Sonntag, Juni 30, 2024

Die langandauernde Hitzeperiode hat nicht nur zur Folge, dass Seen austrocknen, sondern wirkt sich auch negativ auf die Stromerzeugung durch Wasserkraft aus. Vor allem in Ostösterreich war es für diese Jahreszeit viel zu trocken.

Titelbild: Ein Wehr am Schwarza in Hirschwang (NÖ). (Quelle: iStock)

„Extremwetterereignisse machen uns zunehmend zu schaffen,“ sagt Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG. „Im Vorjahr konnten im Juli rund 96 Prozent des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden heuer waren es nur 77 Prozent. Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit, die dazu führt, dass Wasserkraftwerke rund zehn Prozent weniger Strom produzieren konnten als im Jahresschnitt. Im Juli 2022 machte der Rückgang sogar 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Das hat zur Folge, dass Österreich dreimal mehr Strom importieren musste, als im Schnitt der vergangenen vier Jahre.“ 

Energieaustausch innerhalb Österreichs

Die schwache Stromproduktion aus Wasserkraft spiegelt sich auch im Energieaustausch wider. Tirol speiste im Juli um rund 22 Prozent weniger Strom ins APG Netz ein als im Vormonat, liegt mit seiner Produktion im Bundesländervergleich aber trotzdem auf Platz eins. Oberösterreich liegt knapp dahinter, Wien und Niederösterreichhaben dagegen im Juli den meisten Strom aus dem Netz entnommen.

Die Bilanz des Österreichischen Energieaustauschs zeigt, wie wichtig das überregionale Stromnetz ist. Ohne die Kopplung an das jeweilige Verteilernetz könnten die Bundesländer überschüssig produzierten Strom nicht einspeisen und somit österreichweit nutzbar machen. Hat ein Bundesland Produktionsengpässe, ermöglicht das APG Netz einen Zugang zum dringend benötigten Strom.

Fehlende Netzkapazitäten führen zu Engpässen

Um die Energiewende sowie die Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft zu bewältigen, investiert die APG in den nächsten zehn Jahren rund 3,5 Milliarden Euro. Davon werden allein 2022 rund 370 Millionen Euro in die sichere Stromzukunft investiert. Doch bereits jetzt führen fehlende Netzkapazitäten zu Engpässen auf den Leitungen und erfordern nahezu täglich den Einsatz von Notfall- sogenannten Redispatch-Maßnahmen. Dabei wird hohen Leitungsbelastungen durch gezielte Eingriffe in den Einsatz von thermischen und hydraulischen Kraftwerken entgegengesteuert.

„Mit Stand Juli waren derartige Eingriffe heuer bereits an 144 Tagen notwendig. Das verursacht Kosten, die letztendlich der Stromkunde bezahlen muss. Zu Monatsende lagen die durch Redispatch-Maßnahmen ausgelösten Ausgaben bei rund 54 Millionen Euro. Ein leistungsstarkes Stromnetz mit ausreichenden Kapazitäten würde den Redispatch-Bedarf erheblich verringern und die Kosten reduzieren. Der unmittelbare Ausbau der Netzinfrastruktur hat daher oberste Priorität“, betont Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG.

 

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Alfons A. Flatscher
21. März 2024
 Mit KI-Technologien bleibt kein Stein auf dem anderen. Ganze Berufsstände, die sich bisher unangreifbar fühlten, geraten plötzlich in eine Krise. Legionen von Programmierern arbeiten gerade an d...
Firmen | News
15. März 2024
Moos auf dem Dach sieht zwar eine Weile ganz hübsch aus, aber zu viel kann dann doch auch die Funktion des Daches beeinträchtigen. Flechten, Algen, Vogelkot und andere Schmutzablagerungen hingegen seh...
Andreas Pfeiler
27. März 2024
Die Bundesregierung hat ein lang überfälliges Wohnbauprogramm gestartet. Ausschlaggebend dafür war ein Vorschlag der Sozialpartner, der medial aber zu Unrecht auf einen Punkt reduziert und ebenso inte...
Redaktion
09. April 2024
Die Baubranche befindet sich gerade in einem riesigen Transformationsprozess. Dabei gilt es nicht nur, das Bauen CO2-ärmer und insgesamt nachhaltiger zu gestalten, sondern auch Wege zu finden, wie man...
Mario Buchinger
04. März 2024
Der Faktor Mensch wird noch von vielen Manager*innen unterschätzt und oft nur auf Kostenaspekte reduziert. Diese Einschätzung ist fatal und fällt betreffenden Unternehmen zunehmend auf die Füße. Warum...
Firmen | News
27. Mai 2024
Die Zeiten, in denen man eine Bankfiliale besuchen musste, um sich über finanzielle Produkte zu informieren, sind längst vorbei. Heute, in einer Ära, in der praktisch jede Information nur einen Klick ...

Log in or Sign up