Samstag, April 27, 2024

Mit der KRaft des Wassers. Tirol strebt Energieautonomie an.Ein Gastkommentar des TIWAG-Vorstandsvorsitzenden Bruno Wallnöfer

Die Reaktorkatastrophe in Fukushima hat in Europa die Diskussion über die Energiewende beschleunigt. Die TIWAG ist für den Umbau des Energiewirtschaftssystems gerüstet. Das Ziel ist eine solide Energieautonomie.

Der Tiroler Landesenergieversorger TIWAG ist für den Umbau des Stromwirtschaftssystems in Europa, Österreich und Tirol gerüstet: Wir sind die treibende Kraft für den ökologischen Wandel der Energiewirtschaft in Tirol. Unsere Energiestrategie 2010 hat sich vollinhaltlich bestätigt. Deshalb können wir den Ausstieg aus der Kernkraft ganz konkret unterstützen. Die Rahmenbedingungen, insbesondere für die Stromerzeugung aus Kernkraft, werden weltweit immer unsicherer. Daher wollen wir auf Wunsch des Landes Tirol das Energiewirtschaftssystem zügig umbauen: Die Tiroler Energieversorgung soll sich noch stärker auf heimische, erneuerbare Energieressourcen stützen. Ziel ist die Annäherung an eine solide Energieautonomie. Konkret bedeutet das einen beschleunigten Ausbau der heimischen Wasserkraft und anderer erneuerbarer Stromerzeugungsformen. Besonders wichtig ist auch die umfassende Verbesserung der Energieeffizienz.

Mit unseren Projekten zum Ausbau der Wasserkraft kommen wir gut voran und finden dafür auch zunehmend Verständnis und Unterstützung. Die geplante Erweiterung des Kraftwerkes Kühtai steht mitten im Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren. In der Zeit von 4. Juli bis 2. September 2011 wurden die Projektunterlagen in den Standortgemeinden öffentlich aufgelegt. Die eingebrachten Stellungnahmen wurden von der Behörde geprüft.

Für den Ausbau des Kaunertalkraftwerkes zu einer Kraftwerksgruppe haben wir im Platzertal einen gut geeigneten Standort für einen Oberstufenspeicher gefunden. Am Osttiroler Tauernbach werden wir die geplante Ausleitungsstrecke kürzen, um die Prosseggklamm, deren Schutz vielen Osttirolerinnen und Osttirolern ein großes Anliegen ist, unberührt zu lassen. Natürlich nehmen wir auch auf den nahegelegenen Nationalpark besondere Rücksicht.

>> Diversifiziertes Portfolio <<

Die TIWAG strebt aber nicht nur den Bau größerer Kraftwerksanlagen an, sie setzt derzeit auch mehrere Kleinwasserkraftwerksprojekte um: Das neu errichtete Kleinwasserkraftwerk Bruckhäusl an der Brixentaler Ache ging am 21. Oktober vergangenen Jahres ans Netz. Darüber hinaus haben wir im August 2011 mit dem Neubau eines Kleinwasserkraftwerkes am Finsingbach im vorderen Zillertal begonnen. Wir sind auch daran interessiert, weitere kleine und mittlere Wasserkraftwerke als Gemeinschaftskraftwerke in Partnerschaft mit interessierten Gemeinden zu verwirklichen, etwa das Ausleitungskraftwerk Tumpen/Habichen im Ötztal. Der Ausbau der Wasserkraft in Tirol ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Energieautonomie für Tirol. Stärkung dieser Autonomie heißt, unsere Speicherwasserkraft, aber auch die Erzeugung von Grundlast (Bandstrom) in größeren und kleineren Laufwasserkraftwerken auszubauen. Auch wenn dies – insbesondere im Winterhalbjahr – den Tiroler Bedarf nie zu hundert Prozent decken kann, verringern wir damit den notwendigen Zukauf aus dem Ausland. Zusätzlich behalten wir Wertschöpfung im eigenen Land. Ein weiterer wichtiger Beitrag zur neuen Energiewelt neben dem verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien ist auch die ernsthafte Arbeit an der laufenden Verbesserung der Energieeffizienz. Aus diesem Grund hat die TIWAG Anfang des vergangenen Jahres das zehn Bausteine umfassende Tiroler Energieeffizienzpaket 2011 präsentiert. Dieses Paket erfreut sich eines regen Zuspruches bei den TIWAG-Kundinnen und Kunden, insbesondere die Wärmepumpenförderung, die garantierte Abnahme von Photovoltaik-Überschussstrom oder die Förderung für den Kauf von Elektrofahrrädern. Auch fand unsere Suche nach Energiesparfamilien großes Interesse.

>> Ausblick <<

In das neue Jahr starten wir zuversichtlich und mit dem Ziel, unsere Projekte zum Ausbau der Wasserkraft in Tirol und zur Verbesserung der Energieeffizienz zügig voranzutreiben. Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Energiewende in Österreich und Europa.n

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