In den vergangenen vier Jahren hat der Energieunternehmer Verbund neun lokale Batteriespeicher an Hochleistungs-Ladestandorten in Österreich und Deutschland in Betrieb genommen. Damit hat das Unternehmen das EC-geförderte Projekt SYNERG-E erfolgreich abgeschlossen.
Titelbild: Die lokalen Großbatterien stellen sicher, dass das Stromnetz nicht überlastet wird und die Netzgebühren im Rahmen bleiben. Der SYNERG-E Standort in Bergkirchen, Bayern. (Credit: Verbund)
Bei SYNERG-E geht es um die Sektorkopplung von Energie und Mobilität. Es wurde aus dem ersten Synergy Call der Connecting Europe Facility (CEF) der Europäischen Kommission gefördert. „Mit SYNERG-E haben wir einen Meilenstein für das Zusammenwachsen von Energie- und Mobilitätsinfrastruktur in Europa gesetzt“, fasst Karl Zach, Projektleiter SYNERG-E, Verbund Corporate Innovation & New Business, die Essenz des Projekts zusammen.
„Wir beobachten jetzt schon, dass Schnellladungen deutlich zunehmen - und den damit verbundenen steigenden Leistungsbedarf. Ein Trend, der sich bis 2030 und darüber hinaus noch verstärken wird“, so Zach weiter. Mit dem zunehmendem Ausbau erneuerbarer Energien werde es auch wichtiger, Stromnetze flexibel zu gestalten. Die stationären Batteriespeicher des SYNERG-E Projektes setzen an beiden Herausforderungen - Leistung und Flexibilität - an.
Mobilität und Netzstabilität
Die Hauptaufgabe der lokalen Batteriespeicher ist die Entlastung des Stromnetzes durch „Peak-Shaving“. Wenn E-Autos an Hochleistungs-Ladestandorten mit bis zu 350 kW laden, kommt ein Teil der benötigten Energie aus dem lokalen Batteriespeicher. Damit wird sichergestellt, dass das Stromnetz nicht überlastet wird und die Netzgebühren im Rahmen bleiben. In Phasen, in denen die Ladestationen nicht frequentiert sind, werden die bis zu 500 kW/ 500 kWh starken Batteriespeicher mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen aufgeladen und für andere Netzdienstleistungen genutzt.
„Bei der Umsetzung des Innovationsprojekts waren die Teams immer wieder mit großen Herausforderungen konfrontiert. Die Lernkurven waren auf allen Seiten extrem steil“, schildert Projektleiter Zach. „Auch die wechselnden Rahmenbedingungen durch die Pandemie haben uns in jeder Hinsicht gefordert. Umso mehr zählt der Erfolg. Mit SYNERG-E haben wir ein völlig neues Thema besetzt und wertvolle Erfahrungen gesammelt, die beim Koppeln von Mobilitäts- und Energieinfrastruktur hilfreich sind.“
Synergien nutzen, Sektoren verbinden
Die Flexibilitäten aller neun Batteriespeicher kommen am Regelenergie- und Intradaymarkt in Deutschland und Österreich zum Einsatz. Die intelligente Steuerung stellt sicher, dass die Batterien zu den günstigsten Zeiten aufgeladen und am Energiemarkt vermarktet werden.
„Nach dem erfolgreichen Projektabschluss werden die Batteriespeicher über die Projektlaufzeit hinaus weiterhin wertvolle Dienste im Energie- und Mobilitätssektor erbringen und damit einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten. Die Erfahrungen aus dem Projekt haben maßgeblich zur Entwicklung der Produkte und Dienstleistungen mit Batteriespeichern beigetragen“, ergänzt Karl Potz, Leiter des Centers Battery Solutions, Verbund Energy4Business.