Die Energiebranche macht sich bereit für die grüne Wende - teilweise ein Kampf gegen Windmühlen. Aktuelle Stimmen aus der Branche.
»Ich habe Händler in Holland angebettelt, uns Gas zu verkaufen. Und in Katar haben unsere benötigten Micky-Maus-Mengen nur ein Lächeln hervorgerufen«,
beschreibt Otto Musilek, ehemaliger Geschäftsführer OMV Gas, die mühseligen Versuche einer diversifizierten Einkaufsstrategie vor Jahrzehnten. Auch die Politik und Öffentlichkeit in Österreich wären damals nicht bereit gewesen, höhere Preise zu bezahlen.
»Nichts Großes passiert ohne Widerstand. Die großen Dinge werden wir nicht allein schaffen«,
plädiert Siegfried Nagl, Energie-Sonderbeauftragter der WKÖ und ehemaliger Bürgermeister Stadt Graz, für einen breiten Einsatz von unterschiedlichen Energieträgern in der Transformation des Energiesystems.
»Während die Energiewende deutlich beschränkt wird, bleibt die fossile Branche ungeschoren und fährt weiter hohe Gewinne ein«,
kritisiert Stefan Moidl, Geschäftsführer IG Windkraft, die – anders als in Deutschland oder Italien – beschlossene Weiterführung und sogar Verschärfung der Abschöpfung von Erträgen aus dem Stromverkauf bis Jahresende für die Erneuerbaren. Investitionen in den dringend erforderlichen Ausbau würden dadurch erschwert.