In Zusammenarbeit mit der VHS Floridsdorf ermöglicht Siemens Österreich jedem seiner Lehrlinge in Wien, parallel zur Berufsausbildung auch die Berufsreifeprüfung zu absolvieren.
2013 nahmen 17 Lehrlinge an dem Projekt teil, heuer sind es bereits 33. Die Kurse finden zur Hälfte während der Arbeitszeit statt. »Wir sind österreichweit das einzige Unternehmen, das ein derartiges Programm für einen ganzen Standort organisiert«, zeigt sich Siemens-Chef Wolfgang Hesoun stolz. Vor den geplanten Kürzungen im Bildungsbereich warnt Hesoun ausdrücklich: »Ausbildung ist ein Teil der Standortqualität.« Die gute Ausbildung der Mitarbeiter sei ein wesentlicher Grund, weshalb Industrieunternehmen trotz möglicher Kostenvorteile in anderen Ländern weiterhin in Österreich tätig sind. Die Förderung von Talenten hat bei Siemens Tradition: Jede zehnte Führungskraft hat als Lehrling im Unternehmen begonnen. Besondere Aufmerksamkeit gilt Mädchen und Frauen, die verstärkt in technische Berufe geholt werden sollen. Vizebürgermeisterin Renate Brauner hat in dem Elektronikkonzern einen verlässlichen Partner: »Als ich 2002 den ›Töchtertag‹ ins Leben rief, war Siemens das erste Wiener Unternehmen, das mitmachte.« Stefanie St., derzeit im dritten Lehrjahr zur Lackiertechnikerin, weiß jeden Abend, dass sie die richtige Wahl getroffen hat: »Es ist ein tolles Gefühl, mit der Bim nach Hause zu fahren und zu wissen: Wow, an dem Ding hab ich selbst mitgearbeitet.«