Initiative Elektra macht auf Gefahren durch leise Elektromobile aufmerksam.
Unter dem Motto »Elektrobus, aber ohne Kühlerkuss!« haben Vertreter der Initiative Elektra im Oktober auf die Bedrohung durch unhörbare Elektrobusse im Straßenverkehr aufmerksam gemacht. An der Endstation der Buslinie 2A am Schwarzenbergplatz wurden im Sprechchor und mit Trillerpfeifen akustische Signale an elektrisch betriebenen Fahrzeugen der Wiener Linien gefordert. »Wir haben interessierten Menschen die Möglichkeit gegeben, mit einer Dunkelbrille selbst zu erleben, wie schlecht die Elektrobusse akustisch wahrnehmbar sind«, berichtet Organisatorin Monika Weinrichter. Sie sammelt Unterschriften für eine Petition zur gesetzlich verpflichtenden Einführung eines Mindestgeräusches für Kraftfahrzeuge. »Für die Mobilität von blinden und sehbehinderten Menschen stellen die Busse eine lebensgefährliche Bedrohung und eine Diskriminierung dar«, betont Weinrichter. Das Problem betrifft auch Kinder und Ältere, die durch ihre geringere Aufmerksamkeit und ein geringeres Seh- und Hörvermögen gefährdet sind. Ein Schlichtungsgespräch mit den Wiener Linien ist gescheitert, jüngst konnte die Initiative aber die Diskussion des Themas in den Wiener Gemeinderat bringen. Eine Verordnung der EU sieht ein »acoustic vehicle alert system« bis Geschwindigkeiten von 20km/h vor. Weinrichter fordert den Einsatz bis 50 km/h. Eine Bachelorarbeit von Philipp Prückl an der Karl-Franzens- Universität Graz weist auf Gefahren besonders beim Wegfahren sowie beim Ein- und Ausparken hin. Fazit: Die Unabhängigkeit von visuell beeinträchtigten Personen ist nur dann gewährleistet, wenn das Elektrofahrzeug durch einen kontinuierlich erzeugten Klang wahrgenommen werden kann.