in das Projekt eingebracht. Für den Zeitraum von zwei Jahren sind ein Scrum Team in Österreich und zwei weitere Scrum Teams Offshore im Einsatz. Während der Entwicklung werden laufend Anwendertests durchgeführt, um die Software weiter zu verbessern. Automic plant, das Enterprise Control Center bis Ende 2016 zur primär verwendeten Benutzeroberfläche zu machen.
... und Menschen
Aber wie sieht es in der Praxis aus, wenn insgesamt 30 Personen in drei Teams und auf zwei Kontinenten zusammenarbeiten? Eine Frage, die sich viele Unternehmen im Zusammenhang mit Offshoring stellen. „Wir waren gespannt auf die Herangehensweise von Nagarro. Im Vergleich zu anderen Outsourcing-Anbietern stellte sich Nagarro sehr schnell auf unsere Bedürfnisse und Prozesse ein“, so Josef Puchinger.
Den Auftakt machten Automic und Nagarro mit einem gemeinsam gestalteten Programm des persönlichen Kennenlernens, gefolgt von zwei Wochen intensivem Training. Insgesamt vier Wochen dauerte also die Kennenlern- und Einarbeitungsphase, dann wurde produktiv zusammengearbeitet. Für das Management war der Beginn rückblickend der Schlüssel für die gute Arbeitsatmosphäre. „Von Anfang an überzeugten die Nagarro Kollegen durch fachliche und menschliche Kompetenz. In einem so kurzen Zeitraum wäre es sehr schwer gewesen, so viele qualifizierte Leute zu finden und einzeln an Bord zu bringen“, ist Josef Puchinger überzeugt.
Die externen Mitarbeiter waren bereits als Team aufeinander eingespielt und folgten dem agilen Vorgehensmodell, das von Michael Grath definiert worden war. Für die tägliche Zusammenarbeit stehen den Automic- und Nagarro-Teams viele Werkzeuge zur Verfügung, wie beispielsweise Videokonferenzen und digitale Collaboration Tools, die intensiv genutzt werden. Regelmäßig finden Reisen zu Automic nach Wien oder zu Nagarro nach Indien statt.
Für die beiden Automic Manager ist ein entscheidendes Erfolgskriterium das eigene Selbstverständnis: „Uns allen war klar: Die Offshore-Unterstützung hilft uns, dieses Leuchtturmprojekt schnell und mit einem guten Ergebnis umzusetzen. Das ist unser Job und garantiert, dass wir ihn weiter machen können.”
Über Nagarro Nagarro ist ein auf die Software-Entwicklung und Managed Services spezialisierter IT-Dienstleister. Mit einem agilen Entwicklungsansatz für Enterprise-Umgebungen, -Strukturen und -Prozesse ermöglicht Nagarro seinen Kunden, ihre Geschäftsposition in unterschiedlichen Aufgabenfeldern und Märkten auf- und auszubauen. Als die globale Software-Services-Einheit der Allgeier Gruppe (Frankfurter Börse AEI) beschäftigt Nagarro über 2.500 Experten und ist mit eigenen Niederlassungen in zehn Ländern und einem weltweiten Partnernetz aktiv. Die Nagarro GmbH in Österreich beschäftigt in Wien rund 60 Mitarbeiter, die ein ganzheitliches Dienstleistungsspektrum für Cloud-Technologien, Software- und Transformationsprojekte betreuen. Geschäftsführer sind Damianos, Soumelidis, Paul Haberfellner und Thomas Riedl. www.nagarro.com |