Mittwoch, November 20, 2024

Nach weniger als einem Jahr Bauzeit geht in der Weststeiermark die größte Photovoltaik-Anlage Österreichs mit direkter Netzeinspeisung in Betrieb. Sie wird künftig pro Jahr rund 18 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom fürs öffentliche Netz produzieren.

Titelbild: Bürgermeister Johannes Schmid (Gemeinde Rosental/ Kainach), Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Bürgermeister Jochen Bocksruker (Stadtgemeinde Bärnbach). (Credit: Edi Aldrian)

12 Millionen Euro hat die Energie Steiermark in die Errichtung der Anlage investiert. Mit einer Leistung von 17,2 Megawatt erzeugen die rund 38.000 Kollektoren genug grünen Strom für 5.700 Haushalte in der Region. Das 21 Hektar große Areal befindet sich auf der ehemaligen Aschekippe des Braunkohle-Abbaus, deren Fläche zu den Gemeinden Bärnbach und Rosental a.d. Kainach zählt. Das Projekt wurde damals schnell auf den Weg gebracht: „Bereits 2018 wurden die ersten Gespräche geführt und im Mai 2020 der Optionsvertrag auf das Grundstück unterschrieben. Im September desselben Jahres kam es bereits zum Projektierungs-Beschluss. Die aktuellen Turbulenzen am Energiemarkt zeigen auf, wie wichtig das frühzeitige Handeln und die rasche Umsetzung waren“, so die Vorstände der Energie Steiermark, Christian Purrer und Martin Graf.

Das Projekt ist Teil einer umfassenden Sonnenstrom-Offensive der Energie Steiermark: In Summe sollen in den kommenden 5 Jahren rund 250 Millionen Euro in dieses Segment investiert werden. „Es ist unser erklärtes Ziel, den aktuellen Bestand an Kollektoren-Fläche zu vervierfachen“, so Purrer und Graf. Derzeit sind bei den Energienetzen Steiermark über 25.000 PV-Anlagen angeschlossen. „Wir freuen uns über den Rückenwind des Landes in der Frage PV-Ausbau und werden in den kommenden Jahren rund 1,2 Milliarden Euro in eine entsprechende Verstärkung unserer Netze investieren“, so die Vorstände. „Vorrang hat eindeutig die Nutzung bestehender Dach- und Deponieflächen, bei Freiflächenanlagen ist der Fokus auf eine agrarische Doppelnutzung gelegt. In Summe haben wir uns derzeit landesweit rund 450 Hektar gesichert.“

Breite Bestätigung 

Dazu steht auch der steirische Landeshauptmann Christoph Drexler. Er hält das Projekt für ein Vorbild für ganz Österreich: „Mit der Eröffnung dieses Photovoltaikparks setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt hin zur steirischen Energiewende. Es handelt sich um ein Musterbeispiel, denn hier werden keine wertvollen Flächen versiegelt, sondern es wird eine brachliegende Halde in einem alten Bergbaugebiet zur Stromproduktion verwendet. Der Photovoltaikpark reiht sich in eine Vielzahl neuer Projekte ein, mit denen wir Schritt für Schritt auf saubere Energieproduktion umsteigen und unsere Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren.“

Auch die Bürgermeister der beiden Gemeinden, Jochen Bocksruker (Stadtgemeinde Bärnbach), und Johannes Schmid (Gemeinde Rosental an der Kainach), begrüßen die grüne Initiative: „Ich freue mich, dass dieses gemeindeübergreifende Projekt auf dem ehemaligen Bergbaugebiet zwischen Bärnbach und Rosental umgesetzt werden konnte. Die Tatsache, dass auf diesem Gelände nunmehr umweltfreundliche Energie aus Sonnenkraft erzeugt wird, ist ein Meilenstein in Richtung Energiewende“, so Bocksruker. Schmid ergänzt: „Unsere Region war historisch gesehen immer stark mit der Energiewirtschaft verbunden. Waren es seinerzeit die Kohle und unsere Kraftwerke die für eine stabile Energieversorgung zur Verfügung standen, so sind es heute dem Stand der Technik entsprechend groß dimensionierte Photovoltaik-Anlagen. Deshalb bin ich stolz, dass es gemeinsam mit der Energie Steiermark und unserer Nachbarstadtgemeinde Bärnbach gelungen ist, eines der bedeutendsten Photovoltaikprojekte der Steiermark zur Umsetzung zu bringen.“

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