Die Stadtverwaltung von Wolfsberg in Kärnten hatte das Ziel, die Effizienz ihrer Trinkwasserversorgung zu steigern und Wasserverschwendung entgegenzuwirken. In einem innovativen Schritt kooperierte sie dafür mit dem AWS-Partner IoT Systems, um durch den Aufbau eines Weitverkehrsnetzes (LoRaWAN) und die Installation intelligenter Wasserzähler deutliche Kosten- und CO2-Einsparungen zu realisieren.
Städte werden immer intelligenter und der Wandel hin zu Nachhaltigkeit und Vernetzung verbessert den Lebensstandard in Städten und Ballungsgebieten auf der ganzen Welt. Energieeinsparungen, ein effizienterer Verkehrsfluss, mehr öffentliche Sicherheit und eine gesündere Umwelt sind nur einige der vielen Vorteile, die IoT-Lösungen in der öffentlichen Verwaltung bieten können.
Die Stadtgemeinde Wolfsberg ist für die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen, einschließlich Wasser- und Abwassermanagement, Breitbandinfrastruktur und Müllabfuhr, für eine Bevölkerung von etwa 25.000 Menschen verantwortlich. Schon seit längerer Zeit suchte die Stadtverwaltung nach neuen Wegen, um Wasser zu sparen und nachhaltigere Praktiken einzuführen. Rund 1,5 Millionen Liter Wasser wurden jedes Jahr durch Wasserlecks und schlechtes Management verschwendet, und die Stadtverwaltung brauchte eine genauere Methode, um den Wasserverbrauch zu überwachen und Lecks schnell zu finden.
IoT Systems arbeitete mit einem europäischen Telekommunikationsanbieter zusammen, um das LoRaWAN-Netz – ein Weitverkehrsnetz, das ein energieeffizientes Senden von Daten über lange Strecken ermöglicht – aufzubauen, und die Stadtwerke Wolfsberg nutzten einen Drittanbieter, um ihre intelligenten Wasserzähler zu bauen. Die Arbeiten begannen im Januar 2022 und dauerten drei Monate bis zur Fertigstellung. „IoT Systems hat uns ein kombiniertes Paket aus AWS und LoRaWAN angeboten", sagt Christian Schimik, Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfsberg. „Wir haben ein LoRaWAN-Gerät in der Stadt und zwei intelligente Wasserzähler im Keller eines sehr alten Gebäudes installiert, und es hat auf Anhieb funktioniert, sogar durch die dicken Steinwände.“
Intelligente Wasserzähler
IoT Systems greift auf Amazon Web Services (AWS) zurück, um Daten von intelligenten Zählern zu erfassen und zu verarbeiten. Das Unternehmen nutzt AWS IoT Core für die sichere Cloud-Anbindung und AWS IoT Device Management für das umfassende Gerätemanagement. Die Daten werden in Amazon Timestream gespeichert und mit einem Data Lake in Amazon Simple Storage Service (Amazon S3) visualisiert. Für tiefere Analysen kommt AWS IoT Analytics zum Einsatz, um wertvolle Einblicke aus den IoT-Gerätedaten zu ziehen.
Obwohl bisher nur etwa 40 Prozent der Bevölkerung mit den intelligenten Zählern ausgestattet sind, hat sich das System laut Schimik bereits bewährt: Die Daten zeigen genau, wie viel Wasser die einzelnen Haushalte verbrauchen. „Früher haben wir einmal im Jahr Leute zum Ablesen der Wasserzähler geschickt, aber jetzt senden uns die intelligenten Zähler jeden Tag Daten“, sagt Schimik. „Wenn es irgendwo eine undichte Stelle gibt, sehen wir es sofort.“
Um 90 % geringere Ablesekosten
Neben der genauen Identifizierung von undichten Stellen muss die Stadtverwaltung nun nicht mehr manuell die Zählerstände erfassen und überprüfen. Früher waren einige Mitarbeiter drei bis vier Monate damit beschäftigt, sicherzustellen, dass die korrekten Zählerstände in das System eingegeben wurden. Dank der Einführung intelligenter Zähler müssen die Mitarbeiter:innen der Stadtwerke Wolfsberg jährlich etwa 6.000 Kilometer weniger zurücklegen, was zu einer Reduzierung der Transportkosten und einer Einsparung von 1.200 kg CO2-Emissionen geführt hat. Die Zufriedenheit der Stadtwerke Wolfsberg mit dem neuen Wassermanagementsystem ist so groß, dass bereits Pläne für eine Ausweitung des Systems zum Monitoring des Abwassersystems mit über 700 Kilometer Leitung in Erwägung gezogen werden.