Montag, Juli 22, 2024

Wenn das Zuhause intelligent wird: Das Thema Smart-Home ist für User vor allem dann interessant, wenn es um Energieeinsparungen und Sicherheit geht. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie von Bosch und Twitter. In Stuttgart präsentierte Bosch nun die dazu passenden Lösungen, die mehr sein sollen als technische Spielereien praxisfremder Tüftler.

Smart-Home-Lösungen geis­tern seit vielen Jahren durch die Medien. Dass dabei die Visionen der Hersteller mit der Realität und den tatsächlichen Wünschen der Konsumenten nicht immer konform gehen, ist bekannt. Der Kühlschrank, der sich selbstständig um seine Wiederbefüllung kümmert, ist das wahrscheinlich berühmteste Beispiel dafür, dass nicht alles, was technisch in diesem Bereich schon möglich wäre, in der Realität auch angenommen wird. Kühlschrank hin oder her, auch bei Bosch ist man davon überzeugt, dass in Zukunft »die zunehmende Vernetzung im intelligenten Zuhause für mehr Lebenskomfort und Entlastung lästiger Routineaufgaben sorgen wird«, wie Geschäftsführer Stefan Hartung bei der Präsentation des Bosch-Smart-Home-Portfolios in Stuttgart erklärte. Und damit sollte sich auch richtig Geld machen lassen. Für das Smart Home erwarten Marktexperten bereits 2017 ein weltweites Marktpotenzial von zehn Milliarden Euro.

Bis 2020 sollten weltweit rund 230 Millionen Haushalte mit Smart-Home-Lösungen ausgestattet sein – das entspricht immerhin 15 Prozent aller Haushalte. Dennoch wird noch völlig unterschätzt, was Smart-Home-Technolgien heute schon können, wie eine von Bosch gemeinsam mit Twitter durchgeführte Befragung von 6265 Personen aus Österreich, Deutschland, Spanien, Frankreich, Großbritannien und den USA ergeben hat. Zwar wissen zwei Drittel der Befragten, dass mit Smart Home-Lösungen das Licht automatisch ausgeschaltet werden kann, wenn sie aus dem Haus gehen. Dass aber der Ofen heute schon passende Rezepte vorschlagen könnte, können sich lediglich 22 Prozent vorstellen.

Energie und Sicherheit

Das wichtigste Motiv für Smart-Home-Lösungen sind Energieeinsparungen. Zwischen 59 Prozent (Deutschland) und 75 Prozent (England) finden es überaus überzeugend, wenn sich etwa die Heizung bei geöffnetem Fenster automatisch abschaltet. Aber auch das Thema Sicherheit genießt einen hohen Stellenwert. Ein Smart Home, das bei einem Einbruch automatisch einen Alarm auslöst und die Bewohner per Push-Nachricht auf dem Smartphone warnt, überzeugt genauso wie der Gedanke, jederzeit über eine vernetzte Kamera nach dem Rechten sehen zu können. Für 60 Prozent der Briten und Amerikaner ist es zudem besonders wichtig, ihr Zuhause »on the road« steuern zu können.   

Befragt nach den Gründen, warum sie ihr Heim noch nicht vernetzt haben, nennen mehr als die Hälfte der Befragten hohe Anschaffungskosten. 31 Prozent haben sich bislang überhaupt noch nicht mit dem Thema beschäftigt.

Alles aus einer Hand

Mit Jahresbeginn hat Bosch seine Geschäftsbereiche rund um das intelligente Zuhause in der Bosch Smart Home GmbH gebündelt. Dort wird an Highend-Lösungen der Zukunft geforscht, man hat aber auch schon zahlreiche Produkte und Lösungen im Angebot, die mehr sind als reine Zukunftsmusik. Auf der IFA in Berlin hat Bosch eine Reihe neuer Produkte für Privat- und Businesskunden präsentiert, die auch für Smart-Home-Skeptiker interessant sein könnten, etwa einen Rauchmelder, der auch bei Einbruch Alarm schlägt, Kameras mit integrierter Analysefunktion oder ein Szenario Manager. Der Szenario-Manager soll Alltagsroutinen durch die einfache Aktivierung von verschiedenen Einstellungen für alle beteilig­ten Geräte via Fingertipp erleichtern. Standardmäßig gibt es die drei voreingestellte Szenarien »Haus verlassen«, »Nach Hause kommen« und »Relax «, die für die jeweils passende Raumtemperatur und eine angenehme Lichtatmosphäre sorgen sollen. Der Szenario-Manager soll die intelligente Vernetzung und Kommunikation zwischen den Systemgeräten verbessern und so einen Mehrwert für den Kunden schaffen.

Die neuen Kameras mit Analysefunktion zeichnen nicht nur Bilder auf, sondern ermitteln auch Geschwindigkeiten, Richtungen oder Farben. »Die Kameras erkennen Einbrecher und herrenlose Koffer und schlagen Alarm, wenn es brennt«, erklärt Hartung. Möglich wird das durch einen intelligenten Algorithmus, der Abweichungen von erwünschten Szenarien erkennt. Was bislang ausschließlich in Top-Kameras verfügbar war, die in kritischen Bereichen wie Flughäfen oder Regierungsgebäuden eingesetzt werden, bringt Bosch unter dem Namen »Essential Video Analytics« jetzt auch in das mittlere Preissegment. Damit sollen Kameras mit umfassenden Analysefunktionen auch für neue Zielgruppen wie Hotels oder Einzelhändler interessant werden.

Wie Geräte auch außerhalb ihrer Kernfunktion eingesetzt werden und zusätzliche Aufgaben übernehmen können, zeigt der Twinguard, ein Rauchmelder mit Luftqualitätssensor. Damit wird ein ursprüngliches Notfallgerät zu einem Helfer des täglichen Bedarfs. Er misst die optimale Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Luftreinheit und kann so helfen, die Luftqualität zuhause zu verbessern.

Ein weiterer Schwerpunkt von Bosch sind Smart Heating-Lösungen, die Komfort, Energieeffizienz, Betriebssicherheit und Servicequalität deutlich erhöhen  sollen. Über das Portal »HomeCom« erhalten Installationsbetriebe beispielsweise detaillierte Informationen über die vernetzten Heizsysteme ihrer Kunden, einschließlich Störungen und Prognosen zu den Ursachen. Der Endkunde erhält übersichtliche Informationen zu seiner Anlage, Verbrauchsdaten und individuelle Energiespartipps. Wie bei allen Bosch Smart-Home-Lösungen kann auch hier jeder Nutzer selbst entscheiden, ob seine Daten nur im Haus bleiben, oder für bestimmte Services in die Cloud geladen werden.


Facts: Zentrale Steuereinheit für smarte Sicherheit

Das Thema Smart Home und insbesondere das Thema Sicherheit in den eigenen vier Wänden gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bereits jeder fünfte Österreicher fühlt sich laut IMAS-Institut mittlerweile zu Hause nicht mehr sicher. Darauf reagiert der Alarmanlagenhersteller Telenot und hat mit compact easy eine zentrale Steuereinheit auf den Markt gebracht, die Smart-Home-Funktionen, Einbruch- und Brandschutz sowie die Alarmierung etwa bei Wasser- oder Gasaustritt kontrolliert und regelt. »Sie ist das Gehirn für Wohnkomfort und Gebäudesicherheit und das zuverlässig 365 Tage im Jahr«, so Sicherheitsexperte Martin Unfried von Telenot Österreich.

Gesteuert wird die compact easy über ein Touchbedienteil im Gebäude. Möglich ist dies auch per App »BuildSec« überall und jederzeit vom Smartphone oder Tablet aus. Für die Verbindung nutzt Telenot eine hochsichere Verschlüsselung, die auch Banken zur Datenübertragung einsetzen. Bis zu 16 Smart-Home-Funktionen lassen sich über die compact easy ansteuern.

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