Die Elektro Recycling Austria (ERA) feiert zehn Jahre Sammeln und Recyceln von Elektrogeräten und Batterien in Österreich.
Seit 2005 übernimmt die ERA die Verpflichtung von Herstellern und des Handels, für ein wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiges Recycling der Altgeräte zu sorgen. – Diese Verpflichtungen wurden 2005 in Umsetzung einer EU-Richtlinie eingeführt. Ihr Ziel ist es, die Rohstoffe, die in den Elektrogeräten stecken möglichst weitgehend wieder zu gewinnen. »Mit der Elektroaltgeräteverordnung wurde damals ein wichtiger Schritt in Österreich zu einer nachhaltigeren Ressourcenwirtschaft gesetzt und ein gut funktionierender Markt geschaffen«, ist ERA-Geschäftsführer Thomas Maier überzeugt. Rund 1.800 Unternehmen, Hersteller, Importeure und Händler von Elektrogeräten sind nach der Verordnung verpflichtet, sich ums Recycling zu kümmern. Die ERA GmbH wurde nach dem Vorbild der ARA Altstoff Recycling Austria AG als Selbsthilfeorganisation der Wirtschaft gegründet und übernimmt diese Aufgabe für rund 1.200 dieser Unternehmen – nach einem Non-Profit-Prinzip.
»Heute hat sich das Elektrogeräte-Recycling zu einer kleinen aber hoch innovativen Branche entwickelt. Hochtechnologische Aufbereitungs- und Behandlungsanlagen sind sogar in der Lage den sogenannten Cradle-to-Cradle-Ansatz umzusetzen. Das heißt zum Beispiel: Aus Druckergehäusen werden wieder Druckergehäuse gemacht. Diese Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre sind ökologisch sinnvoll und haben Arbeitsplätze und Wertschöpfung für Österreich gebracht«, betont Maier.
Von insgesamt rund 750.000 Tonnen Sammelmengen wurden durch die ERA gut 230.000 Tonnen in den vergangenen zehn Jahren an die rund 40 Anlagen ihrer Partnerbetriebe zur Behandlung und Verwertung verteilt. In Summe sind rund 500 Personen im Recycling von Elektroaltgeräten in Österreich beschäftigt.
Kunststoffe, Kupfer und viele andere Metalle: Die Inhaltsstoffe von Elektrogeräten können zu über 80% stofflich wiederverwertet werden. Und das geordnete Sammel- und Verwertungssystem schont auch die Umwelt. 360 Tonnen schadstoffhaltige Bauteile und Flüssigkeiten werden jährlich entsprechend sicher behandelt. Wie viel CO2 konnte in den vergangenen Jahren eingespart werden? »Wir berechnen die CO2-Einsparung auf Basis der eingesparten Primärrohstoffe. Wenn man Metalle nicht aus dem Erz herausschmelzen muss, dann spart das enorme mengen Energie. Nach dieser Rechnung sind das rund 60.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr alleine durch die recycelten Metalle Aluminium, Kupfer und Eisen. Über die letzten zehn Jahre macht das 600.000 Tonnen CO2 aus«, berichtet der ERA-Geschäftsführer. »Hinzu kommt, dass durch das Recyceln von Kühlschränken die Freisetzung von rund zwei Mio. Tonnen CO2 zusätzlich vermieden wurde.«
Was sind die Herausforderungen für die Zukunft? »Mit der Novelle der Richtlinie 2012 ist es für uns möglich geworden, auch die ausländischen Internethändler ins Boot zu holen. Wir sind derzeit daher intensiv damit beschäftigt, im Ausland neue Kunden zu gewinnen. Außerdem sind wir ständig mit neuen Technologien konfrontiert, für die wir Recyclinglösungen finden müssen – aktuell gilt das vor allem für die Batterietechnik. Auch die nächsten zehn Jahre bleiben spannend«, ist Maier überzeugt.