Der Februar brachte Milliarden-Deals im Lithium- und Batterie-Bereich. Für den Paukenschlag sorgte dabei General Motors. Das Projekt könnte den Auftakt für eine Reihe von direkten Investments der Autoindustrie in die Lithium-Branche bilden. Von Arcadia Minerals.
In Norwegen ist die Elektroauto-Revolution bereits Realität geworden. Im vergangenen Jahr entschieden sich acht von zehn Käufern für ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb. Binnen einer Dekade ist der Anteil der Elektroautos somit von 2,9 auf 79,3 Prozent gestiegen. Schon im Jahr 2025 will das skandinavische Land keine Fahrzeuge mehr mit Verbrennermotor zulassen. Man hat gute Chancen, dieses Ziel zu erreichen.
Doch auch in den großen Märkten bewegt sich derzeit viel. Das Jahr startete mit einer ganzen Reihe von Deals, die für Gesprächsstoff sorgen. So hat der koreanische Batterieriese Samsung SDI eine Vereinbarung mit Posco zur Lieferung von Kathoden-Material im Volumen von 33 Milliarden Dollar geschlossen. Zehn Jahr lang soll Posco liefern. Das Unternehmen hatte erst im vergangenen Jahr seine größte Anlage mit einer Kapazität von 90.000 Tonnen fertiggestellt. In China, dem größte Elektroautomarkt der Welt, ist man derzeit noch ein wenig weiter als anderswo. Hier rückt immer mehr das Recycling der Elektroauto-Batterien in den Fokus. Und so hat sich Weltmarktführer CATL gerade verpflichtet, 3,5 Milliarden Dollar in eine Batterie-Recycling-Anlage im Süden des Reichs der Mitte zu investieren. Die Kapazität der neuen Anlage beträgt 500.000 Tonnen und würde die konzernweiten Möglichkeiten damit mehr als vervierfachen.
Für den Paukenschlag unter den Rohstofflieferanten sorgte unterdessen General Motors. Der traditionsreiche Konzern aus Detroit will 650 Millionen Dollar in das Bergbauunternehmen Lithium Americas investieren. So sichert sich der Autobauer Teile der Produktion auf deren Thacker Pass-Mine in Nevada. Thacker Pass gilt als das größte Lithium-Vorkommen in den USA und als drittgrößtes der Welt. Im Rahmen der Vereinbarung investiert GM direkt in das Unternehmen und sichert sich Material für gut eine Million Elektroautobatterien. Bis zum Produktionsstart auf Thacker Pass dauert es aber noch: Lithium Americas plant mit einem Produktionsstart in der zweiten Jahreshälfte 2026.
Vorbildwirkung
Dem direkten Einstieg von GM in einen Betreiber von Lithium-Minen könnten noch viele weitere Autokonzerne folgen. Ola Källenius, Vorstandschef von Mercedes Benz, hatte dies Anfang des Jahres im Rahmen eines ausführlichen Video-Interviews mit dem SWR ebenfalls nicht ausgeschlossen. Der schwedische Konzernlenker sagte, dass es bis vor einem Jahr noch quasi undenkbar gewesen sei, dass sich Mercedes an einem Rohstofflieferanten direkt beteilige. Doch heute sei man weiter und wolle das nicht ausschließen: »Lithium ist das neue Öl«, so der Mercedes-Boss.
Allerdings gibt es nur wenige weit entwickelte Lithium-Projekte weltweit, die wirklich eine Chance auf einen Produktionsstart haben. Eines davon ist das Bitterwasser-Projekt von Arcadia Minerals in Namibia. Das australische Unternehmen schreitet mit hohem Tempo bei der Entwicklung des Vorkommens voran und rechnet mit einem Volumen von rund 290.000 Tonnen Li2CO3 (Lithiumcarbonat). Allerdings wurde erst ein kleiner Teil der Liegenschaft erbohrt und exploriert.
Daneben hat Arcadia Minerals mit Swanson ein weiteres Projekt im Süden Namibias. Eine Machbarkeitstudie für das Tantal-Projekt ist derzeit in Arbeit, zusätzlich verhandelt man mit dem strategischen Partner HeBei Xinjian Construction. Der chinesische Konzern hat ebenfalls Interesse an den Lithium-Vorkommen geäußert. Die Gespräche sollen in einen Abnahmevertrag münden – ähnlich wie bei General Motors und Lithium Americas.
(Titelbild: Arcadia Minerals)