Sonntag, Juni 30, 2024
Gemeinsame Sache in der Tiefe
Kooperation bei einem tiefgehend grünen Projekt (v.l.): Michael Strebl (Wien Energie), Alfred Stern (OMV), Peter Weinelt (Wiener Stadtwerke) und Berislav Gaso (OMV). (Fotocredit: deeep/Max Kropitz)

Wien Energie und OMV gründen ein Joint Venture für die Förderung und Verteilung klimaneutraler Fernwärme in der Hauptstadt.

In einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen »deeep« arbeiten Wien Energie und die OMV zusammen, um Tiefengeothermie im Großraum Wien nutzbar zu machen. Ziel ist, bis zu sieben Tiefengeothermie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 200 MW entwickeln und damit Fernwärme für umgerechnet bis zu 200.000 Wiener Haushalte erzeugen. »OMV bringt langjährige Erfahrung und Kompetenz in der Exploration und Förderung ein. Dazu kommen unsere einzigartigen Kenntnisse der Geologie des Wiener Beckens«, erklärt Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der OMV Aktiengesellschaft.

Die Umstellung auf nachhaltige Quellen ist entscheidend für den Erfolg der Wärmewende, ist Peter Weinelt, designierter Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, überzeugt: »Wir haben das klare Ziel, die Fernwärme bis 2040 klimaneutral zu erzeugen und die Tiefengeothermie spielt dabei eine wesentliche Rolle.« Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl zufolge wird Fernwärme künftig ungefähr zu einem Viertel aus der Geothermie, einem Viertel aus der Abwärme aus der Müllverbrennung, und zu ähnlichen Teilen aus einer Großwärmepumpe und einem künftig »grünen« Kraftwerkspark gespeist.

Es ist das drittgrößte Fernwärmenetz Europas, das Wien Energie für 440.000 Privat- und 7.800 Gewerbekund*innen betreibt. Eine erste gemeinsame 20-MW-Anlage mit der OMV im Stadtteil Aspern soll 2027 in Betrieb gehen. Gegen Ende 2024 starten die Bohrungen. Allein die Kosten für die Planung und Projektierung des ersten Tiefengeothermie-Projekts belaufen sich auf 20 Millionen Euro. Die Förderung des Wassers aus dem Untergrund erfolgt mittels einer Pumpe. An der Oberfläche wird dem Wasser die Wärme mittels Wärmetauscher entzogen. Die gewonnene Wärme wird ins Fernwärmenetz eingespeist und verteilt. Das abgekühlte Wasser wird nach der Wärmeentnahme wieder in das ursprüngliche Reservoir rückgeführt. Es entsteht dadurch ein geschlossener erneuerbarer Kreislauf. Wien Energie hält 51 Prozent an deeep, die OMV 49 Prozent.

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