Wien Energie erweitert die bislang größte Photovoltaik-Anlage der Stadt noch einmal um zusätzlich fast 10.000 PV-Module. Bereits Ende November könnten davon umgerechnet mehr als 2.700 Haushalte profitieren.
In der Schafflerhofstraße im Bezirk Donaustadt steht Wiens größte Photovoltaik-Freiflächenanlage. Auf der 12,5 Hektar großen Fläche einer ehemaligen Schotterdeponie erzeugte Wien Energie bislang umweltfreundlichem Strom für umgerechnet rund 6.000 Wiener Haushalte. Das reicht aber nicht, und darum setzt die Stadt ab November noch einmal fast 6 Megawatt drauf: „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht das Wiener Energiesystem bis 2040 zu dekarbonisieren. Dafür brauchen wir eine schnelle Umstellung auf erneuerbare Energien. Mit der Erweiterung der Anlage Schafflerhofstraße werden künftig auf einen Schlag gleich 2.700 Haushalte mehr mit grünem Strom versorgt“, sagt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
„Damit produzieren wir rund die Hälfte mehr umweltfreundliche Energie als zuvor mit der bisherigen Anlage“, ergänzt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. Wien Energie investiert einen mittleren einstelligen Millionenbereich in den Ausbau. Die jährliche CO2-Einsparung liegt dafür bei rund 10.000 Tonnen.
Die geplante Erweiterung (hier gelb eingezeichnet) umschließt eine Fläche von ca. 5 Hektar. Insgesamt erzeugt die Anlage damit eine Gesamtleistung von rund 17 Megawatt. (Foto: Wien Energie)
Freiflächenanlagen: Umweltverträglich und flächeneffizient
Die Photovoltaikanlage Schafflerhofstraße wurde 2021 von Wien Energie in Zusammenarbeit mit der städtischen Müllabfuhr MA 48 und dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien (MA 49) errichtet. Die Anlage ist ein gutes Beispiel für umweltverträgliche und flächeneffiziente Photovoltaikanlagen: Nicht nur grasen zwischen den Modulen rund 150 Jura-Schafe (wodurch auch das Rasenmähen erspart bleibt), ein Teil der Anlage wurde als sogenannte Agrar-Photovoltaik umgesetzt.
Das sind die „Mähschafe“, die auf der Anlage für Ordnung sorgen. (Foto: Wien Energie/Wiener Wildnis/Popp-Hackner)
Dabei kommen rund 400 vertikal errichtete, bifaziale Module zum Einsatz (siehe Titelbild). Diese Art von Modulen nutzt nicht nur die direkte Einstrahlung auf der Vorderseite zur Stromerzeugung, sondern auch indirektes Licht auf der Rückseite - und erzeugt somit auf zwei Seiten Energie. Durch die vertikale Ausrichtung ist zwischen den Anlagen außerdem landwirtschaftliche Nutzung möglich. Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur führt Wien Energie hier ein Forschungsprojekt zur Doppelnutzung durch - mit bereits vielversprechenden Erkenntnissen (hier zum Nachlesen: www.wienenergie.at).