Die Initiative »Green Data Hub« unterstützt Unternehmen, ein nachhaltiges Geschäft durch die kollaborative Nutzung von Daten innerhalb von souveränen »Data Spaces« zu entwickeln.
Tagtäglich werden Milliarden von Daten generiert und von Organisationen gesammelt. Das Problem dabei: Dies geschieht meist abgeschottet in Datensilos, auf die niemand anderer Zugriff hat. Der Wert der Daten als Wirtschaftsgut ist zwar bekannt, die geteilte Nutzung wird jedoch skeptisch gesehen und technische sowie rechtliche Herausforderungen spielen eine große Rolle. Das hemmt die Entstehung innovativer Leistungsangebote und automatisierter Organisationsprozesse. Gleichzeitig machen es klimabezogene Herausforderungen aber unbedingt notwendig, einen nachhaltigen Übergang zur Energiewende zu finden.
Souveräne Nutzung in Data Spaces
Es geht auch anders: Ein Data Space ist eine einfache und streng kontrollierte Alternative für das Teilen von Daten entsprechend den internationalen Standards. In einer dezentralen Infrastruktur werden Daten mit gleichen Standards und Regeln für die gemeinsame Nutzung zwischen vertrauenswürdigen Partnern verfügbar gemacht. Daten werden nicht zentral gespeichert, sondern verbleiben an der Quelle und werden nur bei Bedarf und unter bestimmten Regeln zur Verfügung gestellt. In einem Daten-Service-Ökosystem werden durch die Zusammenarbeit von datenproduzierenden, -verarbeitenden und -nutzenden Organisationen Geschäftsmodelle und Services entwickelt und optimiert.
Der Green Data Hub lädt als starke Vernetzungsplattform mit über 180 Stakeholder*innen alle Organisationen entlang der Datenwertschöpfungskette dazu ein, gemeinsam die Energiewende voranzutreiben. Gemeinsam mit Wirtschafts-, Forschungs- und Business-Development-Partner*innen werden in Data Spaces gemeinsam nachhaltige Use Cases entwickelt, welche gleichzeitig zum Umweltschutz beitragen und Business Value schaffen. Die folgenden beiden Use Cases, die durch den Green Data Hub entstanden sind, bieten einen Einblick in die Funktionsweise eines Daten-Service-Ökosystems im Energiesektor.
Use Case »Erdbeobachtung für das Wärmemanagement«
Die Beheizung und Kühlung von Wohngebäuden und Industrieprozessen verursacht erhebliche Treibhausgasemissionen. Um ungenutzte Temperaturunterschiede aufzuspüren, werden verschiedene Erdbeobachtungsdaten im Daten-Service-Ökosystem souverän miteinander verknüpft und für die thermische Überwachung und Erkundung genutzt. Das ermöglicht die Überwachung und (predictive) Maintenance von ineffizienten Wärmeübergängen, die Planung von Investitionen für die Systemstabilität, eine Kartierung von Bereichen mit verfügbarer Abwärme für erhöhten Kühl- und Heizbedarf sowie für die Gemeindepolitik die Planung von Gegenmaßnahmen gegen städtische Hitzeinseln.
Use Case »effizienz im Fernwärmenetz«
Eine alpine Gemeinde deckt bis zu 90 Prozent des Wärmebedarfs mittels Fernwärme. Der Verbrauch ist stark von touristischer Frequenz und Auslastung abhängig. Im Daten-Service-Ökosystem werden mehrere Datenquellen souverän verknüpft: Mobilfunkfrequenz-, Energieverbrauchs-, Kalender-, Wetter- und Nächtigungsdaten. Dadurch wird eine Informationsbasis geschaffen, die intelligente und optimierte Entscheidungen ermöglicht. Das bewirkt einen effizienteren Betrieb des Kraftwerks, die Steuerung von Abnahmeschwankungen sowie eine skalierbare Lösung für eine nachhaltigere Energiewirtschaft.
Über den Green Data Hub
Der »Green Data Hub« ist ein Projekt der »Data Intelligence Offensive« (DIO), eines gemeinnützigen Vereins zur Förderung der Datenwirtschaft und der Optimierung von Datentechnologien in Österreich. Als Kooperationsplattform zielt der Verein auf die Förderung von Businessmodellen für den Austausch und die Monetarisierung von Daten,nach strengen ethischen und rechtlichen Standards ab. DIO, unterstützt vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, lädt Unternehmen ein, gemeinsam ein nachhaltiges europäisches Daten-Service-Ökosystem zu schaffen.
www.dataintelligence.at
www.greendatahub.at
(Titelbild: iStock)