Bis Ende 2024 sollen österreichische Stromzähler nahezu komplett durch digitale Smart Meter ersetzt werden. Die Wiener Netze haben ihr Halbzeit-Ziel bereits erreicht: Die Hälfte der 1,6 Millionen Zähler ist zum Stichtag ausgetauscht.
Titelbild: Die Halbzeit beim Smart Meter-Tausch ist erreicht: In den Händen von Stadtrat Peter Hanke (Mitte) liegt der 800.000ste Stromzähler. Daneben (v.l.): Siemens Österreich-CEO Wolfgang Hesoun, Monteurin Nadja Kaden und der Geschäftsführer der Wiener Netze Hermann Nebel. (Credit: Wiener Netze/PID/David Bohmann)
Während die Netzbetreiber in der EU ihre Stromzähler zu 80 Prozent digitalisieren müssen, geht Österreich einen noch Schritt weiter: Zum Jahresende 2024 sollen rund 95 Prozent auf digitale Zähler, die sogenannten Smart Meter, umgestellt sein. Die neuen elektronischen Stromzähler bergen einige Vorteile: Durch die Smart Meter fällt der Ablesetermin weg, und über das Wiener Netze-Webportal können Kund*innen ihre Stromfresser, aber auch beispielsweise die Einspeisungen ihrer Photovoltaik-Anlagen, einfach im Blick behalten. „Der Smart Meter spielt auf dem Weg in eine energieeffiziente Zukunft eine bedeutende Rolle: Zum einen hilft er dabei, Strom zu sparen und der Umwelt Gutes zu tun, zum anderen bietet er neue Services, wie etwa die Einbindung von Smart-Home-Systemen. Ich freue mich daher, dass der Tausch der Stromzähler so rasch voranschreitet“, erklärt Wirtschafts-Stadtrat Peter Hanke bei der Installation des 800.000sten Smart Meters im 7. Bezirk in Wien.
Gut in der Zeit
„Insgesamt haben wir in unserem Netzgebiet, das neben Wien auch Teile Niederösterreichs und des Burgenlands umfasst, rund 1,6 Millionen Zähler, die wir bis Ende 2024 tauschen müssen. Wir liegen hier sehr gut in der Zeit und haben bereits die Hälfte geschafft“, betont Hermann Nebel, Geschäftsführer der Wiener Netze. „Intelligente Technologien spielen eine Schlüsselrolle beim Umbau unseres Energiesystems. Smart Meter sind hierbei ein wichtiger Baustein. Nur mit bestmöglichem Wissen und zuverlässigen Prognosen über die Verbrauchssituation können Stromnetze dauerhaft stabil betrieben und überbordende Kosten vermieden werden. Sie ermöglichen eine neue Qualität und Quantität an Daten sowie dringend notwendige zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten“, so Wolfgang Hesoun, CEO von Siemens Österreich. Gemeinsam mit Landis+Gyr und Iskraemeco ist Siemens Lead- und Technologiepartner der Wiener Netze bei der Umstellung auf die neuen elektronischen Stromzähler.
Auch Kund*innen profitieren von dem Umtausch: Neben mehr Kontrollmöglichkeiten wird auch das Ummelden, Anmelden und Abmelden vom Strom mit dem Smart Meter deutlich unkomplizierter. (Bild: Wiener Netze/Arndt Ötting)
Die meisten Kund*innen scheinen den Wechsel zu begrüßen: Die Möglichkeit, den eigenen Stromverbrauch genauer zu kontrollieren, wird gerade in Zeiten steigender Energiepreise interessant. Mit der Standard-Option kann der Energieverbrauch täglich überprüft werden, in der Opt-in-Variante sogar viertelstündlich, wie Johannes Geist, Smart Meter-Experte der Wiener Netze, erklärt. „Das Interesse an dieser genauen Variante steigt in letzter Zeit, weil sich viele Kund*innen aktiv überlegen, wie sie Stromsparen können“ Nur wenige entscheiden sich für die Opt-out-Variante, bei der die Daten nur einmal im Jahr für die Ermittlung der Rechnung übertragen werden, meint Geist.
Schritt in die Energiezukunft
In jedem Fall bedeuten die modernen Stromzähler einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung: Selbsterzeugte Energie – beispielsweise aus privaten Photovoltaik-Anlagen – lässt sich damit abrechnen. Und sobald sie flächendeckend verfügbar sind, ermöglichen Smart Meter den Energielieferanten, flexible Tarifmodelle anzubieten. Dann könnten Kund*innen in Zukunft durch ihr Verbrauchsverhalten Energiekosten senken oder aktiv zum Klimaschutz beitragen.