Das Green Energy Lab ist Österreichs größte Forschungsinitiative für nachhaltige Energiesysteme. Gemeinsam mit den großen Energieversorgern erproben die Wissenschaftler*innen dabei neue Technologien unter realen Bedingungen - und arbeiten so an der Sicherung der nationalen Energiezukunft.
Wie lassen sich unterirdische Thermalwasservorkommen zur saisonalen Speicherung von Energie für das Fernwärmenetz nutzen? Wie können die gebündelten Akkukapazitäten von E-Fahrzeugen das Stromnetz stabilisieren - und könnten Fahrzeugbetreiber damit vielleicht sogar Geld verdienen? Und wie kann mit der Digitalisierung des Stromnetzes eine intelligente Lastverteilung im Zusammenspiel mit schwankenden Energiemengen aus Wind- und Solarkraftwerken gelingen?
Im Green Energy Lab werden solche neuen Ideen praktisch erprobt. Die Forschungspartner profitieren dabei vom Engagement der Energieunternehmen Wien Energie, EVN, Burgenland Energie und Energie Steiermark, die zusammen die Energieversorgung von mehr als fünf Millionen Endverbrauchern sicherstellen. Damit umfasst das Green Energy Lab mehr als die Hälfte des österreichischen Energiemarkts - und ist damit Österreichs größtes Innovationslabor.
Neue technologische Lösungen können dabei unter realen Voraussetzungen getestet und theoretisch auch rasch in großem Maßstab umgesetzt werden. „Das Green Energy Lab steht für Innovation durch Kooperation – unsere lebendigen Netzwerke und aktiven Partner finde ich als wichtige Zutat zum Gelingen der Energiewende“, sagt Mathias Schaffer, Vorstandssprecher des Green Energy Lab.
Gemeinsame Bemühungen für die Energiewende
Bei der heruigen Generalversammlung des Green Energy Lab haben Wien Energie, EVN, Burgenland Energie und Energie Steiermark ihr Engagement bekräftigt. EVN Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz: „Auf dem Weg in eine erneuerbare Energiezukunft müssen wir unsere Kräfte bündeln.“ Das sieht auch Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, so: „Den Herausforderungen der Energiewende aktiv mit innovativen Ideen aus der Praxis zu begegnen, ist ein wichtiger gemeinsamer Schritt in Richtung nachhaltige Energiezukunft.“
Von „Innovation durch Kooperation“ profitieren sowohl Forschung als auch Wirtschaft, sind sich die Partner einig. Links: Stefan Szyszkowitz (EVN) und Mathias Schaffner (Green Energy Lab). (Bilder: EVN/Wurnig; Stephanie Weinhappel/Green Energy Lab)
Dabei geht es im Green Energy Lab nicht nur um abstrakte Grundlagenforschung, sondern vor allem um die praktische Anwendung und Integration neuer Lösungen in bestehende Energienetze. „Es ist wichtig, dass unsere entwickelten Innovationen nicht im ‚Labor‘ stecken bleiben. Daher setzen wir einen großen Schwerpunkt auf die Marktintegration unserer Projekte“, erklärt Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie.
Durch die Bündelung von Synergien könne die Energiewende zudem schneller vorangetrieben werden, meint Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark: „Nur mit vereinten Kräften kann es gelingen, das nötige Innovationspotenzial zu mobilisieren, um neu entwickelte Technologien so rasch wie möglich zur Marktreife zu bringen, damit sie einen substanziellen Beitrag zur Dekarbonisierung des Energiesektors leisten können“, so Purrer.
(Titelbild: iStock)
Über das Green Energy Lab
Das Green Energy Lab ist das größte österreichische Innovationslabor für nachhaltige Energielösungen und Teil der „Vorzeigeregion Energie“ des Klima- und Energiefonds. Mehr als 300 Partner aus Forschung, Wirtschaft und der öffentlichen Hand sind im „Innovator Circle“ vernetzt. Mit dem Green Energy Foresight werden die Innovationspotenziale unterschiedlicher Technologien laufend analysiert und den Stakeholdern im gemeinsamen Netzwerk zur Verfügung gestellt. In rund 50 laufenden Projekten werden neue technologische Lösungen für eine nachhaltige Energiezukunft entwickelt und erprobt.