Wer bremst aktuell den Ausbau der Erneuerbaren in Österreich? Markus König, Geschäftsführer von suntastic.solar, fordert, dass sich Netzbetreiber in Zukunft „proaktiv um den Ausbau der Anschlussleistung“ kümmern. Die Politik müsse hier stärker antreiben.
In seiner Jahrespressekonferenz ging der Photovoltaik-Großhändler suntastic.solar nicht nur auf die eigene Unternehmensentwicklung ein, sondern stellte auch konkrete Forderungen an die Politik. Denn: Trotz guter eigener Entwicklung bestünden auf dem Markt noch einige Blockaden, die dem Erreichen der österreichischen Klimaziele im Weg stehen. So scheitern immer mehr geplante und teilweise auch schon finanzierte Projekte daran, dass der Netzbetreiber die nötige Anschlusskapazität nicht zur Verfügung stellen kann. Das erzeuge durch die bereits geleistete Vorarbeit auch in der Branche einen großen Schaden. „Hier wünschen wir uns ein zentrales Anlagenregister. So etwas gibt es in Deutschland bereits seit vielen Jahren“, erklärt Markus König, Gründer und Geschäftsführer von suntastic.solar.
Weiterer Vorteil eines solchen öffentlich zugänglichen Registers sei mehr Trafo-Transparenz - und so bessere Planungssicherheit; auch darüber, ob beim geplanten Projekt überhaupt noch Kapazitäten vorhanden seien. König geht noch einen Schritt weiter: „In anderen Ländern ist es durchaus üblich, dass sich die Netzbetreiber proaktiv um den Ausbau der Anschlussleistung kümmern müssen. Das brauchen wir auch in Österreich.“ Dafür sei ein politischer Auftrag an die Netzbetreiber nötig.
Klare Vorstellung: Markus König, suntastic.solar, formuliert Forderungen an die Politik, die langfristig der österreichischen Energiewende zugute kommen sollen.
Sonnige Bilanz
Über die eigene Unternehmensentwicklung hingegen kann König nicht klagen, denn der Photovoltaik-Markt boomt: Nach den beiden letzten erfolgreichen Jahren rechnet der PV-Distributor auch heuer wieder mit einem Zuwachs der Ausbauleistung. Grund dafür sei einerseits das seit vergangenem Jahr verdoppelte Fördervolumen und andererseits ein stärkeres Klimabewusstsein in der Bevölkerung - gekoppelt mit den rein finanziellen Vorteilen einer eigenen PV-Anlage. Auch am Stromspeichermarkt ortet man eine Zunahme: Annähernd jede dritte Anlage wird hierzulande mit einem Stromspeicher ausgestattet.
Das Wachstum der letzten Jahre sei dennoch herausfordernd gewesen - mit rasant steigenden Mitarbeitendenzahlen mussten auch die organisatorischen Strukturen mitwachsen. Dafür habe sich der Umsatz laut eigenen Aussagen verdoppelt bzw. gar verdreifacht. Dementsprechend wird auch der Ausbau der Aktivitäten weiter vorangetrieben: Neben der Erschließung des deutschen Marktes ist ab 2024 eine Expansion in weitere Grenzländer geplant. Damit will suntastic.solar das Marktvolumen von bisher 9 Millionen Einwohnern auf 90 Millionen erweitern. Um dafür gerüstet zu sein, wird voraussichtlich mit Jahreswechsel ein neues Bürogebäude bezogen. Auch eine weitere Vergrößerung der Lagerkapazität auf über 20.000m² steht auf dem Plan.
(Bilder: Luzia Puiu)