Freitag, November 22, 2024

In der neuen konsolidierten Niederlassung von Siemens Linz arbeiten künftig 700 Menschen an der Digitalisierung der Industrie, an Lösungen für Gebäude und Netzinfrastruktur.

Siemens ist seit über 120 Jahren in Oberösterreich aktiv und zählt zu einem der größten Arbeitgeber des Landes. Erstmals in der Geschichte von Oberösterreich entsteht ein gemeinsamer Standort für die rund 700 Siemens-Mitarbeitenden – mit modernster Büroausstattung und unter Berücksichtigung der Anforderungen an die neue Arbeitswelt. Am 22. November wurden die Räumlichkeiten des »Siemens>Innovationhub>Oberösterreich« feierlich in Anwesenheit zahlreicher Kund*innen und Partner*innen sowie Vertreter*innen der Politik, Medien und Wirtschaft eröffnet.

»Digitalisierung und Dekarbonisierung sind zu bestimmenden Faktoren für eine erfolgreiche und lebenswerte Zukunft geworden. Egal in welche Branche wir blicken, die Herausforderungen sind enorm. So gilt es, in der Industrie die reale und digitale Welt immer stärker miteinander zu verbinden, um begrenzte Ressourcen zu schonen, Kundenanforderungen schneller zu entsprechen und die Wettbewerbsfähigkeit abzusichern, in Gebäuden die Energieeffizienz und Sicherheit zu erhöhen, oder aber die Netzinfrastruktur für den Umstieg auf erneuerbare Energien und Elektromobilität zu modernisieren«, betont Günther Schallmeiner, Leiter der Siemens Niederlassung Linz, anlässlich der Eröffnung der neuen Büroräumlichkeiten. »Wir entwickeln unsere technologischen Neuerungen nie allein, sondern stets gemeinsam auf Basis der Anforderungen unserer Kunden und Partner. Um hier bestmöglich performen zu können, wollen wir unseren Mitarbeitenden, aber auch unseren Kunden und Partnern, die bestmöglichen Rahmenbedingungen und ein modernes Arbeitsumfeld zur Verfügung stellen«, so Schallmeiner.

Markus Achleitner, Wirtschaftslandesrat von Oberösterreich und Günther Schallmeiner, Leiter der Siemens-Niederlassung Linz haben den Innovationhub feierlich eröffnet.

»Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten kommt einem Leitbetrieb wie Siemens eine enorme Bedeutung zu. Siemens ist in Oberösterreich ein wichtiger Arbeitgeber und Impulsgeber in Sachen Innovation. Die Siemens-Niederlassung in Oberösterreich ist ein führendes Kompetenzzentrum, vor allem in den Bereichen digitaler Energiemanagementlösungen für die Industrie oder im Automotivebereich sowie in der Netzinfrastruktur. All das sind entscheidende Faktoren auch für den Standort OÖ: Wir wollen die Dekarbonisierung der Industrie in unserem Bundesland so rasch als möglich vorantreiben. Ebenso wollen wir – als starker Automotivestandort – die Transformation der Mobilität aktiv gestalten. Und für die Umsetzung der Energiewende brauchen wir einen raschen Ausbau der Stromnetz-Infrastruktur. Daher sind wir froh, dass wir mit dem neuen Innovationhub von Siemens hier einen starken Player haben, von dem der gesamte Wirtschaftsstandort Oberösterreich profitieren wird. Das steigert unsere Wettbewerbsfähigkeit und sichert und schafft Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung«, ergänzt Wirtschaftslandesrat von Oberösterreich, Markus Achleitner.

Zusammenführung in eine neue Arbeitswelt

Die Siemens-Niederlassung ist Teil der Techbase Linz, einem Campus für Innovation und Technologie in der Wolfgang-Pauli-Straße 2. Die Fläche, auf der erstmals alle Mitarbeitenden in Oberösterreich in einem Gebäude gebündelt werden, beträgt rund 8.000 Quadratmeter. Das neue Gebäude bietet helle, offene Büros und eine moderne technische Infrastruktur zum Arbeiten und Wohlfühlen. Das Arbeitsplatzkonzept wurde nach Grundsätzen der neuen Arbeitswelt umgesetzt, die neben Homeoffice und flexiblen Arbeitsmodellen den Mitarbeitenden optimale Arbeitsbedingungen bietet.



Oberösterreich bildet innerhalb des Siemens-Konzerns ein weltweit gefragtes Kompetenzzentrum, unter anderem in den Bereichen digitaler Energiemanagementlösungen für die Industrie oder im Automotivebereich. Das im neuen Innovationhub untergebrachte »Manufacturing Solutions Lab« bildet die wichtigsten Elemente einer Kundeninstallation ab und kann sowohl zu Test- als auch zu Ausbildungszwecken genutzt werden. Der Fokus liegt auf Lösungen für die Produktion von Autos und der Fertigung von Batterien für Elektroautos. Der Technologiekonzern bietet ein durchgängiges, abgestimmtes Portfolio, das alle Anforderungen der Automobilindustrie abdeckt.

Starke Fachkräfteausbildung

Siemens ist seit 54 Jahren Ausbildungsbetrieb in Oberösterreich und hat seitdem mehr als 1.000 technisch-gewerbliche und kaufmännische Lehrlinge ausgebildet. Aus wenigen Lehrberufen anno 1967 wurden 17 Lehrberufe und innovative Ausbildungsmodelle wie das ausbildungsbegleitende Studium. Den 33 Auszubildenden aus Oberösterreich steht in Kürze ein neues, hochmodernes Trainingscenter im Innovationhub zur Verfügung. Bei der Konzipierung wurden die Lernbedürfnisse für die unterschiedlichen Ausbildungspfade der jungen Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Siemens bildet österreichweit derzeit rund 300 Fachkräfte von morgen aus und nimmt jährlich etwa 100 neue Auszubildende auf. Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zentrale Bestandteile der Fachkräfteausbildung bei Siemens.

Manufacturing Solutions Lab

Um Mitarbeitende in Ausbildung oder neue Mitarbeitende mit den Technologien, die in den Projekten beim Kunden zum Einsatz kommen, vertraut zu machen, könnte man viele Automobilwerke in verschiedenen Ländern besuchen. Oder selbst eine Anlage aufbauen, die im Prinzip die wichtigsten Elemente einer Kundeninstallation im Automotivebereich enthält – auf der man praktische Erfahrungen sammeln kann, so als wäre man beim Kunden in einer realen Automobilfabrik vor Ort. Genau das wurde mit dem Manufacturing Solutions Lab realisiert.



Die neue Anlage ist als Teil weltweiter Kompetenzzentren des Siemens-Konzerns eng mit Technologien wie fahrerlose Transportsysteme (AGVs), SIMOVE und SIPLANT verknüpft. In dem im Innovationhub angesiedelten Labor wird vornehmlich für Premium-Hersteller der deutschen Autoindustrie gearbeitet. Neben dem klassischen Hard- und Softwaregeschäft arbeitet  man bei Siemens seit langer Zeit erfolgreich im globalen Projektmanagement, im Hard- und Software-Engineering, programmiert Roboter, nimmt Anlagen virtuell in Betrieb und übernimmt das Management der Baustellen vor Ort beim Endkunden. Der Konzern weise im Gegensatz zu den meisten Marktbegleitern auch ein tiefgreifendes technologisches Verständnis für die Produktionsprozesse der Kunden auf, heißt es.

Das Test- und Trainingscenter beinhaltet die technischen Elemente einer realen Produktionsanlage: Robotik, Fördertechnik und Sicherheitstechnik. Im Einsatz sind drei Roboter von unterschiedlichen Herstellern. Dadurch können Technologien auf verschiedenen Roboterstandards erprobt werden. Die Fördertechnik wird durch zwei Produktionslinien repräsentiert, auf der Bauteilträger mittels Roboterarmen beispielsweise unter Einsatz von Farberkennung bestückt werden können. In diesem Zusammenhang gibt es einige interessante Forschungsaktivitäten wie etwa auf dem Gebiet der automatischen Bewegungsplanung bei Robotern.

(Bilder: Siemens)

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