Mittwoch, Februar 05, 2025

Nach weniger als einem Jahr Bauzeit geht in der Weststeiermark die größte Photovoltaik-Anlage Österreichs mit direkter Netzeinspeisung in Betrieb. Sie wird künftig pro Jahr rund 18 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom fürs öffentliche Netz produzieren.

Titelbild: Bürgermeister Johannes Schmid (Gemeinde Rosental/ Kainach), Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Bürgermeister Jochen Bocksruker (Stadtgemeinde Bärnbach). (Credit: Edi Aldrian)

12 Millionen Euro hat die Energie Steiermark in die Errichtung der Anlage investiert. Mit einer Leistung von 17,2 Megawatt erzeugen die rund 38.000 Kollektoren genug grünen Strom für 5.700 Haushalte in der Region. Das 21 Hektar große Areal befindet sich auf der ehemaligen Aschekippe des Braunkohle-Abbaus, deren Fläche zu den Gemeinden Bärnbach und Rosental a.d. Kainach zählt. Das Projekt wurde damals schnell auf den Weg gebracht: „Bereits 2018 wurden die ersten Gespräche geführt und im Mai 2020 der Optionsvertrag auf das Grundstück unterschrieben. Im September desselben Jahres kam es bereits zum Projektierungs-Beschluss. Die aktuellen Turbulenzen am Energiemarkt zeigen auf, wie wichtig das frühzeitige Handeln und die rasche Umsetzung waren“, so die Vorstände der Energie Steiermark, Christian Purrer und Martin Graf.

Das Projekt ist Teil einer umfassenden Sonnenstrom-Offensive der Energie Steiermark: In Summe sollen in den kommenden 5 Jahren rund 250 Millionen Euro in dieses Segment investiert werden. „Es ist unser erklärtes Ziel, den aktuellen Bestand an Kollektoren-Fläche zu vervierfachen“, so Purrer und Graf. Derzeit sind bei den Energienetzen Steiermark über 25.000 PV-Anlagen angeschlossen. „Wir freuen uns über den Rückenwind des Landes in der Frage PV-Ausbau und werden in den kommenden Jahren rund 1,2 Milliarden Euro in eine entsprechende Verstärkung unserer Netze investieren“, so die Vorstände. „Vorrang hat eindeutig die Nutzung bestehender Dach- und Deponieflächen, bei Freiflächenanlagen ist der Fokus auf eine agrarische Doppelnutzung gelegt. In Summe haben wir uns derzeit landesweit rund 450 Hektar gesichert.“

Breite Bestätigung 

Dazu steht auch der steirische Landeshauptmann Christoph Drexler. Er hält das Projekt für ein Vorbild für ganz Österreich: „Mit der Eröffnung dieses Photovoltaikparks setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt hin zur steirischen Energiewende. Es handelt sich um ein Musterbeispiel, denn hier werden keine wertvollen Flächen versiegelt, sondern es wird eine brachliegende Halde in einem alten Bergbaugebiet zur Stromproduktion verwendet. Der Photovoltaikpark reiht sich in eine Vielzahl neuer Projekte ein, mit denen wir Schritt für Schritt auf saubere Energieproduktion umsteigen und unsere Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren.“

Auch die Bürgermeister der beiden Gemeinden, Jochen Bocksruker (Stadtgemeinde Bärnbach), und Johannes Schmid (Gemeinde Rosental an der Kainach), begrüßen die grüne Initiative: „Ich freue mich, dass dieses gemeindeübergreifende Projekt auf dem ehemaligen Bergbaugebiet zwischen Bärnbach und Rosental umgesetzt werden konnte. Die Tatsache, dass auf diesem Gelände nunmehr umweltfreundliche Energie aus Sonnenkraft erzeugt wird, ist ein Meilenstein in Richtung Energiewende“, so Bocksruker. Schmid ergänzt: „Unsere Region war historisch gesehen immer stark mit der Energiewirtschaft verbunden. Waren es seinerzeit die Kohle und unsere Kraftwerke die für eine stabile Energieversorgung zur Verfügung standen, so sind es heute dem Stand der Technik entsprechend groß dimensionierte Photovoltaik-Anlagen. Deshalb bin ich stolz, dass es gemeinsam mit der Energie Steiermark und unserer Nachbarstadtgemeinde Bärnbach gelungen ist, eines der bedeutendsten Photovoltaikprojekte der Steiermark zur Umsetzung zu bringen.“

Meistgelesene BLOGS

Alfons A. Flatscher
06. November 2024
Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus zeichnet sich ein neues Kapitel der Handelspolitik der USA ab – und für europäische Unternehmen könnten die nächsten Jahre herausfordernd werden. Trump, bekan...
LANCOM Systems
14. Oktober 2024
Die österreichische Bundesbeschaffung GmbH (BBG) hat die Lösungen des deutschen Netzwerkinfrastruktur- und Security-Herstellers LANCOM Systems in ihr Portfolio aufgenommen. Konkret bezieht sich die Ra...
Nicole Mayer
25. November 2024
Globalisierung, Digitalisierung, New Work, Kriege: Die Kette der Herausforderungen, die Unternehmen zu stemmen haben, reißt nicht ab. Um in diesen unsicheren Zeiten nicht nur zu überleben, sondern sog...
Marlene Buchinger
31. Oktober 2024
Beim Thema Nachhaltigkeit stellt sich oft die Frage, für wen machen wir das überhaupt? Im vierten Teil der REPORT-Serie geht es um die Anspruchsgruppen, auch Interessensträger oder Stakeholder genannt...
Firmen | News
23. Oktober 2024
In den letzten Jahren hat das Thema Nachhaltigkeit auch im Bauwesen an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Bauherren, Architekten und Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, umweltfreundliche und ressourcen...
Andreas Pfeiler
04. November 2024
Naturereignis wie ein Hochwasser zeigen uns immer wieder auf, wie verwundbar unsere Gesellschaft ist und wie hilflos wir gegenüber solchen Naturgewalten sind. Ohne mineralische Rohstoffe sind wir auch...
Firmen | News
08. Oktober 2024
Wohlstand aufzubauen, ist für viele Menschen eines der größten Ziele im Leben. Doch ein Vermögen anzuhäufen, beispielsweise durch die Gründung und Führung eines eigenen Unternehmens, ist nur der erste...
Firmen | News
30. Oktober 2024
In der heutigen Arbeitswelt sind die richtigen Werkzeuge und Ausrüstungen entscheidend für den Erfolg. Von der passenden Berufskleidung bis zu unverzichtbaren Geräten – alles spielt eine Rolle. Entdec...

Log in or Sign up