Fünf Departments forschen am Austrian Institute of Technology, AIT, an Infrastrukturthemen der Zukunft.
Neben Mobility, Health & Environment, Safety & Security sowie Foresight & Policy fällt dem Energiebereich eine zentrale Rolle zu.
Rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – ein Großteil davon Wissenschafter und Techniker – beschäftigen sich am Energy Department des AIT täglich mit den anstehenden Herausforderungen rund um steigenden Energiebedarf, Verknappung der fossilen Ressourcen und Klimawandel. »Wir sehen uns als österreichischer Key Player in der Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme, vor allem in den Bereichen Smart Grids und Smart Cities«, erklärt Departmentleiterin Brigitte Bach. »Durch angewandte Forschung und Umsetzung energierelevanter Infrastrukturlösungen nehmen wir eine führende Position bei Innovationen ein und fungieren für die heimische Wirtschaft und Forschungscommunity als Brücke nach Europa.« So ist das Energy Department neben bilateralen Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene in europäischen Initiativen wie dem EU-Network of Excellence »Distributed Energy Resources Research Infrastructure(DERri)« und »European Energy Research Alliance (EERA)« aktiv, leitet das Joint Program für Smart Cities und arbeitet aktiv in den Joint Programs für Photovoltaik und Smart Grids mit. Aber auch jenseits der europäischen Grenzen ist das AIT aktiv. »In den vergangenen zwei Jahren haben wir ein Gesamtenergiekonzept für die chinesische Millionenstadt Nanchang entwickelt. In der Folge hat nun auch das indische Ministerium für Urbanisierung Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet«, berichtet Bach stolz.
EcoGrid EU: Forschung für die Zukunft
Das Tätigkeitsfeld des Energy Department untergliedert sich in die Research Areas »Electric Energy Infrastructure« und »Energy for the Built Environment«. Der Bereich Smart Grids fällt in den ersten Forschungsblock und bildet einen der aktuellen Projektschwerpunkte. Das AIT-Team ist in einem der größten europäischen Forschungsprojekte rund um Smart Grids involviert. EcoGrid EU ist ein von der EU-Kommission mit 12,5 Millionen Euro gefördertes Demon-strationsprojekt auf der dänischen Insel Bornholm, das bis 2015 läuft. Mit 15 internationalen Forschungspartnern, darunter der dänische Projektinitiator und Übertragungsnetzbetreiber Energinet.dk, das Forschungszentrum SINTEF, die dänische DTU und Industriepartner wie IBM und Siemens, arbeitet das Energy Department am Nachweis, dass auch die schwankende und nur bedingt vorhersagbare Stromerzeugung aus Wind und Sonne durch eine intelligente Steuerung elektrischer Verbraucher die Grundlage für eine zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung bilden kann. »Einspeisung und Verbrauch werden über Marktmechanismen aufeinander abgestimmt. Ein Strommarktplatz, der nahezu in Echtzeit arbeitet, eröffnet neue Möglichkeiten für den Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch«, berichtet AIT Senior Engineer Benoît Bletterie.
Die Voraussetzungen für eine Demonstration sind auf Bornholm ausgezeichnet, denn mehr als 50 % des Stromverbrauchs stammen aus erneuerbarer Energien. »Mit der dänischen Insel ist es aber nicht getan«, ist sich Bletterie sicher. Beweis für die internationale Aktualität ist die jüngste Nominierung unter die Top Ten des Sustania Award – der globalen Auszeichnung für einzigartige Nachhaltigkeitskonzepte.